BLKÖ:Sternegg, Maria Ernestine von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 38 (1879), ab Seite: 303. (Quelle)
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6. Endlich ist noch eine Dame, nämlich Maria Ernestine von Sternegg, zu erwähnen, welche sich im Jahre 1740 in das Kloster der Elisabethinerinen zu Wien zurückzog und daselbst zwei Jahre in strenger Zurückgezogenheit und blos ihren frommen Uebungen lebte. Nach Verlauf dieser Zeit war sie entschlossen, den Schleier zu nehmen und am 27. December 1742 erhielt sie das Ordenskleid. Vor Ablegung der feierlichen Profeß übergab sie ihr ganzes nicht unbedeutendes Vermögen ihrem Ordenshause zum Geschenke, jedoch unter der Bedingung, daß die zur Stiftung eines Klosters der Elisabethinerinen erforderliche Summe ausgeschieden und ihr zur Verfügung gestellt werden solle. So geschah es auch. Nun schwankte sie in der Wahl des Ortes. In einer der drei Städte Brünn, Linz, Ofen sollte das beabsichtigte Kloster erstehen. Da schrieb sie die Namen der drei Städte auf drei Zettel und dreimal zog sie den mit dem Namen Linz beschriebenen. Nun wurden unter thätiger Mitwirkung ihres Oheims, des k. k. Stabelmeisters Daniel von Moser, die erforderlichen Schritte eingeleitet, und schon im Jahre 1745 legte der damalige oberösterreichische[WS 1] Landeshauptmann Ferdinand Graf von Weißenwolf auf Befehl Ihrer Majestäten Franz I. und Maria Theresia den Grundstein zu dem neuen Klosterbau. Noch im nämlichen Jahre (1745) kamen von Wien die ersten Klosterfrauen, welche bis zur Vollendung des Baues in einem Privathause wohnten. Am 22. April 1749 erfolgte der feierliche Einzug in das neuerbaute Ordenshaus, dessen Einweihung der Abt von Kremsmünster Alexander III. Fixlmüllner [Band IV, S. 260] als Delegirter des Bischofs von Passau vornahm. Eine zweite bedeutende Stiftung einer anderen Dame, der Maria Anna von Baumbach, im Betrage von 100.000 fl., ermöglichte den Bau einer neuen Kirche, zu welcher am 5. Juni 1764 der Grundstein gelegt wurde. Auch Maria Anna von Baumbach trat ins Kloster. [Svoboda (Johann), Die Zöglinge der Wiener-Neustädter Militär-Akademie, von der Gründung des Institutes bis auf unsere [304] Tage (Wien 1870, Geitler, schm. 4°.) Sp. 463, 442, 95, 896, 44, 207 und 957. – Oesterreichischer Volksfreund 1864, Nr. 122, im Feuilleton: „Die Gründung des Klosters und der Kirche der Elisabethinerinen zu Linz.]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: oberösterrerchisch.