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Ein Hoch der Republik!

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Textdaten
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Autor: Rudolf Gottschall
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Titel: Ein Hoch der Republik!
Untertitel:
aus: Barrikaden-Lieder, S. 9–11
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1848
Verlag: Adolph Samter
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Erscheinungsort: Königsberg
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Google und Commons
Kurzbeschreibung:
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[9]
3.
Ein Hoch der Republik!


Die Tuillerieen stehn in lichten Flammen!
Die Krone schmilzt; das Scepter bricht zusammen.
Du stolzes Haupt der neuen Geldbarone,
Der Freiheit Aktien steigen über Nacht.

5
Nicht einen Silberling für deine Krone,

Nicht eine Thräne der gefall’nen Macht!
Es jauchzt die siegende Gewalt,
Die deinen Thron zerbrach;
Und eines Volkes Jubel hallt

10
Dem flücht’gen König nach.
[10]

Ade, ade, du Königsmacht,
Du kehrst nicht mehr zurück!
Es tönt in blut’ger Schreckensnacht:
Ein Hoch der Republik!

15
     Der greise Karl hat bleicher nicht gezittert,

Als über ihm des Volkes Fluch gewittert,
Als er in Cherbourg einst an Frankreichs Strande
Den letzten, thränenschweren Abschied nahm,
Als er den letzten Blick zum Vaterlande

20
Zurückgewandt in namenlosem Gram!

Wie der Bourbons geweihte Macht
Mit ihrem Glanz und Ruhm;
So rasch versinkt jetzt über Nacht
Das Bürgerkönigthum!

25
Tief in die Erbgruft senkt hinab

Der Orleans Geschick;
Und triumphirt an ihrem Grab:
Ein Hoch der Republik!

     Ja, muth’ger noch, als in den Julitagen,

30
Hat sich das souveräne Volk geschlagen!

Fluch über sie, die Frankreichs Heil verrathen,

[11]

Europas Freiheit mäklerisch verkauft;
Entweiht des Volkes schönste Heldenthaten,
Mit seiner Väter theurem Blut getauft!

35
Du Fürst der Börse und der Bank,

Dein feiles Reich ist aus!
Mit seiner gold’nen Wucht versank
Das reiche Königshaus!
Es folgt des Volkes Hohn und Spott

40
So kleinlichem Geschick!

Dies Königthum ward bankerott;
Ein Hoch der Republik!