Die Wanderschaft
Wohlauf!
Er führte sein Liebchen an treuer Hand.
Wohlauf!
Und freundlich grüsst sie der Abendstern.
„Treu Liebchen, schau hin und fürchte nicht
Wohlauf!
Dort drüben im Walde, dort glänzt ein Licht.
Wir ziehen ein ins kleine Haus,
Und ruhen und schlafen bis morgen aus.“
„Geliebter, o lass uns nicht gehn ins Haus.
Wohlauf!
Wohlauf!
Die hellen Sternlein funkeln schön,
Wir wollen weiter und weiter gehn.“
„Wir dürfen nicht gehen für und für,
Treu Liebchen, sey willig und folge mir.
Wohlauf!
Ich bin ja müd, verlang nach Ruh,
Komm Liebchen, sing mir die Augen zu!“
Wohlauf!
Und müde betritt er den schmalen Steg.
Wohlauf!
Er wankt und schwankt und sinkt hinab,
Und Liebchen sitzt still im Ufergras,
Wohlauf!
Es treibet und jagt sie, sie weiss nicht was.
Wohlauf!
Da wird ihr plötzlich so leicht, so wohl.
Sie schliesset die schönen Augen zu.
Wohlauf!
Sie folget dem Lieben hinab zur Ruh.
Da liegen sie im kühlen Haus
Und ruh’n und schlafen bis morgen aus.