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BLKÖ:Henrici, Johann Joseph Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Hennig, Karl
Band: 8 (1862), ab Seite: 308. (Quelle)
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Henrici, Johann Joseph Karl (Maler, geb. zu Schweidnitz 1737, gest. zu Botzen 29. October 1823). Sein Vater Johann H. lebte als Bürger und Maler zu Schweidnitz. Als Schlesien nach dem Einfalle Friedrich’s II. (1740/41) Preußen anheimfiel und die preußische Armee mit einem Male mächtig verstärkt wurde, sollte auch der junge Henrici zum preußischen Artilleriedienste ausgehoben werden. Der Vater schickte nunmehr seinen Sohn auf Umwegen nach Böhmen, wo er bei einem Theatermaler arbeitete. Später begab sich H. nach Wien und als er dort keine Unterkunft fand, nach Venedig, wo er sich durch Miniaturporträte seinen Unterhalt erwarb, nebenbei aber sich in der Malerkunst fortbildete. Von Venedig nach Botzen übersiedelnd, fand er dort seine zweite Heimat. Der Maler Zwinger daselbst gab ihm seine Tochter zur Frau, worauf H. vom Magistrate der Stadt Botzen als Maler aufgenommen wurde. Später setzte er seine Studien noch unter dem berühmten Giambettino Cignaroli in Verona und Felix Boscarati in Brescia fort. H. erreichte das hohe Alter von 86 Jahren. In den späteren Jahren wurde er blind, und nachdem er seine beiden Söhne, die er gleichfalls zu Malern gebildet, und seine einzige Tochter durch den Tod verloren hatte, zog sich der nunmehr kinderlose Künstler von der Welt zurück und wurde förmlich menschenscheu. Henrici hat Porträte, Historien, Conversationsstücke, Maskeraden, Prospecte in Oel und Fresco gemalt, und da er nicht zu hohe Preise für seine Arbeiten verlangte, war er sehr gesucht, und hatte stets viel zu thun. Besonders zahlreich sind seine Porträte und Madonnen und diese letzteren waren auch sehr beliebt. Von seinen Bildern sind anzuführen die Altarblätter zu Neustift im Stubeythale. ferner das Altarblatt zu Wörgl im Unterinnthale, die Fresken der Gnadencapelle hinter dem Hochaltare in Botzen, der Kirche zu Steineck und der Säle in dem Paul und Karl von Menzischen Hause. Man rühmt Henrici’s Arbeiten leichte graziöse Behandlung, angenehmes Colorit und mitunter ganz gute Composition nach, aber man vermißt oft an ihnen correcte Zeichnung und Dauerhaftigkeit der Farbe, zwei große Gebrechen, welche sich nur durch die Flüchtigkeit erklären lassen, mit der er oft arbeitete und wozu ihn die zahlreichen [309] Bestellungen nöthigten, denen er genügen wollte.

Bote für Tirol und Vorarlberg (Tiroler Zeitung) 1824, Nr. 85, 86, 87. – Tirolisches Künstler-Lexikon (Innsbruck 1830, Felician Rauch, 8°.) S. 89. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, 8°.) S. 139, 150, 152, 364. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. II, S. 548.