Zum Inhalt springen

BLKÖ:Skribanek, Joseph Freiherr

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Skrejšovsky, Johann
Nächster>>>
Skribanek, A.
Band: 35 (1877), ab Seite: 91. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Josef von Skribanek in der Wikipedia
Josef von Skribanek in Wikidata
GND-Eintrag: 1034797255, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Skribanek, Joseph Freiherr|35|91|}}

Skribanek, Joseph Freiherr (k. k. Feldmarschall-Lieutenant, geb. zu Wien 1788, gest. daselbst am 29. Mai 1853). Seine Militärlaufbahn hatte er am 12. Nov. 1803 als Expropriis-Cadet bei der k. k. Marine-Artillerie begonnen [92] im December 1804 zum Munitionär ernannt, kämpfte er in dieser Eigenschaft im Jahre 1805 bei der Vertheidigung von Venedig und im Seegefechte von Rimini, wo er am rechten Fuße schwer verwundet wurde. Im Jahre 1806 wurde Skribanek dem Generalstabe zugetheilt, theils im Kriegsarchive, theils im geographischen Fache verwendet und am 16. Februar 1809 zum Lieutenant bei dem 9. Feldjäger-Bataillon befördert. Als solcher hatte er an den Gefechten bei Boca di Velo, Calliano, Volano, bei Wörl und am Berge Isel in Tirol theilgenommen. Nach Beendigung des Krieges kam S. in das topographische Bureau und wurde am 16. Juli 1813 zum Oberlieutenant im Generalstab befördert. Während der Feldzüge 1813 und 1814 war Skribanek mit der Führung der Adjutantur beim Generalstabe im Innern betraut, rückte den 2. Juli 1815 zum Hauptmann vor, ward während des Feldzuges 1815 in der Operationskanzlei unter General Langenau verwendet und später im Präsidialbureau des Hof-Kriegsrathes ihm die Aufsicht über die Zeichnungskanzlei übertragen. Im Jahre 1820 befand sich S. bei der Aufnahme von Parma, 1821 bei der Generalstabs-Abtheilung der Occupations-Armee in Neapel und erhielt 1822 seine Verwendung im militär-geographischen Institute zu Mailand. Am 1. Mai 1828 zum Director des topographischen Bureaus und der lithographischen Anstalt in Wien ernannt, rückte er am 4. December g. J. zum Major, am 17. März 1835 zum Oberstlieutenant und am 10. Juli 1838 zum Obersten im Corps mit Belassung seiner Anstellung vor, wurde 1839 Unter-Director des militär-geographischen Institutes und 1844 Director desselben. In dieser Eigenschaft wurde S. am 27. März 1846 zum General-Major und am 30. April 1849 zum Feldmarschall-Lieutenant ernannt. Seinen Bemühungen war es gelungen, die ausgezeichnetsten Kräfte der beiden Anstalten, Wien und Mailand, zu vereinen und die vortreffliche Einrichtung des daraus hervorgegangenen großartigen militär-geographischen Institutes, sowie die neuerliche Gründung eines eigenen Ingenieur-Geographen-Corps zu erwirken. Bekanntlich hat das militär-geographische Institut für seine hervorragenden Leistungen im Fache der militärischen Karten bei der großen Industrie-Ausstellung zu London die große Medaille erhalten, und der Haupttheil des Ruhmes gebührt wohl ihrem unermüdlichen, jahrelangen Leiter. Am 12. Mai 1853 trat Feldmarschall-Lieutenant Baron Skribanek in den Ruhestand und erhielt bei dieser Gelegenheit in Folge seiner 50jährigen ausgezeichneten Dienstleistung das Commandeurkreuz des kaiserlich österreichischen Leopold-Ordens, welcher Verleihung die Erhebung in den erbländischen Freiherrnstand folgte. Kurze Zeit darauf raffte ihn im 63. Lebensjahre der Tod dahin.

Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, 4°.) Jahrgang 1853, S. 356: „Nekrolog. – Hirtenfeld (J.), Oesterreichischer Militär-Kalender (Wien, kl. 8°.) Jahrg. 1854, S. 148 und 149.