BLKÖ:Botgorschek, Caroline
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 2 (1857), ab Seite: 90. (Quelle) | |||
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Schröder-Devrient nach Wien, hörte die Sängerin und von ihrem herrlichen Organe überrascht, erwirkte sie ihr eine Einladung nach Dresden. Dort trat nun Fräulein Botgorschek als Tancred auf, und diese eine Partie war hinreichend, daß sie Engagement an der kön. Hofbühne erhielt, welches sich später in ein lebenslängliches verwandelte. Eine andere Glanzrolle, worin sie gleichfalls die ganze Fülle ihrer Stimme entfalten konnte, war Othello. 1838 u. 1839 gastirte sie in Wien, Berlin, Leipzig und gab Concerte in Leipzig u. Breslau. In Berlin versuchte Spontini sie für die Hofbühne zu gewinnen. Sie zählte in ihrer Glanzepoche zu den bedeutendsten deutschen Altistinnen. Ihre Contra-Altstimme hatte den seltenen Umfang vom kleinen e bis zum zweigestrichenen b und war voll, stark und geschmeidig. Ihre Aussprache war deutlich, und ihr Vortrag, in welchem sie sich die [91] große Schröder zum Vorbilde nahm, dramatisch. Ihre schönsten Partien waren: Tancred, Romeo, Sextus, Armando im „Crociato“, Malcolm in „Donna del lago“, Oberpriesterin in „der Vestalin“ und Othello. Im Vortrage von Liedern, welche sie seelenvoll sang, war sie hinreißend. – Botgorschek, Franz, Bruder der Vorgenannten; bildete sich im Flötenspiele unter Professor Bogner aus. 1830 erhielt er eine Stelle beim Orchester des Josephstädter-Theaters, 1833 gab er sein erstes Concert in Wien, im folgenden Jahre in Pesth, dann unternahm er Reisen durch Deutschland und erntete mit seinem vollendeten Flötenspiele reichen Beifall. Im Nov. 1834 wurde er Flötist am Hofoperntheater, welches er aber 1837 verließ, u. auf Reisen durch seine Kunst sich den Ruf eines ausgezeichneten Flötenspielers erwarb.
Botgorschek, Caroline (Sängerin, geb. zu Wien 11. Mai 1815). Erhielt ihre erste musikalische Bildung am Wiener Conservatorium, an welchem damals Mozatti und Ciccimarra manches Talent tüchtig ausbildeten. Dürftigkeitshalber nahm sie 1832 beim k. k. Hofoperntheater ein geringes Engagement. Bald hatte sie es dahin gebracht, daß sie in Rossini’s „Semiramis“ als Arsace auftreten konnte. Darstellung und Stimme gefielen sehr; doch wurde sie immer noch nur in kleineren Rollen verwendet. Im J. 1836 kam die- Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 43. – Die Theater-Lexiken von Blum, Herloßsohn u. Markgraff. – Das Porträt der Caroline B. brachte Diezmanns Allgemeine Modezeitung.