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BLKÖ:Zaffauk, Rudolf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zagelmann, Johann
Band: 59 (1890), ab Seite: 84. (Quelle)
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Zaffauk, Rudolf (Bildhauer, geb. zu Komorau im Prager Kreise Böhmens 1830). Wir finden den Künstler auch Zafauk und Zafouk geschrieben, halten uns aber an die in den Kunstkatalogen beliebte Schreibung. Seine erste Ausbildung in der Bildhauerkunst genoß er in Prag, wo Joseph Max sein Lehrer war. Später ging er nach Wien und setzte seine Studien in der Bildhauerabtheilung der k. k. Akademie der bildenden Künste und unter Hans Gasser [85] fort. Im Jänner 1854 erscheint er zum ersten Male in der Monatsausstellung des neuen österreichischen Kunstvereines, wo seine „Wlasta. Anführerin im böhmischen Mägdekrieg“ (Gypsstatue, 80 fl.) zu sehen war; dann folgten: im December desselben Jahres eine Gypsgruppe: „Glaube, Hoffnung und Liebe“; – 1855: eine Gypsstatuette: „Ecce homo“ (10 fl.); eine Gypsgruppe: „Libussa und Przemysl“ (25 fl.) und eine Gypsstatuette der „Madonna“ (10 fl.); 1857: die Brunnenfigurengruppe: „Die widerspenstige Badegesellschaft“; 1858: die Porträtstatue aus Gyps des Feldmarschalls Grafen Radetzky; – eine Gypsgruppe: „Madonna, Christus und Johannes“ (200 fl.); – die Gypsstatuette des Dichters Lenau (15 fl.); 1859: die Gypsstatuetten des Georg Raphael Donner, des Dichters Kollar und des Historikers Palacky (je 12 und 14 fl.); – drei verschiedene Thierstudien in Gyps (à 10 fl.); – eine Statuette der Madonna aus Holz (80 fl.); – eine Brunnenfigur, Modell in Gyps, deren Ausführung in Carraramarmor auf 1200 fl. bewerthet war. Von anderen Werken des Künstlers sind uns bekannt: „Christus erscheint dem ungläubigen Thomas“, als Gypsgruppe in der Jahresausstellung 1856 bei St. Anna; – dann eine allegorische Statue der „Donau“; – die Statuen der „hh. Cyrill und Method“, für die Propsteikirche in Neuhaus, im Auftrage des Grafen Eugen Czernin (1863); – „Die Himmelskönigin, das mit herabwallendem Haar und einer Krone geschmückte Haupt zum Christuskinde geneigt, das sie auf den Händen trägt“ und eine „h. Elisabeth“, zwei Statuen aus Istrianerstein, erstere an der östlichen Außenwand des Querschiffes, letztere am Portale der Elisabethkirche auf der Wieden; – dann die Marmorstatuen: „Giotto“, „Van Eyck“ und „Erwin von Steinbach“, an der Façade des kunsthistorischen Museums; – die Marmorstatuen des „k. k. Feldhauptmanns Freiherrn von Roggenmarkt“ und des „Jan Giskra von Brandeis“, beide für die Feldherrenhalle des kaiserlichen Arsenals; – eine Gypsstatuette „Mozart’s“, vier Statuen am Porticus des Ackerbauministeriums und eine große Anzahl figuraler Arbeiten für verschiedene Kirchen, darunter auch die Votivkirche, in Wien.

Das geistige Wien. Herausgegeben von Ludwig Eisenberg und Richard Groner (Wien 1889, 8°.) S. 245. – Die Kataloge der in der Biographie angeführten Monatsausstellungen.