Geschichte von Kloster Heilsbronn/Pfarrei Wallmersbach

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St. Maria Magdalena und Bernhard (Wallmersbach) in der Wikipedia
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14. Wallmersbach

bei Uffenheim. Die zunächst vor dem Reformationsanfang (1505 bis 1518) dort lebenden vier Pfarrer Edelmann, Eyselstat (1510 Kanonikus in Onolzbach), Dorner und Uttenhofer wurden vom Abt Bamberger in der üblichen Weise dem Bischof Lorenz in Würzburg zur Ordination und Investitur präsentirt. Uttenhofer bekleidete die Stelle von 1518 bis 37. Durch die ihm, wie allen heilsbronnischen Pfarrern, vom Markgrafen Kasimir auferlegte Besoldungssteuer wurde er hart betroffen. Schon die Zahlung der ersten Rate fiel ihm und seinem Kollegen Poxman in Adelhofen schwer. Wegen Regulirung dieser Steuer wurde er mit allen Klosterpfarrern nach Heilsbronn einberufen. Nach Oktroyirung der Reformation in allen Klosterpfarreien verehelichte er sich. 1537 erfolgte seine „Entleibung“; in welcher Weise? sagt das Jahrbuch nicht. Sein Tod wurde dem Abt Schopper von den Mitdorfherren Engelhard und Eringius von Ehenheim zu Geyern angezeigt mit der Bitte um Wiederbesetzung. Der Abt fragte in seinem Antwortsschreiben bei ihnen an, ob sie vielleicht ein taugliches Subjekt in Vorschlag bringen könnten? Die Gemeinde schlug dem Abt einen Pfarrer vor, „den sie gern hätten“, dessen Name aber im Jahrbuche nicht genannt wird. Der Abt, [74] damit einverstanden, lud die Dorfmeister ein, zur weiteren Rücksprache nach Heilsbronn zu kommen und den Vorgeschlagenen mitzubringen. Der Neuernannte ließ sich „für das Predigen an den Feiertagen zu St. Leonhard, nächst bei Wallmersbach gelegen,“ 7 fl. vorauszahlen, starb aber schon 1542, worauf die Heiligenpfleger den Abt baten, die Wittwe zur Rückzahlung anzuhalten. Ferner baten die Dorfmeister in ihrem pekuniären Interesse, die Stelle bis auf Weiteres unbesetzt und vom Pfarrer Reisacker in Adelhofen mitversehen zu lassen. Allein der Abt gestattete ihnen nur eine halbjährige Verwesung: inzwischen sollten sie einen andern Pfarrer ausfindig machen und ihm vorschlagen. Der neue Pfarrer Flechtner zog schon nach zwei Jahren weg. Eben so kurz weilte der folgende Pfarrer Thanner, welchen sich die Gemeinde erbeten hatte. Er kam nach Equarhofen und starb daselbst. Der folgende Pfarrer Lauer kam 1548 (das Warum? ist im Jahrbuch nicht angegeben) nach Uffenheim in’s Gefängniß. Von dort aus bat er, zugleich auch seine Frau, den Abt Wirsing um ein genaues Verhör, aus welchem sich seine Unschuld ergeben werde. Das Reat war krimineller Natur und wurde daher nicht in Heilsbronn, sondern in Onolzbach verhandelt. Dahin richtete nun der Abt die Bitte, den Verhafteten, seinem Verlangen gemäß, genau zu verhören. Ob es diesem gelang, seine Unschuld zu erweisen, berichtet das Jahrbuch nicht, wohl aber, daß er 1550 Wallmersbach verließ und daß der Abt zu seinem Nachfolger den Pfarrer Pfister von Unterlaimbach ernannte. Dieser fand bei seinem Eintritt Haus und Scheune baufällig und bat, „weil er in seiner Armuth den Pfarrhof zu bessern nicht vermöge“, den Abt Wirsing um einen Beitrag. Auch sein Dorfherr, der vorhin genannte Engelhard von Ehenheim zu Geyern, Amtmann zu Stauf, verwendete sich für ihn beim Abt, welcher dem Bittenden 6 Gulden gewährte: „die hat er zu hohem Dank angenommen und selbst nicht mehr begehrt.“ 1564 bat die Gemeinde den Abt Wunder, das Haus ihres Pfarrherrn Pfister, mit dessen Lehr und Leben sie zufrieden seien, zu bauen und erboten sich, die erforderlichen Fuhren zu leisten. Der Abt verlieh 1571 auf Empfehlung der [75] Examinatoren die Pfarrstelle dem Kandidaten P. Lang und bat den Dekan Albinus in Uffenheim, den Neuernannten in Gegenwart des heilsbronnischen Schultheißen von Equarhofen der Gemeinde Wallmersbach vorzustellen. 1572 ließ der Abt das Pfarrhaus mit einem Aufwand von 662 fl. neu bauen. 1578 bat Lang um Vergütung von Auslagen für kleine Reparaturen, erhielt aber vom Abt zur Antwort: „Ist uns nicht vorher angezeigt worden. Überdieß hat der Markgraf befohlen, daß jeder Pfarrer jährlich 5 fl. aus eigenen Mitteln verbaue, oder, wenn kein Bau nöthig ist, diese 5 fl. admassire. Da der Pfarrer in 5 Jahren nichts verbaut habe, so möge er nun aus den admassirten 25 fl. bauen.“ Bald darauf starb der Abt, zwei Jahre später auch Lang. Die folgenden Pfarrer ernannte der Markgraf, als nunmehriger Landesherr, z. B. den Magister Pangr. Geiger, früher Kantor (zweiter Lehrer) an der Schopper’schen Schule in Heilsbronn, welcher aber schon 1583 starb. Die nächstfolgenden Pfarrer waren J. Grosser und Magister J. Schulin. Mehreres über Wallmersbach im VII. Abschnitt.

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