BLKÖ:Tauber von Taubenfurt, Karl Freiherr
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 43 (1881), ab Seite: 126. (Quelle) | |||
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Anton Theodor Grafen Colloredo ganz in Händen hatten, der mit seinem Consistorium auf den freisinnigen Domherrn nicht eben am besten zu sprechen war. Dieser aber ließ sich dadurch in seinem Wirken nicht beirren, sondern ging seinen geraden Weg vorwärts, von der Ueberzeugung getragen, daß die Wahrheit früher oder später den Sieg behalte.
Tauber von Taubenfurt, Karl Freiherr (Domherr zu Brünn, geb. zu Troppau 22. Jänner 1741, gest. zu Brünn 6. Jänner 1814). In früher Jugend nach Wien gekommen, trat er 1751 als Zögling in die theresianische Ritterakademie ein, an welcher er während eines zehnjährigen Aufenthaltes – bis 1761 – seine vollständige wissenschaftliche Ausbildung erhielt. Nach beendeten theologischen Studien zum Priester geweiht, übernahm er das Seelsorgeramt bei St. Moriz in Olmütz und administrirte später einige Zeit die Pfarre in Müglitz. 1775 zum Domherrn in Brünn ernannt, ward er als solcher 1779 bischöflicher Generalvicar und Official, 1780 Archidiakon, 1782 Kanzler der Brünner Hochschule, Beisitzer und Referent der geistlichen Filial-Commission und wirkte von 1785 längere Zeit als Pfarrer an der Brünner Domkirche. In seinem Berufe auch schriftstellerisch thätig, hat er folgende Werke herausgegeben: „Regeln der Geschichte“ (Wien 1781), und „Abhandlungen von der hierarchischen Gewalt der h. allgem. Kirche“ (ebd. 1782). Dieses letztere Werk zog ihm viele Verdrießlichkeiten von Seite seiner Gegner, namentlich der Jesuiten zu, welche den schwachen unselbständigen Bischof- Czikann (Johann Jacob Heinrich). Die lebenden Schriftsteller Mährens. Ein literarischer Versuch (Brünn 1812, Traßler, 8°.) S. 169.