Geschichte von Kloster Heilsbronn/Turndorf
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Weiler bei Weihenzell. 1279 zur Zeit des 12. Abts schenkte Kastellan Siboto Grötsch[1] von Nürnberg mit Zustimmung seiner Frau, Hedwig, Gefälle in Brunn, ferner die Grötchenmühle und ein Lehen in Torrndorf dem Kloster. Er erklärte in seinem Übergabsbriefe, daß er diese Schenkung aus Verehrung der glorreichen Jungfrau und ihres Sohnes mache in Hoffnung ewiger Vergeltung, und verordnete, daß ihm und seiner Frau Jahrtage in Heilsbronn gehalten, ihre Leichname dort begraben und während der Advents- und Fastenzeit allsonntäglich den Mönchen eine besondere Erquickung (specialis refectio) gereicht werden sollte.[2] Zur Sicherung der Dotation habe er den Burggrafen Friedrich (III.) und Herrn Herdegen von Gründlach, dessen Kastellan er sei, gebeten, ihre Siegel diesem Instrumente beizufügen. Sehr begütert in Turndorf waren die Herren von Dornberg. Nach dem Tode Wolframs von Dornberg i. J. 1289 erscheint dessen Wittwe Richze und nach deren Tod ihre Tochter Kunigunde und deren Ehemann Gottfried von Heideck[3] im Besitz der dortigen Güter. Gottfried und Kunigunde (s. Beitr. S. 229 bis 231) verkauften nothgedrungen i. J. 1311 ihre fünf Höfe in Turndorf an den 13. Abt Heinrich. Der Verkaufbrief beginnt: Nos Gotfridus nobilis de Heidecke recognoscimus, quod nos de consensu Chunigundis nostrae [285] conthoralis nec non amborum nostrorum heredum bona nostra in villa Thurndorf, quae ad ipsam Chunigundim jure hereditario ex obitu dominae Richze de Dornbergh seu matris et ad nos fuerunt devoluta, urgente nos necessitate gravium debitorum, religiosis ac dilectis in Christo abbati et conventui in Halsprunne vendidimus pro 300 libris hal. Dann werden die fünf Hofbesitzer und ihre schuldigen Leistungen genau bezeichnet, z. B.: „Hans Schnecke hat 1 Pfund Heller, 3 Malter Waizen, 1 Schwein, 12 Käse, 4 Hühner zu geben.“ Gottfried und Kunigunde versprachen dem Kloster „Werschaft“, hängten ihre Siegel an, benannten als Ausstellungsort ihr Kastrum Lichtenau und als Zeugen ihren Kapellanus Berthold (s. oben bei Petersaurach), den Schultheiß Sifrid, den Miles Konrad, genannt Probst, zwei Pröbste und drei andere Mönche von Heilsbronn. Von dem ebenbezeichneten Hofe des Bauern Schnecke mußten weiter 2 Pfund Heller, 31/2 Malter Korn etc. jährlich abgegeben werden, damals an einen Lehensmann Gottfrieds von Heideck, an den Ritter Gottfried Vogel. Allein auch dieser verkaufte 1311 an das Kloster diese Gefälle mit Zustimmung seiner Frau und seines Lehensherrn. In der Urkunde über den Verkauf heißt es daher: „Ego Gotfridus dictus Vogel, miles, patere volo, quod religiosis in Halsprunne vendidi pro 80 libris hal. de consensu Alheidis, collateralis meae, nec non Gotfridi, filii mei, curiam meam in villa Thurndorf, quam Alheidi collaterali nomine dotis prius tradidi et eidem Alheidi nunc in recompensam tria feuda in villa Bischofsbach (Büschelbach), quae tenet Surheimer, dedi. Et ego Alheidis recognosco, quod omnia supra narrata ex mea voluntate processerunt. Et ego Gotfridus Vogel, miles, et ego Alheidis praesentes dedimus litteras sigillis nobilis Gotfridi de Heidecke, a quo antedictam curiam hactenus in feodo tenuimus, nec non Chunegundis conthoralis robore munitos. Et ego Gotfridus de Heidecke profiteor, quod saepedictam curiam, a nobis in feodo procedentem, religiosis in Halsprunne jure perpetuo appropriamus, jure feodali penitus [286] renunciantes.“ Angehängt wurden das Dornbergische, Heideckische und Vogelische Siegel. Vier von den vom Kloster acquirirten fünf Höfen brannten im 30jährigen Kriege ab. Alle fünf fielen der Herrschaft heim und konnten erst nach Jahren an den Mann gebracht werden.
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