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Die Türkischroth-Garn-Färberei von Gebrüder Römer in Hainsberg bei Dresden

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Textdaten
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Autor: Diverse
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Titel: Die Türkischroth-Garn-Färberei von Gebrüder Römer in Hainsberg bei Dresden
Untertitel:
aus: Album der Sächsischen Industrie Band 2, in: Album der Sächsischen Industrie. Band 2, Seite 121–122
Herausgeber: Louis Oeser
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Louis Oeser
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Erscheinungsort: Neusalza
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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Türkischroth-Garn-Färberei von Gebrüder Römer in Hainsberg.

[121]
Die Türkischroth-Garn-Färberei von Gebrüder Römer in Hainsberg bei Dresden.


In dem industriereichen plauenschen Grunde bei Dresden, aus welchem wir bereits die Darstellungen mehrerer der großartigsten Etablissements brachten, sind die verschiedenartigsten Branchen vertreten; so finden wir auch eine in bedeutendem Umfange betriebene Türkischrothgarn-Färberei hier, welche in ihrer Branche in Sachsen den ersten Rang behauptet; sie führt die Firma: „Gebrüder Römer“, und ist gegenwärtig in Besitz des

Herrn Karl Römer und der
Frau Emma verwittwete Römer.

Dieses Etablissement hat eine für seinen Betrieb überaus günstige Lage in dem Dorfe Hainsberg an der Weiseritz, dicht an der von Dresden nach Tharand führenden Chaussee und unfern der Albertsbahn, die jetzt bis Freiberg fortgeführt ist, und in nicht ferner Zeit noch bis Chemnitz fortgesetzt werden soll, wodurch dann die direkte Verbindung der Hauptstadt des sächsischen Landes mit der Hauptstadt der sächsischen Industrie vermittelt wird. In der Nachbarschaft des Etablissements befinden sich bedeutende Kohlenschächte, sowie in der Richtung auf Tharand die berühmte Thodesche Papierfabrik, die größte Deutschlands, und ein Etablissement gleicher Branche, die bedeutende Türkischroth-Garn-Färberei von August Römer, in der Richtung nach Dresden aber sind die sächsische Gußstahlfabrik, die Glasfabrik Friedrichshütte, die Berndtsche Sammtfabrik und Andere mehr, deren Schilderung größtentheils bereits in unserem Album Platz gefunden hat.

Der Gebäudecomplex dieser Fabrik umfaßt acht Haupt- und sechs Nebengebäude, als

acht Färbereigebäude;
ein Lufttrockenhaus;
ein Waschhaus für Garne;
ein Comptoir- und Rohgarnniederlags-Gebäude;
ein Verpackungs- und Rohgarnniederlags-Gebäude;
ein Rohstoffniederlagsgebäude und
ein Stallgebäude.

Ferner gehören dazu zwei Wohngebäude nebst Gärten und Wiesen.

Das Etablissement beschäftigt sich ausschließlich mit der Herstellung von Türkischroth- und Türkischrosa-Garnen, welche ihren Absatz in Sachsen, ferner nach den sächsischen Herzogthümern, nach Baiern, Schlesien, Böhmen, Mähren und Polen finden.

Zur Vermittelung dieses Absatzes dienen Verkaufsetablissements

zu Hof in Baiern und
zu Sternberg in Mähren.

[122] Die hier gefärbten Garne befanden sich auf der Gewerbeausstellung zu Dresden vom Jahre 1845, wo sie die große silberne Preismedaille erhielten, ferner auf der Industrieausstellung zu München, wo ihre Vorzüglichkeit durch das Belobungsdekret Anerkennung fand.

Beschäftigt sind in der Fabrik fortwährend 140 Fabrikarbeiter, ferner verschiedene Comptoiristen, Reisende und Agenten.

Die Fabrik wurde im Jahre 1814 von Herrn J. A. Römer sen. in Frankenberg begründet, im Jahre 1848 aber nach Hainsberg verlegt. Anfangs nur auf 3000 Pfund per Woche eingerichtet, liefert sie jetzt wöchentlich circa 8000 Pfund Türkischroth-Garn.