Im Sächsischen Erzgebirge

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Autor: Anton Ohorn
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Titel: Im Sächsischen Erzgebirge
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aus: Die Gartenlaube, Heft 32, S. 536–537, 539–544
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1889
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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[536–537]

Bilder aus dem Sächsischen Erzgebirge.
Nach der Natur gezeichnet von Olof Winkler.
Schwarzenberg. Freiberg. Kreuzgang, Dom Freiberg.
Scharfenstein. Purschenstein. Wolkenstein. Grube Daniel bei Schneeberg. Stein. Rauenstein. Goldene Pforte, Dom Freiberg. Teufelskanzel, Dom Freiberg.
Alter Pferdegöpel bei Brand. In der Grube. Augustusburg.
Kaeseberg & Oertel X. A.. Olof Winkler.

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Im Sächsischen Erzgebirge.

Von Anton Ohorn. Mit Abbildungen von Olof Winkler.

Frauenstein.

Die fröhlichen Tage sind gekommen, da die Schreibtische und die Pulte in den Amts- oder Studirstuben sehr ansehnliche Lücken zeigen, da die Lehrsäle der Universitäten, die Thore der Schulhäuser geschlossen bleiben und auf den Bahnhöfen die ränzchenbelasteten Gestalten mit derberen oder zarteren Stäben sich drängen, da in den Städten die vornehmeren Häuserzeilen mit ihren geschlossenen Läden ein merkwürdig ungastliches Gepräge tragen, als ginge eine Seuche darin um oder „stünde der Schwed in der Nähe“. Die Wanderzeit und Wanderfreude ist überall erwacht und fessellos bricht der Erfrischung suchende Strom nach allen Seiten aus.

Die Steige des grünen freundlichen Thüringerwaldes, die malerischen Bergschluchten des Harzes, die tannenschattigen Pfade des schönen Schwarzwalds beleben sich, denn längst begründeter Ruf und alte Gewohnheit locken dahin, und nur die Sächsische Schweiz darf sich allenfalls noch rühmen, mitgenannt zu werden, wo man von Deutschlands landschaftlichen Reizen spricht. In neuerer Zeit bemühen sich aber mit Recht auch das Riesengebirge und das Erzgebirge, zur gebührenden Geltung zu kommen. Letzteres zumal war immer als eine Art Aschenbrödel angesehen worden, als ein nüchterner, unfruchtbarer Gebirgsstrich, ohne besondere landschaftliche Schönheiten und mit einer dürftigen, oft wohl auch hungernden Bevölkerung; und doch darf es sich kühn neben seine vielgepriesenen Genossen stellen, denn es vereinigt in sich Gegenden von dem rauhen, malerischen Ernst des Harzes mit solchen, welche an die lieblich idyllischen Thäler Thüringens gemahnen, und der rührige Sinn und der Gewerbfleiß seiner Bewohner, der in den freundlichen Städten, in den zahlreichen schön gelegenen und wohlgebauten Dörfern jedem Auge sich bemerkbar macht, verleiht ihm noch einen besonderen Reiz.

Das Erzgebirge dehnt sich wie ein langgestreckter, mächtiger Wall zwischen Böhmen und Sachsen hin, der nach Süden ziemlich steil abfällt, nach Norden zu sich langsam verflacht, so daß seine Ausläufer sich weit ins Sachsenland hinein erstrecken. Stattliche Gipfel heben ihre stolzen Häupter über den grünen Kamm empor, und mancher von ihnen, wie der Keilberg (1238 m) und der Fichtelberg (1213 m), überragt die höchsten Höhen des Harzes und des Thüringerwaldes um ein gutes Stück. Durch die anmuthigen Thäler brechen muntere, forellenbelebte Flüsse sich ihre vielgewundene Bahn, und stattliche, thurmreiche Herrensitze spiegeln sich in ihren Wellen. Herrliche Fichten- und Buchenwälder sind des Erzgebirges Schmuck und Stolz und durch Jahrhunderte hieß es schlechthin „Waldgebirge“ oder „böhmischer Wald“, bevor die jetzige Bezeichnung sich Bahn brach. Es verdankt sie dem Reichthum an Erzen, zumal an Silber, die seit langem besonders in der Freiberger und Schneeberger Gegend gewonnen werden.

