BLKÖ:Tribus, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Triangi, Anton
Nächster>>>
Trichtl, Alexander
Band: 47 (1883), ab Seite: 190. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Tribus in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Tribus, Johann|47|190|}}

Tribus, Johann (Maler, geb. zu Lana in Tirol 1741, Todesjahr unbekannt). Der Sohn eines Müllers, lernte er, da er, Talent und Lust zur Kunst zeigte, bei einem Maler Pichler in Lana, über welchen wir jedoch nirgends nähere Auskunft finden, obgleich an Tiroler Künstlern dieses Namens und zwar an sehr bedeutenden [vergleiche das Lexikon Bd. XXII, S. 229 u f.] kein Mangel ist. Von seinem ersten Meister ging Tribus nach Meran und setzte daselbst bei einem Maler Namens Hieronymus Peteffi, von welchem gleichfalls alle Quellen über Kunst und Künstler schweigen, seine Studien fort. Endlich treffen wir ihn bei einem großen und bekannten Tiroler Maler, bei Paul Troger, in dessen Atelier er vier Jahre Verwendung fand, worauf er wieder in seine Heimat Lana zurückkehrte. Aber Mangel an Beschäftigung ließ ihn schon nach zwei Jahren zum Wanderstabe greifen. Auf seiner Reise weilte er längere Zeit in Wien, dann in verschiedenen Städten Mährens und Ungarns, meist nicht für sich, sondern im Dienste Anderer arbeitend, so z. B. in Tyrnau für den Frescomaler Joseph Hauzinger [Band VIII, S. 93], dem er in der Ausschmückung des dortigen Universitätssaales behilflich war. In dieser Weise malte er dreißig Jahre lang meist im historischen Fache und al Fresco in verschiedenen Kirchen, Palästen und Privatgebäuden, und alle seine Arbeiten aus dieser Zeit zeigen nicht seinen Namen, sondern jene seiner Auftraggeber. Nach den vorhandenen Zeichnungen und Skizzen, die aus seiner Hand hervorgingen, war er ein Künstler von Talent, der, da ihm das Glück nicht wohlwollte, nie zur Selbständigkeit gelangte. Es sollen auch Radirungen nach seinen eigenen Zeichnungen von ihm selbst ausgeführt existiren. Zuletzt kehrte Tribus in seinen Geburtsort zurück, wo er im Jahre 1811 noch am Leben war. – Das Verzeichnis der Tiroler Künstler, welches das Gräffer’sche Conversationsblatt (Wien, gr. 8°.), Jahrgang 1820, S. 906, 925, 932 u. f. enthalt, führt einen Tiroler Maler Franz Tribis aus Meran an. Darunter wird vielleicht unser Johann Tribus oder doch ein naher Verwandter desselben gemeint und der Name Tribus nur durch einen Druck- oder Schreibfehler in Tribis entstellt sein.

Tirolisches Künstler-Lexikon (von Leman) (Innsbruck, 1830, Rauch, 8°.) S. 252. [191]Tschischka (Franz). Kunst und Alterthum im österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 273 und 403.