BLKÖ:Fuchs, Aloys

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Fua, Hermine
Band: 4 (1858), ab Seite: 390. (Quelle)
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Fuchs, Aloys (Autographensammler u. Musikus, geb. zu Raase in österr. Schlesien 24. Juni 1799, gest. zu Wien 1853). Besuchte die Schulen in seinem Geburtsorte, dann (1811) in Troppau, kam 1816 nach Wien und trat im März 1824 in einem der Hilfsämter des Hofkriegsrathes (jetzt Armee-Obercommando) in den Staatsdienst. Da er auch eine tüchtige musikalische Bildung besaß, wurde er im Jänner 1836 zuerst unentgeltlich und noch im Nov. dess. Js. mit Gehalt bei der kaiserl. Hofcapelle angestellt. Frühzeitig hatte sich in ihm ein seltener Sammeleifer entwickelt, den er mit Zweck und Geist pflegte. Seit 1820 begann er musikalische Handschriften der Heroen der Tonkunst zu sammeln, wozu ihn seine musikalischen Kenntnisse und sein kritischer Scharfsinn besonders befähigten, und hatte er es durch Beharrlichkeit und Eifer dahin gebracht, daß schon im J. 1835 seine Sammlung eine der merkwürdigsten in ihrer Art war und er überhaupt in Sachen der Geschichte der Musik als Gewährsmann zu gelten pflegte. Die hervorragendsten Componisten aller Zeiten und aller Völker waren durch ein echtes Autograph vertreten, worunter sich öfter sehr werthvolle und seltene Partituren befanden. So besaß er schon 1835 von berühmten französischen Componisten 20, von englischen 24, von Italienern 180 und von Deutschen 450 Stücke, darunter einen Bd. Handschriften von der berühmten Familie Bach; einen Band eigenhändiger Skizzen von Christoph Ritter von Gluck u. z. zu seinen Opern Iphigenie, Alceste, Aristeo, Circe; eine große Anzahl von Handschriften von Jos. Haydn; 2 Skizzenbücher von Beethoven mit Entwürfen zu vielen seiner berühmtesten Werke; einen wahren Schatz aber in der Mozart-Collection, welche Gräffer in seinen kleinen „Wiener Memoiren“ ausführlich beschreibt. Mit dieser Sammlung in Verbindung stand eine zweite von Porträten, welche durch die auf den Blättern geschriebenen Autographe einen besonderen Werth erhielt. Leider wanderte der ganze mit Sachkenntniß geordnete, trefflich katalogisirte Schatz aus dem Lande und kam, wie es verlautet, nach Berlin, wo er nach F.’s Tode vom Staate angekauft worden.

Blätter für Musik, Theater und Kunst (Wien, 4°.) I. Jahrg. (1854) Nr. 21. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 237. – Pietznigg (Frz.), Mittheilungen aus Wien (Wien 1835) I. Bd. S. 3: „Die Heroen der Tonkunst in der Autographen-Sammlung des H. Al. Fuchs in Wien“ [eine ausführliche Darstellung dieser interessanten Sammlung, von Joseph Fischhof, der in ähnlicher Richtung gesammelt (s. d. S. 256)]. – Gräffer (Frz.), Kleine Wiener Memoiren (Wien 1845, Beck, 8°.) I. Bd. S. 224: „Das Mozarthaus.“ – Derselbe: Wiener Dosenstücke (Wien 1846) I. Bd. S. 29: „Mozart-Sammlung des Hrn. Fuchs.“[BN 1]

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Fuchs, Alois [Bd. IV, S. 390].
    d’Elvert, Geschichte der Musik u. s. w., wie bei Balzar, Beilagen S. 96 [nach diesem geb. am 26. Juni 1799]. [Band 28, S. 339]