Freiberg ist noch heute der Mittelpunkt des Bergbaus im Erzgebirge und eine seit alten Zeiten hochangesehene Stadt. Sie gehört dem östlichen Theile des Gebirges an und nahe an ihrem Weichbilde fließt die Freiberger Mulde vorüber. Salzfuhrleute, die von Halle aus durch das Meißner Land gegen Böhmen zogen, sollen mit dem Einschnitt ihrer Wagenräder Silbererz hier angeschürft haben, und Harzer Bergleute begannen den Abbau mit solchem Erfolge, daß Freiberg schon 1175 durch Markgraf Otto den Reichen zur Bergstadt erhoben ward. Und den Charakter einer solchen verleugnet es auch heute nicht, trotzdem der Silberbau gering geworden ist; in seinen Gassen und seiner ganzen Umgebung lebt bergmännisches Wesen und Treiben und seine 1765 gegründete Bergakademie hat einen Weltruf. Die alte Bergstadt wird freundlich umrahmt von einem Kranze grüner Baumanlagen und sieht noch immer, obwohl ihre eigentliche Glanzzeit entschwunden ist, recht stattlich und wehrhaft drein mit ihren grauen Mauerresten, ihren alten Thürmen, vereinzelten ansehnlichen Giebelhäusern und ihrem ehrwürdigen Dom, dessen sogenannte „goldene Pforte“ ein wunderbar schönes Denkmal romanischer Kunst ist. Die Wölbungen des Gotteshauses selbst ruhen auf 10 stattlichen Säulen, welche dasselbe in drei Schiffe theilen. Bemerkenswerth sind die beiden steinernen Kanzeln, von welchen die ältere völlig freisteht und mit ihrem aus kunstvollen steinernen Verschlingungen sich aufbauenden Fuß und ihrem zu einer mächtigen, schönen Tulpe [540] sich erweiternden Predigtstuhl einen seltsamen Eindruck macht. Um ihrer Schönheit willen soll nach der Sage der Geselle, welcher sie gefertigt hat, von dem darüber eifersüchtigen Meister erschlagen worden sein, weshalb sie wohl auch hie und da die „Teufelskanzel“ genannt wird. An der Südseite des Domes umschließen gothische Kreuzgänge den ehemaligen Friedhof, und in der Begräbnißkapelle des Domes selbst schläft eine Anzahl sächsischer Fürsten den ewigen Schlaf.

Rings um die alte Bergstadt her hat die Natur keine Reize ausgestreut, als wollte sie selbst den Sinn nicht ablenken von dem, was im Schoße der Erde ruht; in den Tiefen aber entfaltet sich weithin ein reges Leben, von welchem die überall dem Auge begegnenden Förderungswerke Zeugniß geben, und eine Einfahrt in einen der zahlreichen tiefen Schachte ist von höchstem Interesse. Was man hier gewinnt, das wird in den nahen Muldner Hütten, wie z. B. in der Halsbrückner Hütte, bergmännisch weiter behandelt, und so eigenartig ernst und grau, fast wie an Bilder aus einer fernen, fremden Landschaft gemahnend, diese Hüttenwerke sich dem Blicke darstellen, so fremdseltsam ist auch das Treiben in ihnen. Die Werke, welche in der „Gartenlaube“ 1879, Nr. 40, eine ausführliche Beschreibung gefunden haben, sind Staatseigenthum, und seit 1887 befindet sich selbst die königlich sächsische Münzstätte in den Muldner Hütten.

Annaberg.

Barbara Uttmann’s Grab   Spitzenklöpplerin.

Eine Fülle charakteristischer Eindrücke, wie man sie in dieser Art in Deutschland wohl kaum wiederfindet, bietet sich, wenn man nach dem südwärts gelegenen Stollenhaus wandert und, nachdem man hier noch einmal auf das freundliche Städtebild zurückgeschaut hat, den Weg nach der benachbarten kleinen Bergstadt Brand einschlägt. Da geht es unaufhörlich vorüber an Schächten und Stollen, an grauem Geröll und an karg überwucherten Berghalden, an modernen Dampf- wie an alterthümlichen Pferdegöpeln, durch welche die metallischen Schätze aus der Tiefe gehoben werden; um uns her tönen die Glöckchen aus den Werken, fleißige Knappen in ihrem eigenthümlichen Anzug, die Grubenlampe an der Brust, eilen von oder zu der Schicht und der treuherzige Bergmannsgruß schlägt uns ans Ohr. Die Landschaft selbst ist grau und einförmig, aber wer sich nach rauschenden Waldwipfeln und duftigem Föhrenhauch sehnt, den führt der Schienenweg von Freiberg schnell genug in das an der Freiberger Mulde gelegene und von den herrlichsten Forsten umrahmte Mulda, das neuerdings auch als Luftkurort in Aufnahme gekommen ist.

