Zum Inhalt springen

BLKÖ:Renn, Joseph Anton

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Renk, Paul
Nächster>>>
Renn, Balthasar
Band: 25 (1873), ab Seite: 289. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Josef Anton Renn in der Wikipedia
Joseph Anton Renn in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Renn, Joseph Anton|25|289|}}

Renn, Joseph Anton (Bildhauer, geb. zu Imst in Tirol im Jahre 1714, gest. ebenda im Jahre 1790). Sein Vater, ein Bürger zu Imst, gab den Sohn, da dieser Anlage zur Kunst, insbesondere zur Bildhauerei zeigte, zu dem damals in Imst arbeitenden, übrigens mittelmäßigen Bildhauer Jais in die Lehre. Nachdem er bei demselben einige Zeit gelernt, begab er sich nun nach Augsburg, wo er durch drei Jahre bei [290] einem Meister arbeitete. Von Augsburg ging Renn nach Wien, bildete sich daselbst bei Professor Schletterer weiter aus und befreundete sich in dessen Werkstätte mit Veit Kiniger [Bd. XI, S. 271], einem Pusterthaler und äußerst geschickten Bildhauer. Sechs Jahre hatte R. bei Schletterer gearbeitet, nun begab er sich vorerst nach Straßburg, von dort in einiger Zeit nach der Schweiz, wo er zuerst in Bern, später in Constanz arbeitete und daselbst Hofbildhauer bei den Deutsch-Ordensrittern wurde. In Constanz, wo seine Arbeiten geschätzt waren, verweilte R. drei Jahre und kehrte von dort, dem Drängen seines Onkels, Pfarrers in Prutz, folgend, in seine Heimat Imst zurück, wo er sich nun häuslich niederließ, eine Frau nahm und im Alter von 76 Jahren starb. In der nachmals abgebrannten Pfarrkirche zu Imst waren der Hochaltar und zwei Seitenaltäre Werke seines Meißels. Die zwei Statuen der Kirchenapostel Peter und Paul, welche sich am Hochaltar befanden, wurden ihres antiken Geschmackes wegen sehr gerühmt. Von seinen Arbeiten aus früherer Zeit rühmen die unten angeführten Quellen seine nackten Kinder, die ihm besonders gut gelangen. Was aber das „Tirolische Künstler-Lexikon“ mit dem „Augsburgischen Geschmacke“, in welchem seine früheren Arbeiten ausgeführt sind, eigentlich sagen will, ist nicht recht verständlich, es möchte denn damit der italienische Geschmack des 17. Jahrhunderts gemeint sei, dessen Spuren in Augsburg an den Façaden der Häuser und Paläste, an den Fresken und Bildwerken heute noch allenthalben kenntlich sind. Ueber seinen Sohn Franz Xaver, der auch Bildhauer war, vergleiche die Quellen.

Tirolisches Künstler-Lexikon oder kurze Lebensbeschreibung jener Künstler, welche geborne Tiroler waren (Innsbruck 1830, Felic. Rauch, 8°.) S. 206. – Staffler (Johann Jacob), Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felic. Rauch, 8°.) Bd. I, S. 266. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abthlg. Bd. V, S. 011. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, Fleischmann, 8°.). Bd. XIII, S. 32. –