Zum Inhalt springen

BLKÖ:Rose, Ernst

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Nächster>>>
Rose
Band: 26 (1874), ab Seite: 354. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Ernst Rose in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Rose, Ernst|26|354|}}

Rose, Ernst (Pseudonym für Ernst Mayerhofer) (Schriftsteller, geb. zu Wien 30. October 1824). Vollendete in Wien die rechtspolitischen Studien und widmete sich der politischen Verwaltung. Derselbe war in den Jahren 1847–1849 in der Wiener Journalistik sehr thätig und veröffentlichte vor dem Jahre 1848 in der „Wiener Theater-Zeitung“, „Wiener Zeitschrift“, „Sonntagsblättern“, im „Humoristen“, „Sammler“, „Wanderer“ u. s. w. sehr viele Erzählungen, Gedichte, Kritiken, war [355] literarischer Correspondent der Prager Zeitschrift „Ost und West“ und kurze Zeit Secretär der Schmidl’schen „Blätter für Literatur und Kunst“. Im Vereine mit Ludwig Eckardt gab er die Fortsetzung des von Carlopago (Ziegler) begonnenen „Oesterreichischen Odeons“, einer poetischen Zeitschrift, heraus, an welcher sich die meisten jüngeren österreichischen Poeten betheiligten, und von welcher acht Hefte in Wien und Leipzig erschienen sind. Im Jahre 1848 schrieb er politische Aufsätze für die „Donau-Zeitung“, „Wiener Zeitschrift“ und war als Hauptmitarbeiter neben Kolisch, Tuvora und Heller beim „Wiener Freimüthigen“ thätig. Im Jahre 1849 betheiligte er sich beim „Wiener Punsch“, dann als Feuilletonist bei der „Presse“, redigirte den „Wiener Theater-Telegraphen“ und im Vereine mit Leonhard Leyser den „Wiener Telegraphen“, ein sehr verbreitetes politisches Wiener Localblatt, welches von dem damaligen Militär-Gouverneur Welden unterdrückt wurde. Seit dieser Zeit scheint er der journalistischen und publicistischen Thätigkeit entsagt zu haben, und widmete sich der literarischen Production in seinem Fache als Verwaltungsbeamter. Denn zu Anfang der Fünfziger-Jahre war R. in den Staatsdienst, und zwar in der politischen Sphäre eingetreten, wo ihm seine Tüchtigkeit, die er namentlich in seinen praktischen und gesuchten Handbüchern bekundete, zu verhältnißmäßig rascher Beförderung verhalf. Er wurde Bezirkshauptmann zu Korneuburg in Niederösterreich und im Jahre 1873 Rath bei der k. k. niederösterr. Statthalterei in Wien, wo er noch zur Stunde thätig ist. Es sind von ihm bisher unter dem Namen Ernst Mayerhofer erschienen: „Die Geschäftführung der Gemeindevorstände“ (2. verm. Aufl. Wien 1851, Tendler, 8°.), auch als 2. Theil des „Handbuchs für Gemeinden“; – „Das Militär-Einquartierungsgesetz. Vorschrift über die Einquartierung des Heeres vom 15. Mai 1852“ (ebd. 1852, 16°.); – „Handbuch für Gemeinden“ (3. verm. Aufl. ebd. 1852, gr. 8 °.); – „Der Vormund, oder praktisches Handbuch zur Einführung von Vormundschaften und Curatelen“ (ebd. 1853, 12°.); – „Das Bequartierungssystem der k. k. Landes-Gensd’armerie nach dem ah. Normale vom Juli 1851 und sämmtlichen nachträglichen Verordnungen“ (ebd. 1854, gr. 8°.). Ein schätzenswerthes und in allen Beamtenkreisen verbreitetes, umfangreiches Werk aber ist sein „Handbuch für den politischen Verwaltungsdienst bei den Landes-, Kreis- und Bezirksbehörden in Oesterreich“ (Wien 1856, Manz; 2. verm. u. umgearb. Auflage ebd. 1858, gr. 8°.). Im Auftrage des Ministers Bach betheiligte er sich auch bei der Verfassung der für den statistischen Congreß in Wien 1856 herausgegebenen und im Staatsdruckerei-Verlage erschienenen „Darstellung der Grundentlastung in Oesterreich“, welche auch nach vollzogener Abwickelung des Grundentlastungs-Geschäftes culturhistorischen Werth behalten wird.