Von hier aus empfiehlt es sich, an dem Burgberg vorüber nach Frauenstein zu wandern, einem freundlichen Städtchen, das anmuthig und wie unter der sichern Hut des stattlichen Schlosses und der mächtigen alten Thürme ruht, welche sich über dasselbe erheben; denn der neuere aus dem Jahre 1588 stammende Schloßbau lehnt sich an altersgraue, weitausgedehnte Ruinen, die zu den ansehnlichsten vielleicht in ganz Deutschland zählen. Von hier hatten schon die Meißner Burggrafen und nachmals Sachsens Kurfürsten weit ins Land hinein gesehen, und noch heute ist der „Lärmstange“ genannte Thurm, von welchem wohl in mancher Kriegesnoth ehedem die warnenden Feuerzeichen aufflammten, ein trefflicher Luginsland und bietet eine entzückende Fernsicht auf des Erzgebirgs ragende Höhen und grüne Wälder. Weiter unten an der auf drei Seiten bewaldeten Berglehne steht der Thurm, welchen man den „dicken Märten“ nennt und dessen Tiefen ernste, düstere Geschichten zu erzählen wissen.

Von Frauenstein führt die Straße über Bienenmühle, das freundlich in der Niederung liegt, und durch den prächtigen Wald des Klötzerwegs nach Kämmerswalde und hinab in das Thal der Flöha, die mit ihrem hellen, munteren Wasser uns leitet, bis uns aus den grünen Gehägen seines Parkes das hochragende, thurmgeschmückte Schloß Purschenstein, der Edelsitz der Herren von Schönberg und ehedem ein böhmisches Krongut, begrüßt. Unweit davon liegt das zu dieser Herrschaft gehörige Bad Einsiedel, das mit seinen schwefelhaltigen Eisenquellen manchen Badegast anlockt. Dem Laufe der Flöha das freundliche Thal hinabfolgend, kommen wir hart an die Grenze des Königreichs Sachsen, in das reizend gelegene Grünthal, in dessen ehemaliger Saigerhütte Peter der Große sich einst auf einen der riesigen Hämmer setzte und auf und nieder schwingen ließ, und von da nach Olbernhau, einem gewerbfleißigen Orte, der von seinen landschaftlichen Schönheiten bei Touristen und Sommerfrischlern einen sehr guten Namen hat. Vom Bruchberg aus bietet sich ein entzückendes Bild auf die theils lieblichen, theils, wie das malerische Thal der Natschung, trotzig wilden Flußniederungen und auf die prächtigen Bergwälder mit ihren dunklen Fichten und Tannen und dem helleren Grün der herrlichsten Buchen. Im Kriegwald steht auch die Königstanne, eine Fürstin des Waldes, deren Alter man auf 500 Jahre schätzt, deren Stamm über den Wurzeln einen Durchmesser von 2,10 Metern hat und deren Scheitel 47 Meter hinauf zum Himmel ragt. Der Leser findet eine Abbildung derselben in der „Gartenlaube“ 1883, Nr. 4.

Von Olbernhau aus läßt es sich wandern, als ob man im Harzgebirge mit seinen gerühmten düsterschönen Thälern wäre, und wir gerathen allmählich immer tiefer in das mittlere Erzgebirge mit seinen wildromantischen, zerklüfteten Felsen und seinen von dichter Waldesdämmerung beschatteten Thälern, durch welche klar und lustig die Gebirgswässer eilen. Durch das herrliche

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Bei Neustädtel.
Greifenstein.   Mulde bei Aue.
Filzteich bei Schneeberg.

Natschungthal geht es über das stille Rübenau hinab in das Pockauthal, und hier stehen wir mitten in Landschaftsbildern, welche in der That den Vergleich mit jenen des Harzes nicht zu scheuen haben. Hoch und steil abfallend ragt als Glanzpunkt dieser Wanderstrecke der Katzenstein empor und von seiner Felsplatte aus beherrscht man die großartig düstere Schönheit der Gegend. Unten rauscht und schäumt über das Steingeröll ihres Bettes die schwarze Pockau, zwischen dunklen Föhren erhebt sich die röthlich schimmernde Felsenbrust der sogenannten „Ringmauer“, und ihr gegenüber, umrahmt von den mächtigen Forsten des Kriegwalds, der Rabenberg. Der Weg durch das Pockauthal abwärts, wobei das freundliche Zöblitz mit seinen Serpentinbrüchen rechts liegen bleibt, führt uns wieder in das liebliche, wenn auch mit minder hervorragenden Reizen ausgestattete Thal der Flöha zurück, die uns heiter und geschwätzig weiter leitet, bis uns von Bergeshöhe das Schloß Rauenstein entgegenwinkt. Ein einziger niedriger Thurm ragt über die grauen Schindeldächer des Herrensitzes, der mit einer gewissen trotzigen Anmuth, keck und idyllisch zugleich, aus seinen die Berglehne bedeckenden Gartenanlagen herauslugt. Nachkommen des großen Dichters und Denkers J. G. Herder haben sich hier ein traulich Heim geschaffen. Der herrliche Buchenwald in der Nähe lockt zur Rast und das freundliche Städtchen Lengefeld zum Absteigequartier.

