In der Plättstube

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: In der Plättstube
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 49, S. 817, 824
Herausgeber: Ernst Ziel
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1885
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[817]

In der Plättstube.
Aus dem Werke: „Das Lob des tugendsamen Weibes“.
Von Ludwig von Kramer.

[824] In der Plättstube. (Mit Illustration S. 817.) Wo finden wir heute ein Plättstübchen, in dem über Allem ein so poetischer Hauch schwebt, wie in dem Zimmer, das uns Meister Ludwig von Kramer aus altdeutscher Zeit vorgezaubert hat? In unseren häuslichen Einrichtungen sind wir leider so nüchtern und in unseren modernen Trachten so langweilig geworden, daß es kaum ein Wunder ist, wenn die Kunst so oft aus der romantischeren alten Zeit ihre Motive herausgreift. Derselbe Gedanke leitete auch Ludwig von Kramer während der Schöpfung der dreißig Kompositionen, die unter dem Titel „Das Lob des tugendsamen Weibes“ im Verlag von Theo. Ströser in München erschienen sind. Ein Werk, einzig in seiner Art, ist es durch die innige Schönheit, die darüber ausgegossen ist, anheimelnd, wie die alten deutschen Holzschnitte, aus der besten Zeit unserer Kunst, da die scheidende Gothik noch herüber spielte in die neu aufgehende Renaissance. In 22 Tondruckbildern und 8 Heliogravüren, die bewunderungswürdig durchgeführt sind, zieht uns der Künstler hinein in die schönsten Bilder des deutschen Familienlebens, zeigt uns in den großen Blättern die Frau in ihrem Berufe, diesen gegenüber, kleiner gehalten, reizende Kindergruppen. Der Zauber dieser Bilder wächst bei jeder neuen Betrachtung, so reich sind sie an geistiger Vertiefung und so klar und treu in Entwurf und Linienführung. Ludwig von Kramer – geboren 1840 in Augsburg – stellt sich mit diesen Arbeiten neben die Ersten unserer Zeit. Dem Werke sind zwei geistvoll geschriebene Vorworte, von Karl Gerok für die protestantische, von F. W. Weber (Verfasser von „Dreizehnlinden“) für die katholische Ausgabe, vorangestellt. Druck und alle sonstige Ausstattung ist tadellos. Allen Kreisen muß das Werk gleich zugänglich und herzerfreuend sein.