Die Trichine

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Carl Ernst Bock
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Trichine
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 7, S. 107–109
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1864
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[107]
Die Schmarotzer des Menschen.
2. Die Trichine.

Krankheiten verhüten ist leichter, als Krankheiten curiren, und dahin muß es unsere Erziehung, zumal in der Schule, durchaus noch bringen, daß der Mensch seinen Körper und Alles, was diesem nützt und schadet, ordentlich kennen lernt. Er würde dadurch freilich weniger abergläubisch, aber noch lange nicht das werden, was sich Viele, weil sie auch nicht die geringste Kenntniß von den göttlichen Naturgesetzen haben, unter einem „Materialisten“ denken: einen Menschen nämlich, der seines Nichtglaubens wegen aller Moral bar und zu allen Schandthaten fähig ist. Im Gegentheil, die Kenntniß unseres Körpers kommt stets auch unserem Geiste (dem Verstande, Gemüthe und Willen) zu gute und lehrt diesen die Wege, auf welchen er in seinem, sowie in seiner Mitmenschen und Nachkommen Interesse, seiner Vollkommenheit immer mehr zugeführt werden kann. Die Naturwissenschaften sind es aber, durch welche wir vorzugsweise dieses Ziel zu erreichen im Stande sind. Also vor allen Dingen verschließe Deine Sinne diesen Wissenschaften nicht und wolle, so lange Du noch keine richtige Einsicht in Gottes schöne Natur hast, Deinen unverständigen Aberglauben nicht dem Wissen entgegensetzen.

Unter den Schädlichkeiten, welche den Menschen von außen bedrohen, haben unter den Laien bis jetzt die pflanzlichen und thierischen Schmarotzer (Parasiten; s. Gartenlaube 1857. Nr. 1) nur wenig Aufmerksamkeit und Angst erregt. Erst neuerlich ist es einem (der Wissenschaft schon seit dem Jahre 1832 bekannten) kleinen Würmchen gelungen, die Aerzte wie die Laien in Aufregung zu versetzen. Der berühmte Zoolog Owen nannte (im Jahre 1835) dieses durchsichtige, 1/2 bis 11/2 Linien große Würmchen, weil es haarfein und spiralförmig aufgerollt zu sein pflegt, Trichina spiralis (spiralförmiger Haarwurm), und von da an bis in die neuere Zeit (1860) betrachtete man dasselbe bei Leicheneröffnungen, – wo man die Trichine von einer weißlichen Kalkkapsel umhüllt, in Gestalt äußerst kleiner, weißer Pünktchen im Muskelgewebe (s. Fig. III) sehr häufig und zwar mit bloßem Auge beobachtete, – als ein unschädliches Thierchen und deshalb mit großer Gleichgültigkeit. Daß dasselbe schon öfter die Ursache von schweren, ja sogar von tödtlichen Krankheitszuständen abgegeben hatte, welche dem Arzte, besonders wenn gleichzeitig mehrere Personen davon befallen wurden, wie Vergiftungen vorgekommen und übrigens ganz unerklärlich geblieben waren, davon hatte man keine Ahnung. Erst als im Jahre 1860 im Dresdener Stadtkrankenhause die Magd eines Fleischers unter sehr auffälligen heftigen Muskelschmerzen starb und in der Leiche das Muskelgewebe unter dem Mikroskope mit Trichinen durchsäet gefunden wurde, die aber von keiner weißlichen Kalkkapsel umgeben und also auch nicht mit unbewaffnetem Auge zu erkennen waren, da erst wurde von verschiedenen Seiten nach dem Lebenslaufe der Trichine geforscht.