Im Flöhathal weiter abwärts liegt auch Grünhainichen, ein stattliches, wohlhabendes Kirchdorf. Hier hausen jene freundlichen Wichtelmännlein, die nach dem seligen Kinderglauben für das liebe Christkind arbeiten, und hundert fleißige Hände werden von der Spielwarenindustrie beschäftigt, welche überhaupt im Erzgebirge, besonders bei Olbernhau und Seiffen, daheim ist. Grünhainichen besitzt auch eine Fachschule für Spielwarenarbeiter und eine sehenswerthe Musterausstellung. Munter rollt das klare Bergwasser seine Wellen daran vorüber und führt uns gegen Leubsdorf, wo wir das Flüßchen überschreiten und nun in völliger Nähe den stattlichen Schellenberg vor uns haben, der zwischen den Thälern der Flöha und Zschopau sich als der mächtigste Ausläufer des mittleren [542] Erzgebirges darstellt und auf seinem hohen Gipfel die Augustusburg trägt. Zu ihren Füßen, malerisch an den Bergeshang gruppirt, liegt das Städtchen Schellenberg, dessen weiße, freundliche Kirche weit ins Land hineinschaut; die Burg selbst aber, ein mächtiger, mit vier schwerfälligen, kurzen Thürmen versehener Schloßbau, beherrscht die ganze Gegend. Vorbei ist die Zeit der glänzenden Feste, welche einst die weiten, herrlichen Hallen erfüllten, still und öde ist’s in den verfallenden Prunksälen der sächsischen Kurfürsten, aber eines ist geblieben, die umfassende und bezaubernde Fernsicht, die das Königreich Sachsen nach seiner ganzen Breite beherrscht; denn das Auge schweift nach Norden bis über den Rochlitzerberg mit seinem Thurme hinweg nach dem Colmberg, erblickt nach der andern Seite die fernen Riesen des Erzgebirgs, den Fichtelberg und Keilberg, den Pöhlberg und den Greifenstein, und in unmittelbarer Nähe liegen grüne Fluren, malerische Thäler und herrliche Wälder. Und wenn wir den etwa 180 m tiefen Brunnen, die seltsame uralte Linde und vielleicht das Bild von Lukas Cranach in der Kapelle noch gesehen haben, wandern wir auf gutgepflegten Waldwegen nach dem Kunerstein, einer Felsbastei mit anmuthigem Ausblick in das Thal der Zschopau, wo gleich einem Vogelneste eine kleine gute Gastwirthschaft auf der steilen grauen Wand thront, und von da aus hinab nach dem hübschen Erdmannsdorf, dessen idyllisches Behagen durchaus nicht gestört wird durch die hohen Essen, welche die Industrie hier gebaut hat, und wo der sächsische Finanzminister von Könneritz ein freundliches kleines Schloß besitzt.

Nun sind wir im Thale der Zschopau, welche als die Pulsader des mittleren Erzgebirges gelten kann, an deren grünen Gestaden die Industrie ihre mächtigen Werkstätten errichtet hat, deren Windungen das Dampfroß folgt und in deren Niederungen schöne, schmucke Dörfer und Städte liegen, die das Auge des Wanderers erfreuen. Es ist ein köstliches Wandern durch dieses anmuthige, malerische Thal, das so reich ist an landschaftlichen Schönheiten, erfüllt von waldfrischem Hauche und belebt von einer geschäftigen, segensvollen Kultur. Und zwischen den lachenden Ufern zieht der klare, helle Gebirgsfluß sein glitzerndes Band, bald im eifrigen Dienste des Gewerbes, bald zwanglos und übermüthig über das Steingeröll seines Bettes hüpfend, in welchem gefleckte Forellen im hellen Sonnenschein spielen. Wir benutzen von Erdmannsdorf ab die Bahn und gelangen im Flußthal aufwärts über Hennersdorf, wo uns rechts von grüner Bergeshalde das flatternde Fähnchen der Wirthschaft „Onkel Tom“ winkt, über Witzschdorf und Waldkirchen, immer vorbei an hohen, rauchenden Essen, nach Zschopau, einer nicht unansehnlichen Stadt, die seit alten Tagen bekannt war, da sie an der Heerstraße lag, die aus dem Reiche ins Böhmerland führte und die beherrscht wird von dem stolzen Schlosse Wildeck.

