Für die Hausbibliothek

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Für die Hausbibliothek
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 46, S. 772
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite

[772] Für die Hausbibliothek. Die billigen Ausgaben deutscher Klassiker haben selbst die weniger bemittelten Familien in die Lage versetzt, die unvergänglichen Werke unserer großen Dichter in ihre Hausbibliotheken aufzunehmen. Man kann sogar weitergehen und behaupten, daß erst in der neuesten Zeit durch die billigen Ausgaben die Hausbibliothek, die man früher nur bei Gelehrten vorfand, zum Gemeingut des Volkes wurde. Und wie groß ist der Werth eines solchen Bücherschatzes, wenn bei der Wahl der Werke Geschmack und Einsicht walten! An den Meisterschöpfungen großer Dichter und hervorragender Schriftsteller bildet nicht allein die heranwachsende Jugend des Hauses Geist und Herz, auch für die Aelteren sind sie eine nimmer versiegende Quelle edler Unterhaltung und geistiger Erholung. Ja, richtige Auswahl, das ist die Hauptsache beim Sammeln einer Hausbibliothek, namentlich für Denjenigen, der mit dem Gelde rechnen muß. Leider aber verfügt nicht ein Jeder über die Summe der nöthigen litterarischen Erfahrung, um die Wahl stets richtig zu treffen, und daraus entstehen jene Fehlgriffe, die so Viele von weiterem Bücherankaufe abschrecken.

Diesem Uebelstand versuchten die Herausgeber der „Cotta’schen Bibliothek der Weltlitteratur“ abzuhelfen, als sie beschlossen, die anerkannten Meisterwerke der Litteratur aller Völker in vorzüglichen Ausgaben den weitesten Kreisen auf die denkbar billigste und bequemste Weise zugänglich zu machen.

Die bereits abgeschlossene erste Serie enthielt die Werke von Goethe, Schiller, Lessing, Shakespeare, Molière, Calderon, Dante, Chamisso, Körner, J. v. Kleist, Platen, Lenau. In der zweiten Serie, deren Ausgabe soeben beginnt, werden den obengenannten Werken diejenigen von Homer, Sophokles, Horaz, Cervantes, Tasso, Ariost, Racine, Camoëus, Tegnér, Byron, Klopstock, Wieland, Herder, Bürger, Tieck, Hauff, das Nibelungen- und Gudrunlied folgen.

Dreierlei Vorzüge sind es, welche diese Ausgaben auszeichnen: erstens sind sie sämmtlich von den kompetentesten Herausgebern durchgesehen und eingeleitet, zweitens ist ihre gleichmäßige Ausstattung eine sehr elegante und solide (stattliches Oktavformat, guter Druck), und drittens ist der Preis derselben – eine Mark für den vollständigen, elegant in Leinwand gebundenen Band von durchschnittlich 300 Druckseiten – ein so mäßiger, daß man sich hier in der That mit fast unmerklichen Geldopfern nach und nach – je in Zwischenräumen von zwei Wochen erscheint ein Band – in den Besitz einer klassischen Büchersammlung von nie veraltendem Werthe setzen kann. Für Solche, welche einzelne der genannten Dichterwerke schon besitzen, ist die Einrichtung getroffen, daß man ohne Preiserhöhung auch nur auf einzelne oder mehrere Dichter subskribiren, ja sogar einzelne Bände zum Preise von 1 Mark (gebunden) haben kann.

Das Unternehmen erleichtert die allmähliche Anschaffung gediegener Hausbibliotheken in außerordentlicher Weise. Die „Cotta’sche Bibliothek der Weltliteratur“ spricht so sehr für sich selbst, daß sie kaum einer besonderen Empfehlung bedarf.