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BLKÖ:Rátky, die Familie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 25 (1873), ab Seite: 21. (Quelle)
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Ueber die Familie Rátky. Die Familie Rátky ist ein älteres ungarisches Adelsgeschlecht, das im Szalaer Comitate seßhaft ist. Den Namen nach der Stammbesitzung Rátk daselbst und dem benachbarten Castelle Salamonfa führend, betheiligte sich die Familie vielfach an den Kämpfen gegen die Türken, 1. Meinhard z. B. wurde 1592 Capitän von Kl. Komorn und vertrieb die Türken 1600 von dieser Festung. – 2. Melchior, während der Bocskai’schen Kämpfe Ober-Capitän des Districtes von Egerszegh, um 1604 Capitän des Körmender Districtes, war um 1620 Vice-General an den Kanischaer Grenzen. – Zwei seiner Vetter kamen 1566 mit Zriny in Szigeth um. – 3. Georg (I.) fungirte um 1671 als Vicegespan im Preßburger Comitate. – 4. Georg (II.), Oberst in der Reiterei des Fürsten von Siebenbürgen, Franz II. Rákoczy, trat 1707 als Oberst eines Huszaren-Regiments in die französische Armee, wurde 1734 Maréchal de camp und starb 1742 zu Prag in Böhmen. – 5. Sein Vetter Daniel befindet sich unter den Unterzeichnern der 1711 mit dem Friedensvertrage von Szathmár verknüpften Unterwerfungsurkunde der ungarischen Stände. – 6. Der Vater Ludwig’s [siehe S. 19 dessen besondere Biographie], der k. k. Feldkriegs-Commissär Franz (I.), zeichnete sich als Lieutenant 1787 im letzten Türkenkriege aus. – 7. Der Bruder Ludwig’s, Franz (II.) (gest. zu Wien 7. November 1867), vollführte 1821 als junger Officier mit hervorragender Klugheit den glücklichen Rückmarsch einer im feindlichen Calabrien isolirt gebliebenen kleinen österreichischen Truppe bis Neapel zurück, war vom Jahre 1829–1833 Adjutant des Prinzen Karl von Hessen-Darmstadt (Schwagers des Kaisers Alexander II.), in Wien, versah am österreichischen Hofe den ceremoniellen Kammerdienst bei Kaiser Nikolaus I. 1852 in Wien, 1853 in Olmütz, und bei Kaiser Napoleon III. 1867 in Salzburg. Er war mit einer Schwester der Schriftstellerin Marie von Thurnberg vermält. – 8. Ludwig’s Sohn Alexander, Oberst im 7. Huszaren-Regimente, erwarb sich 1866 in der Schlacht bei Custozza das Militär-Verdienstkreuz.

Tapferkeits-Zeugniß ddo. 20. Juli 1809. – Relation über die Schlacht bei Deutsch-Wagram (Pesth 1809, 4°). – Geschichte des k. k. Huszaren-Regiments Nr. 7 (Wien 1856, 8°.) S. 16. – Hirtenfeld, Oesterreichischer Militär-Kalender (Wien, kl. 8°.) V. Jahrg. (1854), S. 131. – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Mor. Ráth, 8°.) Bd. IX, S. 655. – Petthő, Rövid magyar Cronica; sok rendbeli főhistóriás könyvekből irattatot (Wien 1660, 4°.) p. 132, 151, 155. – Kazy (Franciscus), Historia regni Hungar. ab anno 1601–1681 (Tyrnau 1737). Tom. III, p. 108. – Fontes rerum Austriacarum (Viennae 1858). Tom. XVII, p. 475. – Horn’s Franz II. Rákoczy, historisches Charakterbild (Leipzig 1854). – Tapferkeits-Zeugniß ddo. 18. Februar 1787. – Wiener Zeitung 1867, Nr. 268, Artikel: Kleine Chronik. – Regiments-Zeugniß ddo. Nocera bei Neapel 8. November 1821. – Handschreiben des Prinzen Karl von Hessen-Darmstadt ddo. 14. December 1832 und 5. September 1863. – Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, 4°.) 1853, S. 428, 444 u. 484.