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Die Umgebung Roms und Athens

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Die Umgebung Roms und Athens
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 45, S. 756
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[756] Die Umgebung Roms und Athens. Es giebt kaum einen neueren Schriftsteller, der solche stimmungsvolle geschichtliche Landschaftsbilder zu zeichnen weiß wie Ferdinand Gregorovius: das hat er in seinen interessanten Schriften über Italien, Sicilien, Corfu etc. zur Genüge bewiesen. Auch in seiner neuen Sammlung: „Kleine Schriften zur Geschichte und Kultur“ (Leipzig, F. A. Brockhaus) finden sich solche mit historischem Geist gesättigte Naturschilderungen, besonders in dem Aufsatz: „Aus der Landschaft Athens“. So wenn er die athenische Ebene mit der römischen Campagna vergleicht: „Alle Linien und Formen in der Landschaft Athens sind geistiger, feiner, durchsichtiger und verklärter als die der Ebenen Roms, aber sie sind kleiner und begrenzter. Der Aether, der sie umfließt, ist göttlicher und lichter, und der Gedankenstrom, der sie durchdringt, ist mit nichts auf Erden vergleichbar; denn wie muß ein von Natur schönes, anmuthsvoll gestaltetes Land die Seele des Betrachters ergreifen, wenn sein strahlender Himmel erfüllt ist mit den Göttergestalten der hellenischen Dichtung und seine geweihte Erde mit der edelsten Blüthe des geschichtlichen Menschengeschlechts. Ganz so natur- und geistgemäß wie die elysischen Gefilde hier das ideale Athen umrahmen, ganz so dem großen Wesen Roms entsprechend umschließt die feierliche Campagna dort die Majestät der ewigen Stadt, die zweimal die Gebieterin der Welt gewesen ist. Die Grazie und vollendete Schönheit der Tempel und Bildwerke Athens läßt alle Denkmäler der Römer plump und schwer erscheinen; aber die zaubervollen Formen der attischen Landschaft rauben der Empfindung nichts von der tragischen Erhabenheit der Campagna Roms oder von dem überwältigenden Hauche des Weltschicksals, der auf ihrem weiten Trümmerfelde weht.“