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Das Drachenloch

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Das Drachenloch
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 1, S. 301–302
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1816
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
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Bearbeitungsstand
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[301]
219.
Das Drachenloch.

Scheuchzer l.c. III. p. 383. 384.
Cysati Beschr. des IV. Waldstädtersee p. 175. aus Jac. Man. hist Austriae
Athanas. Kircher mund. subt. VIII. p. 94 aus Cysat.
Wagner hist. nat. Helvetiae p. 246.
Joh. Müller Schweizer-Gesch. II. 440. Not. 692


Bei Burgdorf im Bernischen liegt eine Höhle, genannt das Drachenloch, worin man vor alten Zeiten bei Erbauung der Burg zwei ungeheure Drachen gefunden haben soll. Die Sage berichtet: Als im Jahr 712. zwei Gebrüder Syntram und Beltram (nach andern Guntram und Waltram genannt), Herzöge von Lensburg, ausgingen zu jagen, stießen sie in wilder und wüster Waldung auf einen hohlen Berg. In der Höhlung lag ein ungeheurer Drache, der das Land weit umher verödete. Als er die Menschen gewahrte, fuhr er in Sprüngen auf sie los und im Augenblick verschlang er Bertram, den jüngeren Bruder, lebendig. [302] Sintram aber setzte sich kühn zur Wehr und bezwang nach heißem Kampf das wilde Gethier, in dessen gespaltenem Leib sein Bruder noch ganz lebendig lag. Zum Andenken ließen die Fürsten am Orte selbst eine Capelle der heil. Margaretha gewidmet bauen und die Geschichte abmahlen, wo sie annoch zu sehen ist.