BLKÖ:Sterneck-Daublebsky zu Ehrenstein, die Freiherren, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 38 (1879), ab Seite: 297. (Quelle)
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Zur Genealogie der Freiherren Sterneck-Daublebsky zu Ehrenstein. Die Sterneck (Daublebsky) zu Ehrenstein sind ein altadeliges böhmisches Geschlecht, das sich noch im vorigen Jahrhunderte bald Daublebsky bald Daudlebsky schrieb und noch gegenwärtig sich vorherrschend des čechischen Prädicates statt des deutschen Namens bedient. Der Umstand, daß in den Staats- und Militär-Schematismen die Sprossen dieses Geschlechtes bald unter Sterneck (Sternegg), bald unter Daublebsky aufgeführt erscheinen, ist nichts weniger als geeignet, sich in den genealogischen Labyrinthen dieser Familie zurecht zu finden, und die in der Anlage befindliche Stammtafel kann wohl für die Richtigkeit der Angaben bürgen, aber den Vorwurf der Lückenhaftigkeit nicht von sich weisen, der freilich nicht den Autor derselben trifft, da alle seine Versuche, nach dieser Richtung Licht zu erhalten, erfolglos blieben. Urkundlich erscheint dieses Geschlecht bereits im Jahre 1555; Balbin nennt einen Träger dieses Namens perillustris eques und in Rosenberg’s Chronik kommt derselbe mehrfach genannt vor. Caspar Daublebsky (oder Daudlebsky). Bürgermeister von Budweis, erhielt mit dem Prädicate „von Sterneck“ mit Diplom ddo. Wien 1. Juli 1620 den Reichsadel. Seit Jahrhunderten hatte die Familie ihren adeligen Grundbesitz in der Nähe von Budweis in Böhmen und gehörte zu demselben außer Daubleby – wovon der Name – auch Stronian, Straßkowitz und Sterneck. Daubleby ist das heutige Teindles bei Budweis und Sterneck findet sich schon in einer Privilegiumsurkunde für die Stadt Hof vom Jahre 1410 genannt, wird aber in einer späteren Urkunde des Herzogs von Münsterberg vom Jahre 1577 als schon zerstörte Ortschaft erwähnt. Mit obengenanntem Caspar Daublebsky beginnt die ununterbrochene Stammfolge der heutigen Freiherren von Sterneck. Auf ihn folgten in gerader Linie David Daublebsky, – Johann Georg I., – Johann Georg II. und Therese von Koch, – Jacob Ignaz Dominik und Elisabeth von Braegent, deren Sohn Jacob Ignaz Eusebius der Stammvater der heutigen freiherrlichen Linien [siehe die Stammtafel] geworden ist. Nachdem, wie schon oben bemerkt worden, Caspar mit Diplom ddo. Wien 1. Juli 1620 für sich und seine Nachkommen den Reichsadel erlangt hatte, erhielt Johann Georg II. von Kaiser Karl VI. mit Diplom ddo. Wien 9. April 1735 eine Wappenverbesserung und die auch in das Wappen aufgenommene goldene Gnadenkette. Seinem Enkel Jacob Ignaz Eusebius, k. k. Gubernialrath und Kammer-Procurator in Mähren (geb. 18. Juli 1748, gest. 3. Mai 1826), wurde von Kaiser Joseph II. mit Diplom ddo. Wien 22. Mai 1786 die österreichische Ritterwürde und im Reichs-Vicariate des Kurfürsten Karl Theodor von Bayern mit Diplom ddo. 7. Juli 1792 der Reichsfreiherrenstand mit dem Prädicate „von Ehrenstein“ verliehen. Nachdem er noch das Olmützer Lehensamt Augezd in Mähren erworben hatte, erlangte er das Incolat von Böhmen, Mähren und Schlesien, und von Kaiser Franz I. mit Diplom ddo. Wien 7. December 1807 die österreichische Freiherrenwürde. Seinem Sohne Joseph, dem innerösterreichischen Appellations-Präsidenten, wurde dann im Jahre 1822 die [298] Landstandschaft in Kärnthen, im Jahre 1824 jene in Krain zu Theil, letztere über Antrag der Stände als Anerkennung seiner Verdienste in der Justizpflege. Seine Söhne Joseph und Karl stifteten die noch heut blühenden Linien des Hauses Sterneck; Joseph die kärnthnerische, welcher der Maria Theresien-Ordensritter Maximilian [s. d. S. 301], und Karl die mährische, welcher der Gründer der internationalen Mozart-Stiftung, der k. k. Finanzrath Karl Freiherr von S., angehört. Von den denkwürdigen Sproßen, welche der Familie Sterneck-Daublebsky zu Ehrenstein angehören, sind der Appellations-Präsident Joseph Freiherr von S., der Maria Theresien-Ordensritter Maximilian Freiherr von S. und der vorgenannte Gründer der internationalen Mozart-Stiftung Karl Freiherr von S. in besonderen Lebensskizzen dargestellt. –

