Die Frau von Hahn und der Nix

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Textdaten
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Autor: Brüder Grimm
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Titel: Die Frau von Hahn und der Nix
Untertitel:
aus: Deutsche Sagen, Band 1, S. 87–88
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1816
Verlag: Nicolai
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Erscheinungsort: Berlin
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Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: [1]
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69.
Die Frau von Hahn und der Nix.
Prätorius Weltbeschr. I. 100. 101.

Eine vornehme Frau von Adel aus dem Geschlechte der von Hahn wurde einstmal durch einer Wassernixe [88] Zofe abgerufen und genöthigt, mit unter den Fluß zur Wehmutter zu gehen. Das Wasser theilte sich von einander und sie geriethen auf einem lustigen Weg tief ins Erdreich hinein, wo sie einem kleinen Weiblein in Kindesschmerzen hülfreiche Hand leistete. Nachdem alles glücklich verrichtet und die Frau von Hahn wegfertig war, willens nach Haus zu eilen, kam ein kleiner Wassermann herein, langte ihr ein Geschirr voll Asche und sagte: sie solle für ihre Mühe herausnehmen, so viel ihr beliebe. Sie aber weigerte sich und nahm nichts; da sprach der Nix: „das heißt dich Gott sprechen, sonst hätte ich dich wollen umbringen.“ Darauf ging sie fort und wurde von der vorigen Zofe rücklings nach Haus gebracht. Wie sie beide da waren, zog die Magd drei Stücke Goldes hervor, verehrte sie der adlichen Frau und ermahnte: diesen Schatz wohl zu verwahren und nicht abhändig kommen zu lassen, sonst werde ihr Haus ganz durch Armuth verderben, im andern Fall aber Hülle und Fülle in allen Sachen haben. Drauf ging die Zofe weg und die drei Stücke wurden unter die drei Söhne ausgetheilt; noch heute blühen zwei Stämme des Hauses, die ihren Schatz sorgsam aufheben; das dritte Stück hingegen soll neulich von einer Frau verwahrlost worden seyn, drüber sie armselig in Prag verstarb und ihre Linie eine Endschaft genommen hat.