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Herbstmorgen (Fontane, 1905)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Theodor Fontane
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Titel: Herbstmorgen
Untertitel:
aus: Gedichte, Seite 9
Herausgeber:
Auflage: 10. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1905
Verlag: J. G. Cotta’sche Buchhandlung Nachfolger
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Erscheinungsort: Stuttgart und Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
in der Erstauflage (1851)
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[9]
Herbstmorgen.


Die Wolken ziehn, wie Trauergäste,
     Den Mond still-abwärts zu geleiten,
Der Wind durchfegt die starren Aeste,
     Und sucht ein Blatt aus beßren Zeiten.

5
Schon flattern in der Luft die Raben,

     Des Winters unheilvolle Boten;
Bald wird er tief in Schnee begraben
     Die Erde, seinen großen Todten.

Ein Bach läuft hastig mir zur Seite;

10
     Es bangt ihn vor des Eises Ketten,

Drum stürzt er fort und sucht das Weite
     Als könnt’ ihm Flucht das Leben retten.

Da mocht’ ich länger nicht inmitten
     So todesnaher Oede weilen;

15
Es trieb mich fort, mit hast’gen Schritten

     Dem flücht’gen Bache nachzueilen.