Zum Inhalt springen

Die entscheidende Schlittenpartie

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Hanns von Gumppenberg
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die entscheidende Schlittenpartie
Untertitel:
aus: Das teutsche Dichterroß, S. 66–67
Herausgeber:
Auflage: 13. und 14. erweiterte Auflage
Entstehungsdatum: 1901
Erscheinungsdatum: 1929
Verlag: Callwey Verlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Digitalisat auf Commons
Kurzbeschreibung: Parodie auf Richard Dehmel
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[66]

DIE ENTSCHEIDENDE SCHLITTENPARTIE
 Aus „Zwei Menschen“

Zwischen zwei Rappen jappjachtert ein Schimmel!
Getümmel, Gebimmel, Verschwimmelgewimmel ..
Ein Weib und ein Lümmel
Hetzen dahin zwischen Erd’ und Himmel!

5
Das Weib schwingt die Peitsche, der Lümmel die Zügel,

Jetzt reckt er sein Kinn über Tal und Hügel:

„Sarah! seit meiner Jugend Gewitter
Rast’ ich noch nie so im Glitzergeschlitter!
Aber noch herrlicher raste ich gestern,

10
Als ich im Sturm deinen Namen schrie, Weib,

Meinen Orkangott hervorzulästern,
Mit ihm zu ringen Knieschneib’ an Kniescheib’,
Daß du nun frei,
Daß wir zwei

15
In einem Schrei

Zwei sind, aber auch einerlei!
Schleif mich, Zyklongott, rund um den Erdenball,
Sei der nun mulmig oder rein –
Ob auf die Nas’ ich oder verkehrt fall’:

20
Hingeschmissen will ich sein!

Sage mir, du! jetzt muß ich es wissen –
Bist auch du so hingeschmissen?
Schreist du, Weib, vor allen Damen
Ebenso rasend auch meinen Namen?

25
Kennst du den Wahnsinn dieser Gottähnlichkeit??“

– Das Weib umklaftert ihn purzelbereit:

„Nenn’ es nicht Wahnsinn, nenn’s lieber Ahnsinn,
Nenn’s nicht Profansinn, nenn’s Nahedransinn!

[67]

Isidor, schau’ – in den furchtbaren Wochen

30
Hast alle Knochen

Du mir schon zerbrochen ..
Doch ob mir auch graust:
Ich will, muß, kann,
Willmuß, mußwill,

35
Kannwillmuß, willmußkann

Fliegen mit dir, o Mann!
Ja, Isidor, rase! Reck’ deine Nase!
Laß brechen, laß biegen,
Laß dich, laß mich,

40
Laß michdich, dichmich fliegen!!


Schwupp! da saust
In den Graben das Paar, das durchtobte..
Zwei Menschen empfehlen sich als Verlobte.


nach Richard Dehmel