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BLKÖ:Vogl, Johann

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vogel, Ignaz
Band: 51 (1885), ab Seite: 171. (Quelle)
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22. Vogl, Johann, einen akademischen Statuar, der im Jahre 1836 in Wien lebte, erwähnt Tschischka in dem unten angegebenen Werke. Ueber die Arbeiten dieses Künstlers Näheres zu erfahren, waren meine Nachforschungen vergeblich. Auch sonst wird in keinem Werke über Kunst und Künstler Oesterreichs seiner gedacht. Nun lebte 1818 in Wien ein k. k. akademischer Bildhauer Johann Vogl, der zugleich Mechaniker war. Er hatte eine neue Gattung Stelzfüße erfunden, die ebenso ihrer bequemen Brauchbarkeit als ihres geringen Gewichtes wegen allen anderen Instrumenten dieser Arr vorgezogen wurden. So verfertigte er für einen im Wiener Invalidenhause befindlichen Mann, welcher in Folge des Verlustes beider Füße jahrelang im Bette zubringen mußte, zwei künstliche Füße, mit denen derselbe nun ohne Krücke zu gehen im Stande war. Und als auch ein Hauptmann, Freiherr Kreß von Kreßenstein, mit bestem Erfolge sich eines von Vogl construirten Fußes aus Holz bediente, ließen sich viele Officiere und Soldaten von dem Künstler ähnliche Stelzfüße herstellen, welche alle bis dahin im Gebrauche gewesenen übertrafen. Die berühmten mechanischen Gliedmaßen des Bauern Joseph Verschitsch [Bd. L, S. 150] mögen wohl erst später bekannt geworden sein und jene Vogl’s verdrängt haben. Ob nun dieser Bildhauer, der gleichzeitig Mechaniker ist, und der oben genannte Statuar Johann Vogl, dessen Tschischka gedenkt, eine und dieselbe Person sind, kann Verfasser dieses Lexikons nicht bestimmen.

Tschischka (Franz). Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate geographisch dargestellt (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 406. – Erneuerte vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat (Wien, Strauß, 4°.) 5. August 1818, Nr. 62, im Intelligenzblatt. S. 248: „Stelzfüße neuer Erfindung“.