[296a] [WS 1]
Stammtafel der Ritter und Freiherren Sterneck zu Ehrenstein-Daublebsky.
Caspar Daublebsky von Sterneck,
1620 geadelt.
David
geb. 8. Jänner 1600, †.
Johann Georg I.
geb. 7. Februar 1628, †.
Johann Georg II.
geb. 6. April 1678, †.
Therese von Koch.
Jacob Ignaz Dominik
geb. 1717, †.
Elisabeth von Braegent.
Freiherren von Sterneck. Ritter von Sterneck.
Jacob Ignaz Euseb, 1786 Ritter.
1792 Reichsfreiherr von Ehrenstein,
1807 österreichischer Freiherr,
geb. 18. Juli 1748,
† 3. Mai 1826.
Josephine Kapp von Keilberg
† 1. Februar 1828.
Franz Jacob,
Primator von Budweis.

Ignaz [2].

Jacob
geb. 1799,
† 8. Februar 1878.

Moritz [1].[1][WS 2]
Kärnthnerische Linie. Mährische Linie.
Joseph [S. 295]
geb. 2. Mai 1775,
† 29, April 1848.
1) Anna von Levin-Lewinsky
† 31. Juli 1812.
2) Franziska Freiin von Kaiserstein
geb. 25. October 1790.
Antonie
geb. 1780. †.
vm. Henri Chevalier de Monroc
† 1807.
Victorie
geb. 1789, †.
vm. Franz Graf von Marsillac.
Karl
geb. 4. September 1779,
† 1. Mai 1857.
Anna geb. Topolansky.
  Karl [S. 298]
geb. 15. December 1813.
Luise Aichinger von Eichenheim.
Friedrich
geb. 12. Jänner 1816.
Valerie Kaan von Albesd
† 1855.

Gisela
geb. 1854.
Ludwig
geb. 4. Jänner 1817.
Clementine Freiin Torresani
von Lanzenfeld und Camponero
geb. 23. Februar 1826,
† 15. October 1855.
Josephine
geb. 1820,
vm. Anton Pauspertl-
Wladigk von Drachenthal.
  Hermann
geb. 19. Juni
1843.
Ludwig
geb. 8. März
1849.
Melanie
geb. 21. August
1850.
  Karl Wladimir
geb. 14. Jänner
1848.
Clementine
geb. 27. Juli
1851.
Josephine
geb. 14. October
1855.
Hermann
geb. 12. December 1808,
Eugenie Freiin
von Dickmann-Secherau
geb. 27. Juni 1827.

Richard
geb. 27. Juni 1853.
Karl
geb. 10. März 1810.
Angiolina
Freiin von Schloißnigg
geb. 13. November 1823.
Otto
geb. 2. Februar 1821.
Karoline geborene Freiin
von Dickmann-Secherau
geb. 1823.
Mathilde
geb. 31. Juli 1822,
vm. Franz Freiherr Schluga
von Rosenfeld.
Bertha
geb. 12. April 1825,
vm. Albert Freiherr
von Dickmann-Secherau.
Moriz
geb. 4. December 1827,
Ida Freiin von Wangenheim
geb. 4. April 1839.
Maximilian [S. 301]
geb. 14. Dec. 1829.
  Günther
geb. 20. Mai 1847.
Walther
geb. 8. November 1852.

  1. Die in den [ ] befindlichen Zahlen weisen auf die kürzeren Biographien, welche auf Seite 298 (Nr. 1 und 2) sich befinden, wenn aber ein S. voransteht, auf die Seitenzahl, auf welcher die ausführlichere Lebensbeschreibung des Betreffenden steht.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der Vorlage ohne Seitenzahl.
  2. Die Reihenfolge der kürzeren Biographien wurden offenbar im Nachhinein verändert.