BLKÖ:Metternich-Winneburg-Ochsenhausen, das Fürstengeschlecht, Wappen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Metternich, Wolfgang (Wolf) von |
Nächster>>>
Metternich-Winneburg, Franz Georg Fürst | ||
Band: 18 (1868), ab Seite: 58. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
Metternich (Adelsgeschlecht) in der Wikipedia | |||
Metternich in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 119136414, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
VII. Wappen. Zweimal nach der Länge und einmal quergetheilter Schild mit Herzschild. Herzschild. In dem von einem Fürstenhute bedeckten silbernen Schilde drei schwarze Seemuscheln, zwei über einer [Stammwappen der Metternich]. Hauptschild. 1 und 6: in Roth ein stufenweise gezogener rechtsschräger blauer Balken, begleitet zu beiden Seiten von drei goldenen Kreuzlein; 2: ist der Länge nach gespalten und erscheint darin rechts das österreichische Hauswappen, der silberne Balken im rothen Felde und links das lothringische, ein rechtsschräger rother Balken, belegt mit drei gestummelten silbernen Adlern [dieses Feld im Wappen ist ein besonderes kaiserliches Gnadenzeichen]; 3 und 4: in Roth drei silberne goldbeschlagene Jagdhörner, zwei über eines gestellt [Geschlechtswappen der Freiherren von Winneburg und Beilstein]; 5 : von Gold und Blau quergetheilt, im oberen goldenen Theile ein schwarzer vorwärtsgekehrter Ochsenkopf, im unteren blauen ein goldenes Tatzenkreuz von vier goldenen Pfennigen beseitet. Auf dem Schilde ruhen fünf Turnierhelme, deren erster und dritter keine Krone, die übrigen alle aber Kronen tragen. Dieser erste ist mit einem hervorwachsenden, schwarz und silbern getheilten Steinbock besetzt; auf der Krone des zweiten Helms erhebt sich der kaiserliche Doppeladler mit der Krone; der dritte Helm ist mit dem Fürstenhute bedeckt, über welchem sich der im fünften Felde befindliche Ochsenkopf erhebt; aus der Krone des vierten wächst ein silberner Schwan mit schwarzem Schnabel, und aus jener des fünften ein wilder Mann mit Bart und Keule in der Rechten, über die rechte Achsel gelehnt. Die Helmdecken des ersten und fünften Helms sind roth und silbern, jene der drei übrigen schwarz und golden. Schildhalter. Rechts ein von Schwarz und Silber der Länge nach getheilter Steinbock; links ein wilder Mann mit grünem Kranze um die Lenden, mit der rechten Hand den Schild anfassend, während die abwärts geneigte Linke sich auf eine gestürzte Keule stützt. Devise. Unter dem Schilde zieht sich ein silbernes flatterndes Band mit der Devise in gothischen Lettern: Kraft im Recht. Der ganze Schild liegt auf einem rothen mit Hermelin gefütterten und von goldenen Fransen behangenen Mantel, der mit einem Fürstenhute bedeckt ist.
VIII. Einzelnes: Wappensage des Fürstenhauses Metternich. Die Schlösser und Sammlungen. Die Metternich in der Dichtung, im Roman. Der Fürst als Künstler. Des Fürsten Tod, Beisetzung, Memoiren u. s. w. – Wappensage und Beschreibung. Bayerische Zeitung (München, 4°.) 1864, Morgenblatt Nr. 168 : „Metternich-Winneburg“. [In einer Folge von Wappensagen verschiedener alter deutscher Adelsgeschlechter wird auch die Entstehung des Wappens und Namens der Metternich erzählt; über deren Ursprung hat dieses Lexikon bereits S. 45 Näheres mitgetheilt, woraus die Nichtigkeit obiger Wappensage genügend erhellet.] – Die Kunst und wissenschaftlichen Sammlungen des Fürsten. Böckh (Franz Heinrich), Wiens lebende Schriftsteller und Künstler und Dilettanten im Kunstfache. Dann Bücher-, Kunst- und Naturschätze u. s. w. (Wien 1821, B. Ph. Bauer, kl. 8°.) S. 111 [über die Bibliothek des Fürsten]. – Eine Reise nach Wien von Therese (von Bacheracht) (Brockhaus 1848, 8°.) [enthält eine interessante Schilderung der Villa Metternich und ihrer Kunstschätze auf dem Rennwege in Wien]. – Feuilleton der neuen Frankfurter Zeitung, Jahrgang 1861, Nr. 181: „Aus Marienbad“ [mit Nachrichten über das dem Fürsten Metternich gehörige Königswart, das dortige Museum, die Bibliothek u. dgl. m.] – Pappe, Lesefrüchte [59] (Hamburg, 8°.) Jahrg. 