BLKÖ:Wikosch, Martin Johann
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 56 (1888), ab Seite: 102. (Quelle) | |||
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Joh. Rinaldo Carli-Rubbi [Bd. II, S. 281]: „Relazione sul censimento dello stato di Milano“ unter dem Titel: „Steuerverfassung von Mailand, nebst einer Darstellung der Steuerverfassung von Tirol“ (Wien 1818). Brunner in dem unten angegebenen Werke nennt Wikosch einen geborenen Krainer, was unrichtig ist, derselbe war aus Mähren gebürtig. Bergmann in seiner „Monographie über die Familie Primisser“ nennt ihn auf S. 38 in der Anmerkung einen gelehrten und verdienstvollen Mann, der sich besonders die römischen Antiquitäten von Carnuntum angelegen sein ließ. Auch wollte Bergmann bei anderer Gelegenheit Näheres über ihn berichten, doch ist dieser Vorsatz unausgeführt geblieben.
Wikosch, Martin Johann (Schriftsteller, geb. zu Ungarisch-Brod in Mähren 8. November 1754, gest. in Wien 28. October 1826). Er besuchte die Gymnasien zu Straznitz und Nikolsburg, studirte die alten Sprachen, Philosophie und Rechtswissenschaft an der Hochschule in Olmütz und ging dann nach Wien, wo er Vorlesungen aus der Geschichte und anderen Wissenszweigen hörte und die philosophische Doctorwürde erlangte. 1781 wurde er als juridischer Präfect an der theresianischen Ritterakademie in Wien angestellt, später, 1784, erhielt er eine Scriptorstelle an der Universitätsbibliothek daselbst. 1789 zum Bibliothekar am Lyceum zu Innsbruck ernannt, verband er in der Folge mit diesem Posten die Professur der Geschichte, wozu auch, aber nur für einige Zeit, sich die Supplirung aus der Naturgeschichte gesellte. Es war eben eine Zeit, in welcher man glaubte, der Professor der Weltgeschichte müsse sich doch auch unter den Thieren zurecht finden. Als dann 1800 Tirol an Bayern kam, begab sich Wikosch nach Wen, wo ihm noch im nämlichen Jahre die Professur der Weltgeschichte am Lyceum zu Olmütz verliehen wurde. Nicht lange an diesem Institute, an welchem er auch mittlerweile das Rectorat verwaltet hatte, thätig, erhielt er 1808 die Berufung als ordentlicher Professor der Weltgeschichte an die Wiener Hochschule, wo er aus eigenem Antrieb noch über die geschichtlichen Hilfsfächer der Diplomatik und Heraldik las. 1823 wurde er seines Lehramtes enthoben und starb drei Jahre später im Pensionsstande. Im Druck erschien von ihm ein „Grundriss der Universalgeschichte. Alte Geschichte“, erster Band in zwei Abtheilungen (Wien 1812), eine Fortsetzung ist nicht erschienen; und dann übersetzte er aus dem Italienischen des Grafen- Moravia (Brünner Blatt, 4°.) Nummer 43 vom 16. März 1815, S. 167. – Brunner (Sebastian). Clemens Maria Hoffbauer und seine Zeit (Wien 1858, Braumüller, 12°.) 5. 132.