BLKÖ:Szörényi, Andreas Freiherr

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szönyi, Stephan
Band: 42 (1880), ab Seite: 236. (Quelle)
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Szörényi, Andreas Freiherr (k. k. Oberst, geb. in Ungarn am 28. Juni 1756, sein Todesjahr unbekannt). Der älteste Sohn des Generals Joseph Freiherrn von Szörényi aus dessen erster Ehe mit einer Cousine Anna geborenen von Szörényi (geb. 1735), trat er in das 9. Huszaren-Regiment, damals Nádasdy-Huszaren und diente als Rittmeister bis zum Jahre 1788, in welchem er wegen seiner Tapferkeit im Türkenkriege rühmlich genannt wird. Als Oberst Fabri am 22. März in aller Frühe von Dorogoe aufbrach, bildete Szörényi mit seiner Escadron des Regimente und 50 Schützen die Vorhut. Um Mittagszeit stieß er auf türkische Reiterei, welche vor Battusan aufgestellt war. Kühn den überlegenen Feind angreifend, beschäftigte er denselben so lange, bis die Haupttruppe heranrückte, die nun das von ihm begonnene Gefecht siegreich zu Ende führte, die Türken zur vollen Flucht trieb und 300 Centner Getreide erbeutete. Alsdann Oberst Fabri am 16. April den auf der Straße von Battusan nach Jassy lagernden Ibrahim Pascha nach heftigem Angriff völlig schlug, dabei nebst Geschütz und anderer Beute zwei Fahnen erobernd, erhielt Szörényi Befehl, den Feind zu verfolgen. [237] Glänzend löste er seine Aufgabe, befreite den von den Türken mit fortgeschleppten Fürsten Ypsilanti und tödtete mit zwei Hieben vor dessen Füßen den türkischen Commissär Divan Effendi, als dieser wie ein Rasender, die gespannte Pistole in der Hand, auf ihn selbst zusprengte. Im Jahre 1789 zum Major vorgerückt, befand er sich als solcher im December 1792 bei der Armee des Generals der Cavallerie Grafen Wurmser am Rhein. In der Relation der Kämpfe daselbst am 9, und 22. August wird er unter den Helden des Tages genannt. 1798 wurde er zum Oberstlieutenant im 5. Huszaren-Regiment, heute Radetzky-Huszaren, befördert. Im October 1799 stand dasselbe in Italien, im Armeecorps des Feldmarschall-Lieutenants Barons Karaczay; am 23. October wurde ein Theil dieses Corps bei Fresinara, Bosco und Frugaloro angegriffen. Bei diesem Gefechte zeichneten sich die erste Oberstlieutenants- und zweite Majorsdivision des Regiments ganz besonders aus, indem sie unter Szörényi’s Führung ein feindliches Bataillon zum größten Theile zusammen hieben, den Rest aber nebst dem General Fürsten Jablonowski und vielen Officieren zu Gefangenen machten. Am 17. Mai 1800 kämpfte Szörényi im Treffen von Cremona. Im nämlichen Jahre noch wurde er Oberst im Regimente. Dasselbe focht mit Bravour in der Schlacht bei Caldiero (30. October 1805), und im Gefechte bei Gonarso (13. November d. J.) mit so bewunderungswürdiger Tapferkeit, daß der französische General Masséna in einem an den Obersten Szörényi gerichteten Schreiben demselben die vollste Anerkennung zollte, indem er ihm zugleich für die gute Behandlung seiner gefangenen und blessirten Officiere, die dann auf ihr Ehrenwort entlassen wurden, seinen verbindlichsten Dank ausdrückte und die Versicherung gab, daß er durch einen Armeebefehl das 5. österreichische Huszaren-Regiment als ein Muster der Tapferkeit, Mannszucht und aller Kriegertugenden seiner eigenen Truppe zur Nachahmung empfohlen habe. Im Jahre 1808 rückte Baron Szörényi zum Generalmajor vor. Seine ferneren Schicksale sind unbekannt.

Thürheim (Andreas Graf), Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichisch-ungarischen Armee (Teschen 1880, Prochaska, schm. 4°.) Bd. II, S. 214, unter Jahr 1788.