BLKÖ:Nyiry, Stephan
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 20 (1869), ab Seite: 446. (Quelle) | |||
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Lockii, scepticae Humii, criticae Kantii, transcendentalis Fichtii et Schellingii ad suas categorias relati cum primis elementis intensorum philosophice propositis“ (ebd. 1824); – „Disquisitio philosophica de causis sermonis latini, grammaticis philosophiae categorias, philosophis grammaticam explicans“ (ebd. 1827); – „A halál philosophiája“, d. i. Die Philosophie des Todes (ebd. 1823) – und „A vigasztalásról“, d. i. Von dem Troste (ebd. 1828), diese und die vorgenannte Schrift, zwei Gedächtnißreden, die eine anläßlich des Todes des Joseph Rozgonyi, die andere des Joseph Láczai-Szabó – „De statuis Graeciae“ (ebd. 1827); – „A tudományok öszvesége“, d. i. Die Summe der Wissenschaften (ebd. 1829–1831) in vier Theilen das Gebiet der Sprachwissenschaft, [447] der historischen Hilfswissenschaften, der eigentlichen Geschichte und der Mathematik umfassend. Kleinere Abhandlungen physikalischen und philosophischen Inhalts, wie z. B. über Zusammenhang und Kraft fester und flüssiger Körper, über die natürlichen Rechte der Frauen, über die mögliche Zerschmetterung der Erde durch den Halley’schen Kometen, über die Theorie der Erdbeben, über Staatswissenschaft, über die Anwendung der Mathematik in der Philosophie u. dgl. m. sind in den „Tudományos gyüjtemény“ (d. i. Wissenschaftliche Nachrichten), im „Tudománytár“ (d. i. Wissenschaftsarchiv), in der „Minerva“ u. a. abgedruckt. Im Jahre 1831 zum correspondirenden Mitgliede der ungarischen Akademie der Wissenschaften gewählt, wurde er schon im folgenden Jahre wirkliches Mitglied der philosophischen Section derselben.
Nyiry, Stephan (Schriftsteller und Mathematiker, geb. zu Atány im Heveser Comitate 9. Mai 1776, gest. 22. August 1838). Der Sohn eines reformirten Predigers. Die Studien begann und beendigte er zu Sarospatak, in der Zwischenzeit brachte er aber ein Jahr in Leutschau zu, um sich daselbst die deutsche Sprache anzueignen. In früher Jugend neigte er sich sehr zur Poesie und classischen Literatur hin, schrieb auch mehrere Gedichte, welche jedoch nie gedruckt wurden; später fesselte ihn das mathematische Studium und dabei übte er sich fleißig im Malen, worin er es zu solcher Geschicklichkeit brachte, daß er in der im Jahre 1797 eben errichteten Malerschule ein Lehramt erhielt, aber schon im folgenden Jahre wurde er außerordentlicher Professor der Mathematik in Sarospatak. Im Jahre 1806 zum ordentlichen öffentlichen Professor desselben Gegenstandes ernannt, trug er ihn mit ungemein glücklichem Erfolge, den ihm seine faßliche Darstellungsgabe erreichen half, vor und führte seine begabteren Zöglinge unmerklich in das Studium der höheren Mathematik über. Seit dem Jahre 1810 lehrte er überdieß auch noch Physik. Im Jahre 1822 wurde ihm – jedoch gegen seine Absicht und Neigung – aufgetragen, an Stelle der bisher vorgetragenen Gegenstände, Vorlesungen aus der Statistik, Geographie, Gewerbskunde und Erziehungswissenschaft zu halten. Im Jahre 1824 zum Professor der Philosophie ernannt, behielt er diese Stelle bis an seinen im Alter von 62 Jahren erfolgten Tod. N. war auch vielfach als Schriftsteller thätig und hat theils mehrere selbstständige Werke herausgegeben, theils Mehreres in periodischen Sammelschriften veröffentlicht. Erstere sind: „A dynamica physica kezdete“, d. i. Elemente der physikalischen Dynamik (1811); – „Prima elementa matheseos intensorum“ (Kaschau 1821); – „Á számvetés tudományának kezdete“, d. i. Elemente der mathematischen Wissenschaft (Sarospatak 1822); – „Conspectus philosophiae empiricae- Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. VonJacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) Bd. I, S. 343 [nach diesem geb. 9. Mai 1776, gest. 22. August 1838]. – Ujabb kori ismeretek tára, d. i. Neues ungarisches Conversations-Lexikon (Pesth 1850, Gust. Heckenast, Lex. 8°.) Bd. V, S. 524 [nach diesem gest. am 27. August 1838]. – Toldy (Ferenc), A Magyar nemzeti irodalom története a legrégibb időktől a jelenkorig rövid előadásban, d. i. Geschichte der ungarischen National-Literatur von der ältesten Zeit bis auf die Gegenwart (Pesth 1864–1865, G. Emich, 8°.) S. 300, 303, 350.