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BLKÖ:Schauf, auch Schauff, Johann Nepomuk

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 29 (1875), ab Seite: 128. (Quelle)
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Schauf, auch Schauff, Johann Nepomuk (Zeichner, geb. zu Herzmanmiestec in Böhmen 16. Mai 1757, gest. ebenda im Jahre 1812). Seine Ausbildung erlangte er in Prag und Wien, und nach beendeten Studien erhielt er die Lehrerstelle der Zeichenkunst an der National-Hauptschule zu Preßburg, wo er, wie es scheint, bis an sein Lebensende, das im Alter von 55 Jahren erfolgte, in ersprießlichster Weise gewirkt hat. Auf seinem Gebiete auch durch gemeinnützige Schriften zu wirken bemüht, gab er heraus: „Theorie der Säulenordnungen sammt einer ungarischen National-Säulenordnung“ (Preßburg 1790, mit K. K., gr. 8°.); – „Die Feierlichkeiten bei der Krönung Leopold’s II. als König von Ungarn“ (Wien 1790, mit K. K., gr. 4°.); – „Allgemeine Begriffe von Künsten und Künstlern, aufgewendet auf die bildenden Künste“ (Preßburg 1794, 8°.); – „Ein biederes Opfer der fröhlichen Feyer des glücklichen Tages den 6. des Brachmonats, in Ehrfurcht geweihet im Jahre 1802 ...“ (ebd. 1802, 4°.); – „Grundbegriffe zur schönen Baukunst und schicklichen Anwendung der äusseren Verzierungen an Gebäuden“ (Wien 1806 Hartleben in Pesth], 8°.). Die im obgenannten Werke über die Krönungsfeierlichkeiten im Jahre 1790 enthaltenen Abbildungen enthalten nach Schauff’s eigenhändigen Zeichnungen ein Bildniß des Kaisers Leopold, Darstellungen der Krone und übrigen Reichsinsignien, der Medaillen, der Preßburger uniformirten Bürger-Compagnien und eine Ansicht der Stadt Preßburg. Warum ihn Alexander Patuzzi [129] in seiner „Geschichte Oesterreichs“ (Wenedikt, Lex. 8°.) Bd. II, S. 332, unter den Architekten aufführt. ist nicht recht ersichtlich; es müßte denn sein, daß ihn das Linear- und architektonische Zeichnen, welches früher den eigentlichen Zeichnungsstoff an den Normal- und Hauptschulen bildete, dazu veranlaßt hat. Schauff war im vollen Sinne des Wortes Zeichnungslehrer und sind außer seinem Handbuche der Baukunst weder Bauten noch Pläne dazu von seiner Hand vorhanden.

Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1841, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XV, S. 153. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. IV, S. 511. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Zweite Abthlg. Bd. VII, S. 527 [daselbst heißt Schauff’s Geburtsort: Herzmamniesteg, das ist falsch, der Name desselben lautet: Herzmanmiestecz].