BLKÖ:Raab, Franz de Paula

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Raab, Franz (Verweis)
Band: 24 (1872), ab Seite: 155. (Quelle)
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Raab, Franz de Paula (Tonsetzer, geb. zu Pausram in Mähren im Jahre 1743, gest. zu Seitenstätten 9. Mai 1804). Den ersten Unterricht in der Musik erhielt er von dem Schullehrer seines Geburtsortes, dann kam er zuerst als Baßsänger in das Stift Seitenstätten, in welchem ihm nach Widmann’s Tode die Organistenstelle übertragen wurde. Er war ein gründlich gebildeter Musicus, in der Composition ein Schüler Albrechtsberger’s. In seinen eigenen Werken nahm er sich Michael Haydn zum Vorbilde, in dessen Styl er sich so hineingearbeitet, daß Kenner seine Arbeiten nicht selten für jene von Michael Haydn hielten. Seine im Stifte aufbewahrten Compositionen sind: „16 Introitus für 4 Singstimmen“, aus den Jahren 1794 und 1795; – „12 Gradualien für 4 Stimmen und Instrumente“, aus den Jahren 1796–1799; – „4 Offertorien für 4 Stimmen und Instrumente“, aus derselben Zeit; – „4 Vespern für 4 Stimmen“ (1806); – „Eine grosse Messe und ein Requiem für 4 Stimmen“ (1796); – „Eine Gelegenheits-Cantate“ (1797); – „Mehrere Lieder und mehrstimmige Gesänge“ (1797); – „Variationen für das Pianoforte“; – „16 Fugen für Clavier und Orgel“. Als Mensch ungemein bescheiden und anspruchlos, erfreute er sich der allgemeinen Achtung. Er starb im Alter von 61 Jahren.

Allgemeine Wiener Musik-Zeitung. Herausgegeben von August Schmidt (4°.) III. Jahrg. (1843), Nr. 14 u. 15, in den „Beiträgen zur Tonkünstler-Geschichte Oesterreichs“, von Alois Fuchs.