Steigt man hinter dem Bahnhofe den Berg hinan, so kommt man auf einen Weg, der in gleicher Linie mit dem Flusse läuft und immer aufs neue durch seine herrlichen Ausblicke auf Thal und Bergeshöhen erfreut und uns erquickt mit seinem Waldeshauch. Er leitet uns endlich auch hinab nach dem reizend gelegenen Scharfenstein, dessen altes, hoch auf der vom Fluß bespülten Felswand thronendes Schloß trutzig und wehrhaft in das Thal niedersieht, heute auf ein friedliches Treiben – unter anderm auf eine sieben Stockwerke hohe Spinnerei – ehedem wohl auch auf anrennende Feindeshaufen, wie beispielsweise der tapfere Bernhard von Weimar solche sieghaft gegen sie heranführte. Eine dumpfe, schwer beängstigende Luft scheint noch immer das alte tiefe Burgverließ zu erfüllen, aber frei und froh athmet die Brust auf der Höhe des alten Wartthurms.

Und weiter geht es durch Wald und Thal über das malerisch gelegene Floßhaus nach dem kleinen Warmbad Wolkenstein im stillen Hüttengrunde, dessen Quelle Hunderte von Leidenden herbeiführt und vielen ersehnte Heilung gebracht hat. Es ist ein friedliches, schlichtes, aber idyllisches Fleckchen Erde, in welchem wohlthuende Ruhe herrscht im Gegensatze zu dem, was man gewöhnlich unter Badeleben versteht. Nicht fern davon, etwa 130 m höher, liegt das Städtchen Wolkenstein mit seinem unansehnlichen, alterthümlichen Schlosse, in welchem einst Herzog Heinrich der Fromme mit Vorliebe wohnte. Es thront auf hoher Felswand über dem spiegelnden Flusse, und von seinen Fenstern senkt sich der Blick hinab ins Thal, wo über die Eisenbahnbrücke der Zug hinrollt gegen das lieblich gelegene Wiesenbad, einen Nebenbuhler des Warmbads Wolkenstein, und schweift hinüber auf die grünen nahen Höhen und den fernher blauenden Gebirgszug.

Westwärts von Wolkenstein liegt die kleine Stadt Ehrenfriedersdorf mit hochragender alter Kirche; von ihrer Vergangenheit und von dem einstigen Gewinn an Zinn- und Silbererzen reden die ringsum zerstreuten Berghalden; auch die Sage von der langen Schicht des Bergmanns, der 1407 verschüttet und dessen Leiche 1568 wohlbehalten aufgefunden und beerdigt wurde, erhält die Erinnerung an den vormaligen Bergbau. Im nahen Freiwalde liegt der Greifenstein oder richtiger „die Greifensteine“, sieben seltsam geformte Granitkuppen, wie aus übereinander geschobenen, theilweise überhängenden Platten bestehend und stattlich emporragend über die Gneißunterlage. Es lohnt sich, eine derselben zu besteigen, was bei zweien der Kuppen ohne Gefahr und große Beschwerde geschehen kann; den Blick gegen Süden gewendet, überschauen wir den langgestreckten Gebirgskamm mit seinen ansehnlichsten Gipfeln, während ringsum Städte und Dörfer, Schlösser und Thürme von den Höhen und aus den Thälern grüßen. Es mag wohl auf der Nordseite des Gebirgszugs keinen Punkt geben, welcher einen so umfassenden freien und schönen Ausblick gewährt, und dazu tritt noch die Anziehungskraft, welche dieser Punkt für den Mineralogen und Geologen besitzt. Durch herrlichen Wald geht es hier abwärts nach der alten, freundlichen Bergstadt Geyer, die vordem gleichfalls nicht unansehnliche Silbergruben besaß, an welche die vor der Stadt liegende, etwa 50 m tief eingesunkene „Pinge“ – wie man die von zusammengestürzten Grubenbauen an der Erdoberfläche entstehenden, meist trichterförmigen Vertiefungen nennt – erinnert. Von hier aus schreitet man das anmuthige Thal entlang gegen die bedeutendste Stadt des mittleren Obererzgebirgs, das hochgelegene Annaberg.

