BLKÖ:Nádasdy-Fogáras, Franz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 20 (1869), ab Seite: 16. (Quelle) | |||
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Leopold [s. d. Nr. 11] aus dessen Ehe mit Julie Freiin von Forray und Bruder des im Jahre 1856 zu München verstorbenen Grafen Thomas. Beide Brüder hatten von Franz de Paula Graf Nádasdy, ehemaligen Erzbischof von Kalocsa [siehe den Vorigen, Nr. 6], jeder ein Legat von 5000 fl. [17] erhalten, deren eines mit dem Tode des jungen Grafen Thomas als Erbschaft den Eltern zufiel. Die Eltern aber stellten diese Summe dem jüngeren Bruder mit dem freien Verfügungsrechte darüber anheim. Graf Franz richtete in Folge dessen und mit Gutheißung der Eltern ein Ersuchschreiben an die kön. ungarische Akademie der Wissenschaften des Inhalts, daß, da sein verstorbener Bruder den Ertrag dieses Capitals stets im Interesse der vaterländischen Literatur verwendet habe, er dessen Andenken nicht besser ehren könne, als indem er die 5000 fl. zu einer Stiftung mit dem Namen „Gróf Nádasdy Tamás alapitványa“ bestimmte, deren Erträgniß alljährlich zum Preise für ein vorzügliches erzählendes (episches) Gedicht über ein der ungarischen Geschichte zu entnehmendes Thema so verwendet werde, daß, wenn etwa in einem Jahre ein preiswürdiges Gedicht dieser Art nicht vorliege, der Preis dem des nächsten Jahres u. s. w. zugeschlagen werde; deßhalb ersuche er die Akademie, sie möge die Verwendung und Zuerkennung des Preises übernehmen. Dieses Schreiben wurde in der Akademie-Sitzung vom 12. Jänner 1857 den versammelten Mitgliedern vorgelesen, dem Wunsche des Grafen Franz entsprochen und ihm zugleich in einem Schreiben Dank und Anerkennung im Interesse der vaterländischen Literatur ausgedrückt. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist auch dieser Graf Franz Verfasser der in Gemeinschaft mit K. Thaly herausgegebenen Schrift: „Az ó-Budai fejéregyház mint Árpád temetkezési helye“, d. i. Die „weiße Kirche“ bei Alt-Ofen als Arpad’s Begräbnißstätte (Pesth 1860, Pfeiffer, 16°.), denn gegenwärtig leben von der Familie Nádasdy nur zwei des Namens Franz, der eine ist der ehemalige siebenbürgische Hofkanzler Franz Seraphin [S. 21], der wohl kaum die erwähnte archäologische Abhandlung geschrieben haben dürfte, der andere ist der in Rede stehende junge Graf Franz, der die oberwähnte Stiftung gemacht. [Wiener Zeitung 1857, Nr. 11.] –
7. Franz (geb. 28. Juni 1842), ein Sohn des Grafen