Die Entzauberung
Die Entzauberung.
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Lehre der Braminen.
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Bezwinge den Durst nach äußerem Gut,du getäuschter Mensch!
Entzaubere dir Verstand und Herz;
Der Gewinn an eigenen Thaten
Nur dieser beruhiget dich.
Täuschungen sind sie, verschwunden im Augenblick.
Lerne das Ewige kennen,
Und faß’ es in dein Herz.
Wie ein zitternder Wassertropf’ an der Lotosblume,
Auf dann! theile den Ocean der Welt
In der Tugendhaften Genossenschaft, in stiller Fahrt.
Tag und Nacht, Morgen und Abend,
Winter und Frühling scheiden und kehren zurück.
Und deiner Erwartungen Wind weht ungehemmet fort?
Denke der Wunderwelt, deren kleiner Theil du bist!
Denke, woher du kamest?
Woraus gebildet in deiner Mutter Schooß?
Die sieben Meere der Welt, die acht Urberge werden bleiben;
Brama, Indra, die Sonn’ und Rudra dauren fort;[1]
Nicht du, nicht ich. Ob dies und jenes Volk
Fortdaure, ängstet dich das?
Thöricht, wenn du dich je beleidiget glaubst.
Sieh jede Seel’ in deiner eignen Seele,
Und banne den Wahn des Verschiedenseyns hinweg.
Auch deine Neigung setze nie zu vest,
Sei gegen alle gleichgesinnt,
Wenn du erreichen willt des Ewigen Natur.
Dein Leib ist Kraftlos; grau dein Haupt;
In deiner Rechte zittert der Bambusstab.
Ausschöpfen willt du mit deiner Scherbe den Ocean?