Und diese Forschungen ergaben denn zunächst, daß die Trichinen im Schweinefleische (aber nur im wirklichen Fleische oder sogen. Magern, nicht im Specke und in der Leber) in unsern Verdauungsapparat eingeführt werden und zwar entweder eingekapselt oder ohne jene Kalkkapsel, und daß diese Kapsel im Magen oder Darme sehr bald zerstört und so das eingeschlossene Würmchen frei wird. Die im Schweinefleische nun in den Verdauungsapparat des Menschen eingeführten Trichinen wachsen hier zunächst (in etwa 3 Tagen) um das Doppelte ihrer ursprünglichen Länge und ändern auch sehr bald ihr Ansehen, denn während man an ihnen vorher von Geschlechtsorganen keine (oder nur wenig) Spur entdecken konnte, werden sie jetzt (am 4. oder 5. Tage) zu ganz deutlich erkennbaren Weibchen und Männchen (s. Fig. IV. und V.), welche sehr fruchtbare Ehen eingehen, denn ein Weibchen bringt in kurzer Zeit Hunderte von lebendigen Jungen zur Welt. Diese neugeborenen jungen Trichinen gleichen aber nicht etwa ihren Erzeugern, denn abgesehen von ihrer Kleinheit besitzen sie auch keine Geschlechtsorgane, wohl aber sind sie den mit dem Schweinefleische genossenen, noch geschlechtslosen Trichinen ähnlich. Auch bleiben diese jungen, geschlechtslosen Trichinen nicht wie ihre Eltern im häuslichen Darme, sondern begeben sich sofort auf die Reise, indem sie die Darmwand durchbohren und im Fleische, aber nur derjenigen Muskeln, welche wir nach unserer Willkür bewegen können, so lange fortwandern, bis sie in den feinsten Fäserchen des Muskelgewebes eine passende Stelle zu ihrer Einkapselung gefunden haben. Auf der Wanderschaft nach dieser Stelle hin sind diese jungen geschlechtslosen Würmchen nicht mit bloßem Auge, sondern nur durch das Mikroskop zu entdecken; auch wandern sie in Gestalt gestreckter oder nur wenig gekrümmter Fädchen. Erst wenn sie an der Einkapselungsstelle angekommen sind, fangen sie an sich mannigfach zu krümmen, die Fleischfäserchen auseinander zu drängen und sich nun in ihrem spindelförmigen Neste (Wurmröhre) wie eine Uhrfeder spiralförmig aufzurollen. Nach und nach wird die Wand des Nestes, welche anfangs noch weich und durchsichtig ist, durch Ablagerung kleiner Kalkkörnchen zu einer harten, undurchsichtigen, weißlichen, festen Schale, und diese ist nun (wenigstens im frischen Fleische) mit bloßem Auge zu sehen; sie bildet jene feinen weißen Pünktchen im Fleische (s. Fig. III.). Auf diese Weise lebt jetzt die Trichine in einer vollständig geschlossenen, nicht selten mit Fett umgebenen, citronenförmigen Kapsel und ist dem Muskel ganz unschädlich geworden. Sie scheint in diesem festen Kerker viele Jahre fortleben zu können, und will es das Schicksal, daß ein Stück dieses trichinenhaltigen Menschenfleisches zufällig in den Darm eines Thieres gelangt, so lösen sich hier die Kalkkapseln auf, und die freigewordenen, jetzt noch geschlechtslosen Trichinen werden nun zu Männchen und Weibchen, und zeugen Junge, die es gerade wieder so machen, wie ihre Vorfahren. Wie im Menschen, so geht natürlich auch im Schweine, welches trichinenhaltige Nahrung fraß, die Verwandelung, Zeugung, Wanderung und Einkapselung der Trichinen ganz auf dieselbe Weise vor sich.

Hiernach kann man also im menschliches und thierischen (vorzugsweise Schweine-) Körper von der Trichinengesellschaft antreffen:

[108]

I. Junge Muskeltrichinen in der Einwanderung begriffen. (Vergrößert circa 90 Mal.) – II. Eingekapselte Muskeltrichinen; die Kapseln verkalkt, (vergrößert circa 90 Mal.) – III. Eingekapselte Muskeltrichinen; die Kapseln verkalkt. (Natürliche Größe.). – IV. Weibliche Darmtrichine mit Eiern und Jungen. (Vergrößert circa 400 Mal.) a. Kopfende, b. Hinterende, c. Geschlechtsöffnunq. – V. Männliche Darmtrichine. (Vergrößert circa 400 Mal.) a. Kopfende, b. Hinterende. – VI. Muskeltrichinen in ihren Wurmröhren.
NB. Diese Abbildungen, mit Ausnahme der VI., welche dem Leuckart’schen Werke entnommen ist, wurden nach Originalen angefertigt, die Herr Dr. Fiedler in Dresden geliefert hat.


