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Der kleine Widerspenstige

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: F. H.
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Titel: Der kleine Widerspenstige
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 47, S. 785, 788
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[785]

Der kleine Widerspenstige.
Nach dem Oelgemälde von Paul Meyer.

[788] Der kleine Widerspenstige. (Mit Illustration S. 785.) Wer in dem Löffel, welchen die Mutter lachend ihrem ungebärdigen Jungen aufnöthigen will, irgend eine widerlich schmeckende Arznei vermuthet, ist im Irrthum.

„Ich wurde mit dem Fläschchen aufgezogen
Und hab’ mir’s niemals wieder abgewöhnt –“

so singt Emil Rittershaus im Geiste deutscher Jugend, und das entschiedene Verlangen nach seinem Fläschchen, das die fortschrittliche Mama nun hinter die Milchsuppenschüssel gestellt hat, reizt den tapferen Jungen zu solchem gesichtverzerrenden Widerstand. Die Mama hat gut lachen, sie ist ja eine Frau und kennt das männliche Gefühl für die Flasche nicht; aber selbst wenn sie mit ihrer Löffelei endlich den vollen Sieg gewinnt, wird sie später doch die Tiefe der angeborenen Ueberzeugung bewundern, die einst so energisch aus ihrem Knaben gesprochen hat, und welche ein weises Bardenlied mit dem Worte verewigt: „Das Essen, nicht das Trinken, bracht’ uns ums Paradies.“ F. H.