BLKÖ:Rezniček, Joseph Heinrich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 25 (1873), ab Seite: 407. (Quelle) | |||
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[408] vor, gab aber nach der Hand dieses Vorhaben auf, und trat im Jahre 1847 bei dem Prager Appellationsgerichte, in einem Hilfsamte desselben, in den Kanzleidienst, in welchem er im Jahre 1850 Accessist und noch im nämlichen Jahre Kanzellist bei dem Pilsner Kreisgerichte wurde. Später kam er in gleicher Eigenschaft nach Pilgram, einem im vormaligen Taborer Kreise gelegenen Städtchen, wo er – nach dem Slovník naučný – im Jahre 1868 sich noch befand. Schon seit dem Jahre 1843 ist R. schriftstellerisch thätig und erschienen von ihm in den čechischen Unterhaltungsblättern Květy (Blüthen), Včela (die Biene), Horník (der Bergmann), Lumír u. a. verschiedene schöngeistige größere und kleinere Arbeiten. Die Biblioteka českých původních románů historických i novověkých, d. i. Bibliothek čechischer historischer und moderner Original-Romane, welche 1855–1860 in Prag bei Katharina Jerzabek erschien, enthielt von Rezniček im 6. Hefte die Romane „Jiří Doupovec“ und „Nepřátelé poctivosti“, d. i. Georg Doupovec und die Feinde der Ehrlichkeit; aber früher noch, 1846, hatte er ein Bändchen čechischer Novellen herausgegeben. Ferner arbeitete er auch für die Bühne und wurden von seinen Stücken aufgeführt die Original-Dramen: „Neapolski žebrák“, d. i. Der neapolitanische Bettler; „Amerikáni“, d. i. Die Amerikaner; – „Syn chudécho otce“, d. i. Der Sohn des Bettlers, und die Uebersetzungen deutscher und französischer Stücke: „Graf Herman“; – „Der Tiger von Bengalen“; – „Christoph und Renate“; – „Die Schule des Lebens“. Als Schriftsteller zählt R. zu der großen Masse čechischer lebender Autoren, die in keiner Weise über das Niveau des Gewöhnlichen sich erheben und denen eine streng kritische Geschichte der modernen čechischen Literatur nur einen Platz im Troß anweisen dürfte.
Rezniček, Joseph Heinrich (čechischer Schriftsteller, geb. zu Prag im Jahre 1824). Die unteren Schulen und das Gymnasium beendete er in seiner Vaterstadt Prag, wo er an der dortigen Hochschule in den Jahren 1841 und 1842 die philosophischen Studien hörte. Nun dem Lehramte sich zuwendend, bereitete er sich 1844 und 1845 für dasselbe- Jungmann (Jos.), Historie literatury české, d. i. Geschichte der böhmischen Literatur (Prag 1849, Řiwnáč, 4°.) Zweite, von W. W. Tomek besorgte Ausgabe, S. 618. – Slovník naučný. Redakt. Dr. Frant. Lad. Rieger, d. i. Conversations-Lexikon. Redigirt von Dr. Franz Lad. Rieger (Prag 1860, I. L. Kober, Lex. 8°.) Bd. VII, S. 371.