Trichinenweibchen und Trichinenmännchen, und diese, gestreckt oder wenig gekrümmt, nur im Magen und Darme; Trichinen-Neugeborene im Darme, welche aber bald als Muskeltrichinen auf der Wanderschaft im Fleische zu finden sind, und Trichineneinsiedler in ihrer Clause. Jede Trichine besitzt ein vorderes, zugespitztes Ende (a), an welchem sich die Mundöffnung befindet, und ein hinteres abgerundetes Ende (b) mit der Darmöffnung; zwischen beiden Oeffnungen zieht sich die Speiseröhre und der Darm hin. – Das Trichinenweibchen (s. Fig. IV.) ist etwa 11/2 Linien lang und läßt in seinem Hintern Ende (b) einen mit (60–80) rundlichen Ballen erfüllten Schlauch (den Eierstock mit Eiern) wahrnehmen, der sich nach dem Kopfende hin in ein langes Rohr (den Fruchthalter) auszieht und die aus den Eiern gekrochenen jungen Trichinchen enthält, welche aus der Geschlechtsöffnung in der Nähe des Kopfes als lebendige Würmchen heraustreten. Wie lange eine Trichinenmutter leben und gebären kann. läßt sich nicht bestimmt angeben, jedoch dauert dies wenigstens 4 bis 5 Wochen. – Das Trichinenmännchen (s. Fig. V.) ist etwa halb so lang und verhältnißmäßig [109] plumper als das Weibchen, rollt sich auch weniger leicht als dieses zusammen und hat an seinem Hintern ebenfalls abgerundeten Ende (b) zwei klappenartige Hervorragungen. In seinem Innern zeigt sich der Samenapparat. – Die neugebornen geschlechtslosen Trichinen sind nur bei starker Vergrößerung als äußerst feine, fadenartige Würmchen zu erkennen. Sie sind es, welche, nachdem sie die Darmwand durchbohrt und das Zellgewebe der Bauch- und Brusthöhle durchwandert haben, in die Muskeln eindringen, um sich einen Ort zu ihrer Einkapselung zu suchen. – Die wandernden Muskeltrichinen (s. Fig. I.) wachsen während ihrer Wanderschaft im Fleische, von dem sie tüchtig zehren, und nehmen erst dann ihre spiralförmige Haltung an, wenn sie sich einkapseln. Im Laufe weniger Wochen wachsen diese Muskeltrichinen sehr bedeutend, aber da sie keine Geschlechtsorgane haben, so vermehren sie sich natürlich nicht. – Die eingekapselte Trichine soll in ihrer Kapsel mehrere Jahrzehende leben können, während ihre Eltern im Darme schon nach Ablauf einiger (6–8) Wochen untergehen.

Daß die Trichinen dem Menschen Beschwerden und Gefahr bringen, ist nicht wegzuleugnen. Jedoch ist dies nur dann der Fall, wenn sie in sehr großer Anzahl den Darm und die Muskeln heimsuchen. Freilich können schon durch wenige Bissen sehr trichinenreichen Schweinefleisches so viele Trichinen-Väter und -Mütter sich im Darme entwickeln, daß diese bei ihrer großen Fruchtbarkeit schon nach wenigen Tagen Millionen junger Fleischfresser in unsere Muskeln zu schicken im Stande sind. Je mehr also von trichinigem Fleische genossen wird, je mehr Trichinen überhaupt in unsern Verdauungsapparat eingeführt werden, und je länger diese daselbst verweilen und sich vermehren können, um so mehr muß sich natürlich auch das Leiden und die Gefahr steigern. Die durch die Trichinen erzeugten Beschwerden betreffen den Magen, den Darm und die Muskeln und sollen dem Leser, – der gewöhnlich aus einer Krankheitsbeschreibung eine einzige Krankheitserscheinung herausnimmt und sich dann, wenn er diese an seinem Körper zu bemerken glaubt, die ganze Krankheit zu haben einbildet, – nicht ausführlicher mitgetheilt werden, weil’s ihm übrigens auch nichts nützt und Heilmittel gegen die Trichinenkrankheit nicht existiren. Sprechen wir also lieber von den Vorsichtsmaßregeln, durch die man sich vor der Gefahr schützen kann.

Schweinernes schmeckt denn doch zu gut, um als oberste Vorsichtsmaßregel die hinzustellen: man esse überhaupt keine Speise, die vom Schweine kommt. Nein, man esse dieses Fleisch, aber so zubereitet, daß, wenn selbst zahlreiche Trichinen darin verborgen wären, doch kein Nachtheil aus diesem Genusse hervorginge. Die richtige Zubereitung besteht nun darin, daß das Schweinefleisch (Cotelettes, Frankfurter, Röst- und Bratwürste, Wurstfleisch) gehörig durch und durch gekocht, gebraten oder geröstet wird. Denn die länger einwirkende Siedehitze macht die Trichinen ganz sicher todt. Rohes Schweinefleisch genieße man nie und halbrohes Schweinefleisch, wie es sich nicht selten in schnellgeräucherten Schinken, schlechtgeräucherten Knack- und Cervelatwürsten, in schwach gepökeltem und nur halb gahr gekochtem (gewelltem) Wurstfleische vorfindet, genieße man mit der Vorsicht, daß man dieselben mikroskopisch untersucht oder untersuchen läßt, wenn man nämlich den Schinken und das Pökelfleisch nicht tüchtig kochen oder braten will. Und warum soll nicht jeder Mensch, wenn er’s nur halbwegs kann, sich seinen Schinken und seine Wurst mikroskopisch selbst untersuchen? Ich würde es den Trichinen Dank wissen, wenn sie die Veranlassung dazu gegeben hätten, daß die gnädigen Frauen und Fräulein im Hause, wenn auch anfangs nur minutenlang, vor einem Wirthschaftsmikroskope und nicht mehr stundenlang vor der Toilette oder beim Romanlesen anzutreffen wären. Sicherlich würde sich dann sehr bald auch mehr Neigung für reelles, naturwissenschaftliches Wissen, vielleicht auch bei den Herren Hausvätern, einstellen und die Massen widriger Suchten und Aberglauben vertreiben, welche die Menschen an ihrer Veredlung hindern. – Ein sehr empfehlenswerthes, äußerst praktisches und billiges (nur wenige Thaler kostendes) Taschenmikroskop für das Haus mit den nöthigen Instrumenten, Anweisungen und sogar Trichinenpräparaten, verfertigt, nach der Idee des Dr. Pfeiffer in Jena, der Mechanikus Zeiß daselbst. Mit einem solchen Mikroskope brauchte die Hausfrau aber nicht blos auf die Trichinenjagd zu gehen, sie könnte sich auch noch über viele andere Wirthschaftsereignisse Aufklärung verschaffen, z. B. ob ein Stoff wirklich, aus reinem Leinen, Wolle, Baumwolle oder Seide besteht oder mit diesen oder jenen Stoffen untermischt ist u. s. f. Doch davon später ausführlicher (s. Gartenl. 1854 Nr. 33 u. 37).