Herzog Georg der Bärtige hat den eigentlichen Grund zu der Stadt gelegt (1496), nachdem schon vorher „die wilde Ecke“ am Abhang des Pöhlbergs durch ihren Silberreichthum bekannt und von Leuten mancherlei Schlags bewohnt worden war. Die Fundgruben waren im 16. Jahrhundert höchst ergiebig und die Annaberger Bergherren hatten ihre Säckel reich gefüllt mit den von ihnen geprägten „Engelsgroschen“ und konnten sich theilweise fürstlichen Luxus erlauben; aber die Schätze der Erde versiegten auch hier, der Feuerbrand raste verheerend durch die Gassen, der Krieg pochte rauh an die Thore und die reiche Bergstadt war im 17. Jahrhundert recht klein und arm geworden. Die blinkenden Bergesadern fanden sich nicht wieder, aber in der Rührigkeit und dem Gewerbfleiß der Bewohner lag das Zaubermittel, welches die Stadt wieder ansehnlich und blühend machte. Die Industrie Annabergs ist heute eine vielseitige, besonders eigenthümlich aber ist ihr die Spitzenklöppelei. Auf dem alten Friedhofe, nicht weit von einer riesigen, durch ihren seltsamen Wuchs auffallenden Linde, deren weitausgreifende Aeste durch zahlreiche Pfeiler gestützt werden, steht ein Denkmal, das in steinernem Reliefbild eine Frauengestalt zeigt, die, auf einem Bienenkorbe sitzend, mit Klöppeln beschäftigt ist, während ein Genius den Lorbeerkranz über ihr Haupt hält. Darunter aber steht schlicht und einfach geschrieben: „Hier ruht Barbara Uttmann, gest. d. XIV. Januar MDLXXV. Sie ward durch das im Jahre MDLXI von ihr erfundene Spitzenklöppeln die Wohlthäterin des Erzgebirges.“ In diesen Worten liegt eine ganze Geschichte von Noth und Elend und vom Segen der Arbeit. Ob des Bergzehnters Heinrich von Elterlein Tochter, des Bergherrn Christoph Uttmann Weib, diese Kunst wirklich erfunden oder sie von einer flüchtigen Niederländerin erlernt hat, ändert nichts an ihrem Verdienste, „ihr thätiger Geist, ihre sinnige Hand“ hat hundert und tausend Armen im Laufe der Jahrhunderte Brot verschafft, und noch heute ist das Klöppeln im ganzen obern Erzgebirge bekannt und wird von vielen fleißigen Händen geübt; der Staat selbst unterstützt eine sehr große Zahl von Klöppelschulen und das dankbare Annaberg hat seiner Barbara Uttmann auch auf dem stattlichen Marktplatz ein würdiges Standbild errichtet. Auch die anmuthig im Thale der Sehma gelegene Schwesterstadt Annabergs, Buchholz, mit ihrer schönen gothische Kirche und ihren freundlichen Anlagen ist sehr gewerbfleißig und rührig und darf sich namentlich rühmen, der Posamentenfabrikation, welche in der ganzen Gegend heimisch ist, zu hohem Aufschwung verholfen zu haben.

Trotziger scheinen die hohen Gebirgsriesen ihre Häupter um die einstige Bergstadt her zu erheben und geradezu zum Besuche [543] herauszufordern. Das thut zumal der nahe Pöhlberg, noch mehr aber der zu den Beherrschern des Erzgebirgs gehörige Fichtelberg und der König des Gebirgsreviers, der Keilberg. Vom Aussichtsthurm des Fichtelbergs schweift das Auge weit über die grünen Höhen des Erzgebirges, über einen Strich des Fichtelgebirges, über die Vorberge des Thüringerwaldes und grüßt nach Osten den Fürsten des böhmischen Mittelgebirges, den Milleschauer. Erst kürzlich, am 21. Juli, ist auf dem Fichtelberge auch ein Unterkunftshaus eingeweiht worden; am Abhang des Berges aber, 1092 m hoch, liegt ein Gasthof und seine Bewohner sind Sr. Majestät des Königs von Sachsen „allerhöchste Unterthanen“. Nicht allzufern befindet sich endlich die höchstgelegene Stadt des ganzen Deutschen Reichs, Oberwiesenthal, welche die „Gartenlaube“ 1879, Nr. 11, in Wort und Bild geschildert hat, schlicht, still und ziemlich weltfern, auf ihrer Höhe die ganze Rauhheit des langen Erzgebirgswinters durchkostend, der meist viele Monate lang riesenhohe Schneewälle um das kleine gewerbfleißige Nestchen baut.

