Geschichte von Kloster Heilsbronn/Kirchtumbach
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Rudolf, Pfalzgraf und Herzog von Bayern, des [565] Kaisers Karl IV. Schwiegervater, in Heilsbronn oft zu Gast, dem 17. Abt Friedrich von Hirschlach (s. dort) sehr gewogen, schenkte dem Kloster i. J. 1348 das Patronat von Kirchtumbach. (Beitr. S. 70.) Er war bald nach dem Tode des Kaisers Ludwig, im Dez. 1347, mit Gefolge in Heilsbronn, wo er auch die das Patronat betreffende Schenkungsurkunde ausstellte. Darin erklärte er: Nos Rudolfus D. gr. comes palatinus Reni et dux Bavariae ad notitiam universorum volumus pervenire, quod ad monasterium de Halsprunne gerentes officium devotionis et gratiae specialis, quia in eodem monasterio divinae laudis organa die noctuque crebrius et devocius per viros religiosos, prout per facti evidenciam didicimus, peraguntur, honorabilibus et religiosis viris Abbati et conventui jus patronatus ecclesiae parochialis in Kirchtumbach, quod ad nos ratione dominii dinoscitur pertinere, pro nobis et heredibus dedimus perpetuis temporibus possidendum cum omnibus suis juribus, abdicantes omne jus, quod nobis in dicto jure patronatus competit, ita quod nunc rectore ecclesiae cedente vel decedente, absque cujus vis impedimento, praesentandi idoneum rectorem plenam habeant facultatem. Datum in Halsprunne A. D. 1348, 13. Kal. Januarii. Über die elf beigeschriebenen Urkundenzeugen siehe oben beim 17. Abt Friedrich, welcher zwei Jahre nach Empfang dieser Urkunde starb. Der nachfolgende 18. Abt Büchelberger beeilte sich, die Schenkung auch in Rom bestätigen zu lassen. Der Papst Clemens VI. bestätigte sie i. J. 1352, zugleich auch die Schenkung des Patronats von Hirschau. Daher in der Bursariusrechnung folgende Ausgabsposition: Pro incorporanda ecclesia in Hirzawe et Kirchtumbach ad curiam romanam 130 flor. Auf Grund dieser päpstlichen Konfirmation erholte der Abt i. J. 1354 auch vom Bischof Friedrich in Regensburg die Bestätigung der Schenkung beider Patronate. Drei Jahre darauf kam der Kaiser Karl IV. wieder nach Heilsbronn. Über seine früheren Besuche daselbst ist in den Beitr. S. 69–73 berichtet worden. Bei seiner nunmehrigen Anwesenheit [566] trug ihm der 19. Abt Arnold mündlich eine zweifache Bitte vor, zuvörderst um Bestätigung der Klosterprivilegien überhaupt. Der Kaiser entsprach dieser Bitte, indem er noch in Heilsbronn die in den Beitr. S. 73 kurz erwähnte deutsche Urkunde ausstellte, worin es hieß: „Wir Karl von Gottes Gnaden röm. Kaiser etc. thun kund, wann wir von besonderen Gnaden dem Abt und gemeiner Sammunge zu Halsprunne bestätigt haben all ihre Freiheit und Privilegien, die sie von Kaisern und Königen, unsern Vorfahren, haben, und besonders, daß sie und ihre Leute Niemand vor weltlichen Gerichten ansprechen soll, es sei zu Greisbach oder andern Gerichten, bei Pen von hundert Mark löthigen Goldes. Sie haben allein vor uns oder unserem Hofrichter oder vor ihrem Abt oder seinen Amtleuten zu Recht zu stehen. Gegeben zu Halsprunn 1357 am nächsten Freitag vor unseres Herrn Auffahrtstag, unseres Reichs im elften und des Kaiserthums im dritten Jahr.“ Um Himmelfahrt brach der Kaiser von Heilsbronn auf und begab sich nach Miltenberg, wo er die zweite Bitte des Abts: Bestätigung der von des Kaisers Schwiegervater gemachten Schenkung des Patronats von Kirchtumbach, erfüllte. In der Bestätigungsurkunde hieß es: „Karolus quartus imperator etc. Imperialis generosa sublimitas illorum desideriis merito specialiter dignatur annuere, qui spretis universis mundi vanitatibus se religionis studio dedicarunt. Sane religiosorum abbatis et conventus in Halsprunn oblata petitio continebat, quod ipsis literas illustris quondam Rudolfi, comitis palatini Reni et ducis Bavariae et socri nostri carissimi dignaremur confirmare, quarum tenor sequitur.“ Darauf wird der eben mitgetheilte Schenkungsbrief Rudolfs d. d. Halsprunne 1348 wörtlich eingeschaltet und Folgendes beigefügt: „Nos itaque ad laudem omnipotentis Dei et virginis Marie matris ejus et beati Jacobi, patronorum monasterii, neo non ad zelum sincerae devotionis, quem ad dictum ordinem gerimus, et signanter cum felicis et piae memoriae domini Clementis papae sexti confirmatoriae super hoc habitae sint, abbati et monasterio in Halsprunn supra scriptas literas de [567] verbo ad verbum confirmamus.“ Beigefügt sind noch Strafandrohungen, wie oben, die Namen mehrerer Zeugen, z. B. Bischof Albert von Würzburg, Herzoge von Böhmen, Grafen, und dann das Datum Miltenberg 1357, 16. Kal. Junii. Wie anderwärts, so kam es auch in Kirchtumbach mit den Pfarrern wegen der von ihnen an das Kloster zu leistenden Abgaben bald zum Streit. Daher schon um 1375 in den Rechnungen Ausgaben in Sachen contra plebanum in Tumbach; dagegen um 1413 wieder die festgesetzten Einnahmen de plebano in Tumpach, Hirzaw et Snaitenpach. Wie im folgenden Jahrhundert das Kloster mit den pfalzbayerischen Landesherren zu streiten hatte und wie der Streit mit dem Verlust des Patronats von Kirchtumbach endete, ist oben Absch. VI, 20 berichtet worden.
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