Daß die ganze unheimliche Trichinerei über kurz oder lang ihr Ende finden wird, ist sehr wahrscheinlich, wenn man nur erst dahintergekommen sein wird, wie die Trichine in das Schwein gelangt, denn hinein muß sie geschafft werden. Zur Zeit ist das aber noch nicht aufgeklärt. Jedenfalls muß sich vorläufig das Schwein weniger schweinisch benehmen dürfen und bei reiner Stallfütterung recht rein gehalten werden. Im Ganzen kommt es übrigens zum Glück nur selten vor, daß man ein trichiniges Schwein ertappt. Doch darf das die Menschen nicht so sicher machen, daß sie die Vorsicht gegen Schweinefleisch und besonders gegen Geräuchertes ganz aus den Augen setzten, zumal da auch bei großer Vorsicht von Seiten der Viehzüchter und Fleischer die Trichinenkrankheit, welche beim Menschen sehr charakteristisch erscheint, beim lebenden Schweine nicht sicher zu erkennen und also die Uebertragung von einem Schweine auf das andere nicht zu verhindern ist. Man müßte denn, wie dies bei trichinenkranken Menschen vorgenommen wurde, dem verdächtigen Schweine ein Stückchen Fleisch ausschneiden und mikroskopisch untersuchen. Das todte Schwein sollte aber einer sorgfältigen Fleischschau niemals entzogen werden. Dabei ist aber stets zu bedenken, daß die nicht eingekapselten Trichinen nur mit Hülfe des Mikroskopen zu entdecken sind und daß nur die Kalkkapseln als weißliche Pünktchen mit bloßem Auge wahrgenommen werden können. Dieses Wahrnehmen ist aber auch nur im frischen Fleische möglich, nicht aber im geräucherten, gepökelten und gekochten. Es ist ferner zu berücksichtigen, daß beim Fleischer in der Regel auf einem und demselben Klotze und mit einem und demselben Beile oder Messer die verschiedenen Fleischarten hintereinander zerlegt werden und daß hierbei sehr leicht auch anderes Fleisch durch Beimischung trichinigen Schweinefleisches schädlich werden könnte. Darum ist’s räthlich, das Schweinefleisch abgesondert von den andern Fleischarten auf eigenen Klötzen mit besonderen Messern und Beilen zu behandeln und diese Utensilien stets sehr rein zu halten.

Neuere Versuche haben noch dargethan, daß durch längeres Einsalzen des Fleisches und durch 24 stündige heiße Räucherung (nicht aber durch dreitägige kalte Räucherung) die Trichinen getödtet werden und daß auch ein längeres Aufbewahren kalt geräucherter Wurst das Leben derselben zu zerstören scheint. – Trotz der beruhigenden Aufklärungen nun, welche uns bis jetzt (durch Leuckart, Virchow, Herbst, Küchenmeister, Zenker, Fiedler u. A.) über die Trichinen geworden sind, ziehe man gegen diese Schmarotzer doch immerfort mit ordentlichem Kochen, Braten und Räuchern des Schweinernen zu Felde und bedenke, daß Krankheiten zu verhüten leichter ist, als sie zu heilen.

Schließlich lasse man sich aber auch noch sagen, daß schon Newton prophezeit hat: das Mikroskop werde einst auf dem Tische jedes gebildeten Menschen stehen; denn Wissen ist Macht. Das Mikroskop ist das gewaltigste Civilisations-Instrument, welches ebenso dem menschlichen Geiste, wie dem praktischen Leben große Vortheile und Genüsse zu schaffen im Stande ist (s. Gartenl. 1854 Nr. 1).
Bock.