Herkunft der Sachsen
Herkunft der Sachsen.
Sachsensp. III, 44. und dazu Große |
Die alten Sachsen, (welche die Thüringer vertrieben,) ehe sie her zu Land kamen, waren sie in Alexanders Heer gewesen, der auch mit ihrer Hülfe die Welt bezwang. Da Alexander gestarb, mochten sie sich nicht unterthun in dem Lande, durch des Landes Haß willen, und schifften auch von dannen mit dreihundert Kielen; die verdurben alle, bis auf 54, und derselben kamen 18 gen Preußen und besaßen das Land, zwölfe besaßen Rugien, und 24 kamen hierher zu Lande. Und da ihr so viel nicht waren, daß sie en Acker möchten bauen, und da sie auch die thüringischen [64] Herrn geschlugen und vertrieben, ließen sie die Bauern sitzen ungeschlagen, und bestätigten ihnen den Acker zu solchem Rechte, als noch die Lassen haben. Und davon kommen die Lassen, und von den Lassen, die sich verwirkten an ihrem Recht, sind kommen die Tagwerker.
Die Gloße führt das noch mehr aus, und sagt: Da man sie aber berennen wollte, waren sie bereit, und segelten hinweg. Daß die Kiel verdurben, kam davon, daß sie zu Wasser nicht schiffen konnten. Und der kamen 18 gen Preußen, da war noch ein Wildnisse. Diese sind da verwandelt in Heiden. Und 12 kamen gen Rugien, und von denen sind kommen die Stormere, und Ditmarsen, und Holsten und Hadeler. Und 24 kamen her zu Lande, die heißen noch die Steine, denn im Griechischen so heißt Petra ein Stein, und Saxum ein Kißlingstein, und daher heißen wir noch Sachsen, denn wir sind geleichet den Kißlingsteinen in unsern Streiten.
Unter den Thüringern sind aber gemeint, nicht die da bürtig sind aus der Landgrafschaft von Thüringen, denn diese sind Sachsen, sondern, die Notthüringer, das waren Wenden. Die heißen die Sachsen fortan: Notdöringe, das ist soviel gesprochen, als: nottörichte, oder Thörichte. Denn sie waren streittoll und thöricht.