Für das westliche Erzgebirge bildet die Flußader die Zwickauer Mulde. Um in ihr Gebiet zu gelangen, wandern wir von Annaberg über Buchholz und Schlettau nach dem Städtchen Scheibenberg, wo gleichfalls an die Stelle des einstigen Bergbaus die Posamentenfabrikation getreten ist, dann herab in das Thal der Mittweida, die bereits in das Flußgebiet der Zwickauer Mulde gehört und bei Schwarzenberg sich in das Schwarzwasser ergießt. Um diese Stadt her glühen Nacht und Tag die Hochöfen, und in den Walz- und Hammerwerken stehen wie berußte Cyklopen die kernhaften, kräftigen Gestalten der Schmiede und schwingen die Hämmer und dämmen den flüssigglühenden Eisenstrom, der aus den Hochöfen kommt, in Sandgruben ab, wo er zu schwarzen Klumpen, den sog. „Gänzen“ wird. Gebräunte Wangen, rauhe Hände und eine derbe Art haben diese Söhne Vulkans, aber dabei auch schlichte treue Herzen. Auch Schwarzenberg ist Bergstadt; es lehnt sich an den Felsen, der über dem Schwarzwasser aufragt, und sein alterthümliches, malerisches Schloß blickt trutzig auf den freundlichen, fleißigen Ort an seinem Fuße und über die grünen Wälder und die herrlichen Landschaftsbilder, die sich unter ihm hindehnen. Und wer diese besonders genießen will, der besuche die malerischen Felsgruppen des nahen Ottensteins, an dessen Fuße, malerisch hineingebettet in das liebliche Thal, das Bad gleichen Namens sich befindet, oder er wandere die Todtensteinpromenade entlang und labe Herz und Auge an den reizvollen, wechselnden Scenerien.

Wenn wir der Führung des Schwarzwassers uns anvertrauen, so leitet uns dies an den zerklüfteten Felswänden des Teufelsteins und an dem rührigen Korbmacherdorfe Lauter vorüber allgemach hinein in das idyllische Thal von Aue, in welchem an der Mündung des Schwarzwassers in die Mulde die Stadt Aue liegt. Sie ist der Mittelpunkt einer ansehnlichen Blechwarenindustrie und besitzt auch eine Fachschule für Blecharbeiter. Wer eine Perle des westlichen Erzgebirgs kennen lernen will, der wandere von hier in das wildromantische Muldenthal und gehe den alten Floßgraben entlang, über dessen Anlage und Ausführung alte Chronisten gar seltsame Sachen zu erzählen wissen. Es ist ein entzückender Weg mit immer neuen mannigfaltigen Bildern, der bald unter leise rauschendem Laubdach, bald unter hochstämmigen Riesenfichten hinleitet. Hier verengt er sich, so daß sich fast hart neben uns mit schroffem Abfall eine tiefe Schlucht aufthut, während an der andern Seite hoch, steil und mit wunderlich zerklüfteter Brust graue Felsen emporragen, aus deren Bruch und Spalten es grünt und blüht, dort wieder weitet sich das Thal zu anmuthigem Wiesengrund und zwischen durch, vorbei an Felswand und grünem Wald, fließt mit spiegelklarem Wasser die Mulde über die großen erratischen Blöcke ihres Bettes; der glänzende Schienenstrang der Eisenbahn zieht sich dem Fluß entlang auf hohen Dämmen hin, überschreitet ihn da und dort auf zierlichen Brücken, ja einmal sogar läuft er in einem 150 m langen Tunnel unter dem Graben selbst hinweg. Beim sogenannten „Rechenhaus“ wendet sich der Floßgraben von der Mulde ab, und über die stattliche Brücke leitet der Weg nach dem Dorfe Bockau, das sich lang in dem Thale hindehnt. In den kleinen, wohlgepflegten Gärten, die um die freundlichen, sauberen Häuser liegen, werden noch immer wie seit uralten Tagen zahlreiche Heilkräuter angebaut, die vordem von hier aus weit versendet wurden. Noch immer heißt der Ort ein Arzneidorf, noch lebt hier manch wunderlicher Laborant, welcher der Natur besondere Kräfte abgelauscht zu haben vermeint und nicht abfallen will von dem Glauben und Aberglauben wie von der Thätigkeit seiner Väter. Auch viele tausend Schachteln „Schneeberger Schnupftabaks“ wandern von hier in die Welt, und er soll die Kraft haben, den „verlorenen Verstand“ wieder herbeizuschaffen.

Von Bockau geht es in der Richtung nach Zschorlau über die Höhe beim Rittergut Albernau, wo Auge und Herz sich erfreuen mag an dem herrlichen Ausblick über das weite grüne Thal, über die ragenden steinernen Wächter an der Mulde, die ihre stolzen Granithäupter gen Himmel recken, und über den dunklen Föhrenwald des mächtigen Ochsenkopfs. Beim Weiterwandern treffen wir immer mehr auf Berghalden, auf die rauchenden Essen der Förderungsschachte und gewinnen die Ueberzeugung, daß wir wieder in ein Gebiet gerathen sind, wo die Schätze der Erde für den menschlichen Fleiß noch nicht erschöpft sind. Und wenn wir auf der Halde des Bergwerks Siebenschlehen uns befinden, liegt weit vor uns ausgebreitet der umfangreiche Filzteich. Still und friedlich ruhen seine grünen Wasser in dem freundlichen Rahmen der Höhenzüge und des dunklen Waldes, aber nicht immer ist er so harmlos gewesen; im zornigen Wallen hat er im Jahre 1785 seine Dämme durchbrochen und seine Fluthen verheerend hineinergossen in das Thal von Zschorlau.

