Geschichte von Kloster Heilsbronn/Seubersdorf

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Seubersdorf (Dietenhofen) in der Wikipedia
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57. Seubersdorf,

früher Kirchdorf, jetzt Pfarrdorf. Laut der I, 65 besprochenen päpstlichen Bulle hatte das Kloster bereits i. J. 1249 durch den 9. Abt Edelwinus Güter in Sibroctisdorf (sic) erworben. Aus einer heilsbronner Urkunde von 1297 erhellt, daß Sibrechtsdorf (sic) damals bereits meist heilsbronnisch war, daß aber das Patronat an der Ortskapelle nicht dem Kloster zustand, sondern der Würzburger Familie von Tanneberg. Diese Herren von Tanneberg waren Pfarrpatrone in Dietenhofen, ernannten die dortigen Pfarrer, welche auch den Gottesdienst in Seubersdorf zu [362] besorgen hatten und dafür den Zehnten bezogen. 1297 beschwerte sich die Bauernschaft (universitas rusticorum) bei der Patronatsherrschaft über den Pfarrer Kammervorster in Dietenhofen, „weil er nur selten bei ihnen in Seubersdorf Messe lese.“ Darauf kamen drei Herren von Tanneberg, Domkapitulare, nach Dietenhofen und beriefen dahin sieben Bauern von Seubersdorf, welche eidlich (jurando in animas suas) aussagten, daß seit Menschengedenken der jeweilige Pfarrer von Dietenhofen verbunden gewesen sei, je über den andern Sonntag in Seubersdorf Messe zu lesen. Demgemäß wurde nun die Sache geregelt und die Feststellung von den Herren von Tanneberg besiegelt, auch vom Abt Heinrich von Hirschlach, ad cujus monasterium proprietas dictae villae pertinet, und vom Pfarrer Kammervorster. Das Kloster erwarb dort einen Weiher und 10 Höfe. Am Schluß des 30jährigen Krieges waren diese 10 Höfe „alle ganz öde und eingefallen.“ Wie die Bewohner von Unterschlauersbach (s. dort), so beschwerten sich 1555 auch die von Seubersdorf über ihren Pfarrer in Dietenhofen, indem sie vorstellten: „Der Pfarrer Rebner bezieht vom Seubersdorfer Zehnten jährlich circa 20 Simra, muß dafür allwöchentlich einmal zu uns kommen und alle 14 Tage hier predigen, unterläßt es aber bisweilen und verlangt, zum Sakrament nach Dietenhofen zu kommen, was wider altes Herkommen und sonderlich den Alten und Kindbetterinnen beschwerlich ist.“ Über die Konflikte mit den Herren von Leonrod siehe Unterschlauersbach.