BLKÖ:Moscon, Anton Albert Freiherr

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Moschner, Franz
Band: 19 (1868), ab Seite: 129. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Anton Albert Freiherr von Moscon in Wikidata
GND-Eintrag: 1023725134, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Moscon, Anton Albert Freiherr|19|129|}}

Moscon, Anton Albert Freiherr (Pomolog, geb. zu Gratz in Steiermark 18. März 1782, gest. ebenda 16. Jänner 1822). Entstammt einer alten steirischen Adelsfamilie, über welche die Quellen [weiter unten] Näheres berichten. Dieser leider im schönsten Mannesalter den erst 38 Jahren durch den Tod dahingeraffte Edelmann war ein ausgezeichneter Pomolog und betrieb diesen so wichtigen Zweig der Landwirthschaft in rationellster Weise. Er gründete mit bedeutenden Kosten in seinem Garten zu Gratz eine aus den ersten Baumschulen von Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und zum Theile auch aus England und Italien zusammengebrachte zahlreiche Sammlung von Obstsorten. Diese durch jahrelange Pflege mit großem Geldaufwande und vollendeter Sachkenntniß in’s Leben gerufene Baumschule – die erste und damals einzige des Landes und eine der bedeutendsten in der Monarchie – war ebenso ein Gewinn für die Wissenschaft, indem sie der Sprachverwirrung gewinnsüchtiger Gärtner in Benennung der bestimmten Obstsorten steuerte und das Interesse für Veredlung und Pflege der Obstzucht in weiteren Kreisen anbahnte, als auch von volkswirthschaftlicher Seite ein erfreulicher Fortschritt, da sie durch Heranbildung kenntnißvoller und denkender Gärtner einen nutzbringenden Umschwung in einem wichtigen Theile der Landwirthschaft anbahnte. Mit den Veteranen der Pomologie, mit Hofrath Diel und Freiherrn Truchseß-Wetzhausen, zweien der berühmtesten Pomologen Deutschlands, stand M. in stetem brieflichen Verkehre, mit ihnen sich berathend und besprechend, was es Neues, Gutes und Ersprießliches in diesem seinem Lieblingsfache zu schaffen und einzurichten und anzuwenden gebe. Als ihm später die große Herrschaft Pischätz in Südsteiermark als Fideicommiß zufiel, that er auch dort alles zur Veredlung der Obstzucht und zur Förderung der Landwirthschaft, unter anderem errichtete er aus eigenen Mitteln im Schlosse selbst eine Schule, die erste in dieser Gegend, besoldete den Lehrer und wurden in dieser Schloßschule über 50 Kinder unterrichtet. Ein frühzeitiger Tod vereitelte leider die Vollendung der so sorgfältig begonnenen Pläne und die Herrschaft ging nach seinem Tode einem allmäligen Verfalle entgegen.

Hesperus. Ein Nationalblatt für gebildete Leser. Herausgegeben von Andree (Prag, 4°.) Jahrg. 1817, 2. Heft, S. 150: „Freyherr von Moscon in Gratz, Cultur und Beförderung der Botanik in Steiermark“. – Schmutz (Carl), Historisch-topographisches Lexikon von Steyermark (Gratz 1822, Andr. Kienreich, 8°.) Theil II, S. 670; Theil III, S. 149, unter dem Schlagwort Pischätz. – Steiermärkische Zeitschrift. Redigirt von Dr. G. F. Schreiner, Dr. Albert von Muchar, C. G. Ritter von Leitner, A. Schrötter (Grätz 1841, Damian u. Sorge, 8°.) Neue Folge, VI. Jahrgang, Heft 2, S. 52 [heißt daselbst irrig Mascon]. – Theater-Zeitung. Herausg. von Adolph Bäuerle (Wien, gr. 4°.) Jahrgang 1845, S. 56, in der Rubrik: „Oesterreichisch-historisches Tagblatt“.