Wir stehen in dem Schachtrevier von Neustädtel und von jeder freien Höhe aus sehen wir ein freundliches Bergpanorama und von seinem Hintergrund heben sich Bilder bergmännischen Lebens und Treibens ab, die landschaftlich allerdings jenen in der Freiberger Gegend weit überlegen sind. Neustädtel selbst ist eine kleine, freundliche Stadt, die freilich gegen ihre größere Schwester Schneeberg zurückstehen muß, welche die wichtigste Stadt des westlichen Erzgebirgs und der Mittelpunkt eines noch immer ansehnlichen Bergbaus ist. Wohl sind auch hier die Zeiten lange vorüber, da ein sächsischer Fürst auf einer Silberstufe von 80000 Mark Werth aus der Georgenzeche sein Mahl einnehmen konnte, aber freundlich und traulich läuten noch immer die Bergglocken von den Halden und neben Kobalt und Wismut blinkt wohl auch noch da und dort dem Bergmann das helle Silber entgegen. Die Stadt liegt sehr malerisch am Bergeshang und wird überragt von der ansehnlichen gothischen Pfarrkirche, in deren Thurm die große Donnerglocke hängt.

Von Schneeberg wenden wir uns gegen Niederschlema und von da durch das Poppenholz nach Wildbach, in dessen Nähe sich über der Mulde die Trümmer der einstigen Isenburg zeigen; von größerem Interesse aber ist eine am andern Ufer, nach welchem uns eine einfache Fähre bringt, gelegene Felsenhöhle. Es ist ein alter Bergstollen, der in Sachsens Geschichte eine besondere Bedeutung erlangt hat. Eine Marmortafel am Eingang kündet uns kurz und bündig: „Aus dieser Kluft wurde Prinz Ernst von Sachsen am 11. Juli 1455 nach dreitägiger Gefangenschaft befreit.“ Hier fand der bekannte sächsische Prinzenraub seinen Abschluß, sein Nachspiel fand er in Freiberg, wo man heute noch als ein düsteres Wahrzeichen am Marktplatz die Stelle zeigt, auf welcher der Prinzenräuber Kunz von Kauffungen enthauptet ward. Die Kluft bei Wildbach aber heißt noch heute die „Prinzenhöhle“.

Im Muldenthal nur wenig abwärts liegt eine der malerischsten alten Burgen Sachsens, Schloß Stein. Es ist, als ob es herauswüchse aus seinem Felsengrunde, und seine grauen Mauern spiegeln sich in dem hart darunter vorbeiziehenden Flusse. Von hier führt uns das Dampfroß binnen kurzem nach dem mächtig aufblühenden Zwickau, wo wir scheiden wollen von dem Erzgebirge und seinen Schönheiten.

Nur flüchtig haben wir es kreuz und quer durchflogen, aber mancher der freundlichen Leser hat doch wohl den Eindruck erhalten, als ob es nicht gerade arm sei an Reizen. Seine ernsten Fichtenwälder, seine spiegelklaren Flüsse, an denen graue Felsenriesen Wacht halten, seine zahlreichen Burgen und Schlösser, seine fleißigen Dörfer und Städte sind wohl des Besuches werth. Ueberall raunt und erzählt es von alten seltsamen Sagen, die ihre Silberfäden spinnen über die Höhen und durch die Thäler, und mit dem Zauber der Vergangenheit eint sich der freundliche, gefällige und entgegenkommende Sinn der heutigen Bewohner. Und vor allem seit der rührige Erzgebirgsverein von Schneeberg aus sein Banner entfaltet und das ganze Gebirgsgebiet mit seinen Zweigvereinen umspannt hat, ist das Wandern beinahe überall bequem und behaglich geworden: Wegweiser zeigen die besten Steige, [544] die Pfade sind geebnet und gut, gleich Spazierwegen, und auf vielen Höhen erheben sich Aussichtsthürme und winken grüßend einander zu und locken weit hinein ins Land, als wollten sie mahnen: O kommt herbei und haltet unser schönes Berggebiet nicht länger für das Aschenbrödel der deutschen Berge!

Daß auch der Südabhang des Erzgebirgs nach Böhmen hinein seine reichen Schönheiten hat, sei noch angedeutet und dabei besonders hervorgehoben, daß auch jenseit des Bergkamms gutes deutsches Blut daheim ist, das sich freut des Besuches aus dem Reiche, und dem ein Druck der deutschen Hand den Muth stählt in dem bösen Streite, den es ausfechten muß für sein bestes Vätererbe: die deutsche Art und Sprache.