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BLKÖ:Serényi, Franz Joseph Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Serényi, Franz (II.)
Band: 34 (1877), ab Seite: 144. (Quelle)
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5) Franz Joseph Graf (gest. im Juni 1705), ein Sohn, des Grafen Franz Gabriel, aus dessen Ehe mit Maria Benigna Popel von Lobkowitz. Der Graf diente in der kaiserlichen Armee und war im Jahre 1692 kais. Oberst und Inhaber des 3. Dragoner-Regiments, in der Folge wurde er Feldmarschall-Lieutenant, und stand als solcher im Jahre 1704, als die Franzosen und Bayern Miene machten, in das Innere der Monarchie einzudringen, mit einem Grafen Dietrichstein an der Spitze des Landesaufgebotes, das in Niederösterreich in ansehnlicher Stärke herbeigeströmt war. Im folgenden Jahre, 1705, befand er sich bei der Armee des Prinzen Eugen in Italien, als der Prinz eben im Begriffe stand gegen die unter Vendome stehenden Franzosen in Action zu treten. Am [145] 23. Juni 1705 hatte der Prinz unweit Brescia die Ebene erreicht und machte Anstalt, den Oglio zu überschreiten, der durch starke und anhaltende Regengüsse so mächtig angeschwollen war, daß selbst an den sonst seichten Stellen die Pferde zu schwimmen genöthigt waren. Graf S., welcher mit dem Prinzen von Anhalt, einer der Ersten, den Fluß übersetzen wollte, sprang an einer reißenderen Stelle, ohne der Gefahr zu achten in den Fluß, wurde aber von der Gewalt des Wassers fortgerissen und ertrank zugleich mit sechs Dragonern, welche, ihn zu retten, ihm nachgesprungen waren. Prinz Eugen, welcher über den Erfolg seines Unternehmens an den Kaiser berichtete, nennt den Grafen „einen gar gescheidten und wakheren General“. Aus seiner Ehe mit Maria Magdalena Gräfin Thua, n. A. Thun, wird keine Nachkommenschaft nachgewiesen. [Arneth (Alfred v.) Prinz Eugen von Savoyen. Nach den handschriftlichen Quellen der kais. Archive. 1663 bis 1730 (Wien 1858, typ.-lith.-artist. Anstalt, gr. 8°.), Bd. I, S 316, 475. – Majlath (Joseph Graf). Geschichte des österreichischen Kaiserstaates (Hamburg 1850, Friedr. Perthes, 8°.) Bd IV, S. 344.] –