BLKÖ:Wetzel von Marsilien, Franz Joseph Freiherr von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 55 (1887), ab Seite: 186. (Quelle) | |||
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1. Franz Joseph Freiherr von Wetzel (gest. 1720). Derselbe war bereits zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts im spanischen Erbfolgekriege Oberst und dann General bei der Armee in Italien, wo bei mehreren Gelegenheiten sein Name ehrenvoll genannt erscheint; so 1702 bei der Wiedereroberung der Citadelle in Modena, 1706 bei der Vertheidigung von Bersello, 1707 bei der durch einen glücklichen Ueberfall bewerkstelligten Einnahme der Festung Gaëta und durch Eroberung der Festung Orbitello; 1708 bei der Einnahme der Festungen Porto Longone, Porto Hercule und Piombino für Karl, damaligen König von Spanien, nachmaligen deutschen Kaiser (Karl VI.). Im Jahre 1712 befand er sich bei der Armee in Spanien und versuchte es, der Festung Roses in Catalonien durch einen Handstreich sich zu bemeistern; aber der französische Lieutenant Franco, welcher mit der in der Festung befindlichen francospanischen Garnison einen Ausfall unternahm, zwang ihn nach einem hartnäckigen Gefechte zum Rückzug und vereitelte den Plan des Generals. Dann wendete dieser sich gegen die Stadt Gironne, deren sich im Vorjahre die Franzosen bemächtigt hatten, und schloß sie mit einem Corps von 8000 Mann ein. Schon herrschte in der Stadt, welcher er alle Zufuhr von Lebensmitteln abgeschnitten hatte, fühlbarer Mangel, als noch rechtzeitig der Herzog von Berwick mit einem Entsatzheere anrückte. das den General zum Abzuge zwang. Nun kehrte Wetzel, der mittlerweile zum Feldzeugmeister ernannt worden war, nach Italien zurück und übernahm das Commando der Truppen in Neapel, wo er aber bald darauf starb. Schon 1705, noch als Oberst, hatte Wetzel die Inhaberstelle des 18. Infanterie-Regiments, heute Großfürst Constantin, erhalten; zwei Jahre später vertauschte er sein Regiment mit dem 42., gegenwärtig Ernst August Herzog von Cumberland. [Thürheim (Andreas Graf). Feldmarschall Otto Ferdinand Graf von Abensperg und Traun 1677–1748. Eine militärisch-historische Lebensskizze (Wien 1877, Braumüller, gr. 8°.) S. 314.] –