Zum Inhalt springen

Die Insel Wight

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: *
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Insel Wight
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 32, S. 532
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[529]

Ventnor auf der Insel Wight.
Originalzeichnung von H. Schaumann.

[532] Die Insel Wight. (Mit Illustration S. 529.) Portsmouth gegenüber, eine Stunde von der Südküste Englands entfernt, liegt die Insel Wight, ein zauberisches Eiland in dem stürmischen Kanal. Wir befinden uns hier unter dem 50. bis 51.° nördlicher Breite, also in einer Zone, welche ungefähr der Lage Sachsens entspricht. Und doch ist das Klima der Insel ein viel milderes; ein sonnigerer Himmel lacht auf die herrlichen welligen Fluren von Wight hernieder. Nur selten gefriert hier das Wasser, selten fällt der Schnee und oft feiern die Bewohner „grüne Weihnachten“. Hoch im Norden genießt man auf der Insel Wight alle Wohlthaten einer milden Witterung, wie sie an den Küsten der Riviera zu finden sind. Der Golfstrom, der vom mexikanischen Meerbusen die warmen Fluthen südlicher Meere an die Gestade Englands trägt, bewirkt diesen Zauber.

Die Insel Wight ist nicht groß: ihr Umfang beträgt etwa 100 Kilometer; ihr größter Durchmesser von Ost nach West 30 Kilometer; aber eine reiche Fülle prächtigster Landschaftsbilder ist auf diesem kleinen Raum zusammengedrängt.

Kein Wunder also, daß dieses Schmuckkästchen im Kanale von La Manche, seit altersher als Sommersitz und Ausflugsort von den Engländern hoch geschätzt wird, daß alte Burgen und Schlösser, Bade-Anlagen und Villen in reichstem Maße der Insel zur Zier gereichen. Max Nordau hat schon einmal die Insel unsern Lesern geschildert und sie „Die Flitterwochen-Insel“ genannt (vgl. Jahrg. 1880, S. 596). Und mit Recht; denn die neuvermählten reichen Engländer verleben nur zu gern den Honigmond in diesem „Wintergarten Albions“. Unsere heutige Abbildung zeigt uns das Leben auf der Insel von einer andern Seite: der Künstler führt uns nach dem malerisch gelegenen Bade-Orte Ventnor, an den Strand mit den zahlreichen Badegästen, und bei dem Anblick dieses Bildes erinnern mir uns, daß die Insel Wight auch ein Asyl für Brust- und Halskranke ist. Und von diesem Gesichtspunkte aus erscheint sie uns heute doppelt interessant; ist doch, während wir diese Zeilen niederschreiben, West Cowes an der Nordküste von Wight als Kurort für den Kronprinzen des Deutschen Reichs in Aussicht genommen worden. *