1846, Bd. IV, S. 79: „Schloß Königswart, Bibliothek, Münzensammlung und Capelle daselbst“. – Der Fürst M. besaß eine reiche Autographensammlung, welche namentlich in Autographen der modernen Schriftsteller aller Länder und Wissenschaften glänzend vertreten war. Bekannt ist jener Autograph Jules Janin’s, der, als der Fürst einen solchen von ihm wünschte, ihm folgende Zeilen zuschickte: „Je reconnais avoir reçu de M. de Metternich vingt cinq bouteilles de Johannisberg dont je le remercie infiniment. Jules Janin.“ Daß der Fürst die verlangten Bouteillen schickte, versteht sich von selbst; aber noch mehr, der Fürst schickte fünfzig. – Das Haus Metternich in der Dichtung. Danziger Dampfboot für Geist, Humor, Satyre u. s. w. Redigirt von Wilhelm Schumacher, 1834, Nr. 72: „Der erste Metternich“. Nach A. Giftschütz in ganze Reime gebracht. – (Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) Jahrgang 1825, Nr. 40, 41, 42: „Kaiser Heinrich und Metter“, Gedicht von Michael Franz von Canaval [anläßlich eines Gemäldes im Atelier des Herrn Karl Ruß, Custos der Belvedere-Gallerie; über den Ursprung dieser Sage vergleiche übrigens den „Rheinischen Antiquarius“ von Stramberg, Abthlg. I, Bd. 4, S. 340]. – Oesterreichische Adels-Halle. Sammlung historischer Dichtungen von ausgezeichneten Schriftstellern (Wien 1842, Franz Wimmer, 8°.) S. 199: „Der erste Metternich“, von A. Giftschütz [das obige, im „Danziger Dampfboot“ abgedruckte Gedicht ist mit diesem ein und dasselbe, nur mit großem Geschicke gefeilt]. – Die Glocke (Wiener politisches Journal), Jahrg 1863, enthält in den Feuilletons einen Roman, Metternich betreffend, von Karl Schram. – Metternich als Künstler. Aus Nagler’s „Neuem allgemeinen Künstler-Lexikon“ (München, 8°.) Bd. IX, S. 183, erfährt man, daß der Fürst auch mehrere Blätter radirt hat. Nagler zählt deren drei auf: 1) „Der Schiffer im Nachen, mit einem Genius, der die Wellen ebnet“, Vignette nach Geßner’s Blatt zu dem Gedichte: „Der erste Schiffer“, mit M. W. bezeichnet (Höhe 2 Z. 1 L., Breite 2 Z 11 L.); – 2) Ein Wappenschild, Greif und Löwe als Schildhalter. M. fec. 1804 (8°.);– 3) Ein Kameel, stehend, nach links gewendet: „Chameau de Bactriane de la Menagerie nationale au jardin des plantes“. M. W. sculp. Berlin 1804 (H. 4 Z. 2 L., Br. 5 Z. 5 L.), diese Blätter hat der Fürst, als er den Gesandtschaftsposten zu Berlin bekleidete, daselbst geäzt. – Ueber des Fürsten Tod und Testament. Theater-Zeitung. Herausg. von Ad. Bäuerle (Wien, gr. 4°.) 1859, Nr. 135: „Ueber die letzten Augenblicke des Fürsten Metternich“; – dieselbe 1859, Nr. 137 [mit Nachrichten über das Testament des Fürsten, über seine hinterlassenen Memoiren, und in einem Aufsatze wird der Nachweis geliefert, „daß der Fürst Metternich kein Ausländer und daß die Familie seit 1630 im ununterbrochenen Besitze von Königswart in Böhmen sei“]. – Wiener Zeitung 1859, Abendblatt Nr. 140: „Aus Plaß, 18. Juni. Die Bestattung des Fürsten Metternich“. – Die Memoiren des Fürsten. Neue freie Presse (Wiener polit. Blatt) 1868, Nr. 268 [Nachrichten über die Memoiren des Fürsten Metternich und über jene seiner Gemalin, der Gräfin Zichy, von denen ein Band im Jahre 1848 unbegreiflicher Weise abhanden gekommen und nicht wiedergefunden worden ist]. – Des Fürsten ältester Sohn, Fürst Richard, derzeit Gesandter zu Paris, soll, wie die illustrirte Zeitung „Ueber Land und Meer“ berichtet, beabsichtigen, die Memoiren und Correspondenzen seines Vaters der Oeffentlichkeit zu übergeben. Die Schriften und die diplomatischen Documente, welche der berühmte österreichische Staatsmann seinem Sohne hinterlassen hat, füllen – nach dieser Nachricht – nicht weniger als sechzig Kisten (!). Diese Nachricht wird jedoch später dahin berichtigt, daß die von dem Staatskanzler hinterlassenen, in der Bibliothek auf Schloß Königswart aufbewahrten Papiere nur fünf etwa sechs Kisten füllen, und daß das ganze Archiv höchstens 50 bis 60 Kisten ausmacht; eine Ordnung und somit Veröffentlichung dieses Materials aber noch im weiten Felde stehe. – Ein Anagramm auf den Fürsten. Freischütz (Hamburger Blatt) 1840, S. 170. In einer Gesellschaft wurde gefragt: „Wen man mit Rechten für den größten Staatsmann unserer Zeit halte?“ Ein ältlicher Herr erwiederte: Die Antwort liege in zwei Worten der Frage. Als man um die Auflösung bat, schrieb der ältliche Herr die zwei mit Zahlen bezeichneten Worte auf ein Papier:
Mit Rechten
183 62910487
Metternich.
12348678910.