Zum Inhalt springen

Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1863)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: diverse
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Kleiner Briefkasten
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 1 bis 52
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1863
Verlag: Verlag von Ernst Keil
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


Heft 5

[80] C. Falkenhain in Breslau. Die Gründung eines Neu-Deutschlands in Amerika durch deutsche Privatmittel ist ein schöner Traum. Ehe Alt-Deutschland in sich fertig, innen gefestet und nach außen land- und seemächtig gerüstet ist, ehe dieses Alt-Deutschland fähig ist, ein überseeisches Neu-Deutschland unter seinen Schutz zu nehmen, – wird die Bemühung, den Zug der deutschen Auswanderer nach einem Punkte hinzuleiten, zwar recht lobenswerth sein, aber sie schadet sich selbst, wenn sie den Mund zu voll nimmt, oder sie zieht den Begriff von „Alt-Deutschland“ tief hinunter, wenn sie Das, was ihr etwa zu begründen möglich ist, eine schutzlose Colonie unter fremder Oberherrlichkeit, gleich mit dem Namen eines „Neu-Deutschlands“ belegt. Durch Auswanderungs-Bureaux werden keine überseeischen Staaten gegründet: also mehr Bescheidenheit in der Terminologie der Speculation!


Heft 6

[96] A. in W. Der „Hermann“ erscheint wöchentlich in London und verdient Ihre Sympathien vollständig.


Heft 9

[144] Den „Freunden der Gartenlaube“ in Moskau zur Nachricht, daß die „Deutschen Blätter“ allerdings besonders bestellt werden müssen, wenn das Postamt sich dieselben aber bezahlen läßt, es auch zur Lieferung verpflichtet ist. Wahrscheinlich hat der betreffende Beamte es unterlassen, das Beiblatt in Deutschland besonders zu bestellen; machen Sie ihn gefälligst darauf aufmerksam, daß dies nöthig sei, um es zugeschickt zu erhalten.


Heft 11

[176] S. in V. Wir müssen Sie auf Nr. 15 des Jahrgangs 1862 verweisen, worin der Klärungsapparat des Herrn Rawald in Freiburg a/U. ausführlich besprochen wird. Das unzulängliche chemische Klärverfahren, zeit- und geldraubend und meist die Substanz schwächend, wird durch das billige und schnelle Rawald’sche Klärmittel für immer beseitigt. Dieses Mittel besteht aus einem sinnreich construirten Apparat und einer besonders zubereiteten Klärmasse, und diesen beiden einfachen Factoren widersteht durchaus nichts Trübes in allen erdenklichen Flüssigkeiten. Wasser, Wein, Bier,Cider, Frucht- und Zuckersäfte, Spirituosen, Laugen, Oele und Essenzen, Farben, Wasserglas werden, und wenn sie noch so trüb sind, sofort glanzhell, ohne daß Farbe, Qualität oder Geschmack im Mindesten beeinträchtigt würden. Die Klärung erfolgt unmittelbar nach der Einfüllung in den Apparat. Dieser besteht aus einer dauerhaften steinartigen Masse, welche weder von Säuren, noch Temperaturwechsel angegriffen wird, nimmt wenig Raum ein und ist unmittelbar nacheinander für jede Flüssigkeit zu gebrauchen, unter Anwendung derselben Klärmasse, welche sich wenig abnutzt. Gleichzeitig dient dieses Verfahren auch zur Ausscheidung der noch nutzbaren Bestandtheile aus dem Waschwasser der Fabriken und der Hauswirthschaft und stellt sich somit als das sicherste, schnellste, zweckmäßigste und billigste Klärmittel dar, von Dr. Gall, Dr. Döbereiner und andern Autoritäten auf’s Wärmste empfohlen. Herr Rawald liefert den Apparat in verschiedener Größe für 3, 5 bis zu 20 Thaler, und es werden damit in der Stunde 30–60 Quart bis 4 Eimer geklärt.


Heft 15

[240] Herrn N. S., den Verfasser des uns eingesandten Artikels „Meine erste Umsegelung des Cap Matapan. Aus dem Tagebuche eines See-Cadetten“, ersuchen wir, uns zum Behufe einer Zuschrift seine Adresse anzugeben.


C. K. in Kattowitz. Vielleicht finden Sie das, was Sie suchen, in Rumohr’s Geist der Kochkunst, 2. Auflage. Stuttgart 1832.

Hans Angelsen in der schleswigschen Landschaft Angeln. Ihr Gedicht „Die Hermannswache, eine Stimme aus dem verlassenen Bruderstamme“ – können wir zwar nicht ganz mittheilen; aber wir wissen auch, daß eine Strophe desselben und Ihr Begleitungswort genügt, um unseren Lesern diese Stimme lieb und zu einer mahnenden zu machen.

Zwar wild stürmt Nordens Ungewitter
Auf den verlassnen Wächter los,
Bricht seine Zweige frech in Splitter
Und wirft sie an der Erde Schooß;
Doch sinkt gleich seiner Krone Pracht –
Treu hält er fort die schwere Wacht!



Ist, was ich bring’, auch keine Blume,
Gepflückt im Musenheiligthume,
So mag es Gruß und Botschaft sein
Den Brüdern, die uns Liebe weih’n.
Die unserm unverdrossnen Ringen
Das treue Bruderbeileid bringen
Und feuchten Blicks nach Norden schau’n,
Mit uns den Dom der Hoffnung bau’n.
Des deutschen Nordens starker Glaube,
Der wendet sich zur Gartenlaube
Und hofft, daß sie – nicht diese Klage,
Nein, diesen Gruß gen Süden trage.

Möge dieser Gruß unsern Lesern so zu Herzen gehen, daß wir einst denselben mit dem Schlußvers erwidern können:

Ein Morgen folgt auf jede Nacht:
Was Ihr erstrebt, das ist vollbracht!


Heft 16

[256] A. M. H. aus L. Wer der deutschen Nation eine Geistesgabe vorlegen will, darf nicht von einer Redaction erbitten, daß „sie am Ende ein Auge zudrücke und auch mal Unbedeutendes Gnade finden lasse.“



Heft 19

[304] H. I. in Weimar. Einverstanden! Eigentlich sollte es nicht noch einmal nöthig sein, unsere lieben Deutschen auf den 16. Mai, als den Tag hinzuweisen, an welchem der Senior und das Haupt aller lebenden deutschen Dichter, Friedrich Rückert, sein fünfundsiebenzigstes Jahr vollendet. Dennoch geschieht es hiermit, damit in diesem ereigniß- und jubelreichen Jahre nicht Viele, denen das später leid thäte, versäumen mögen, in größeren oder kleineren Kreisen dem Dichter ein Ehrenfest zu weihen, wie er es um den deutschen Geist und das deutsche Herz verdient hat.


Heft 24

[384] Eine Freundin der Kinderwelt wünscht eine Kleinkinder-Bewahranstalt in einem thüringischen Dorfe zu begründen, dessen Bewohner größtentheils unbemittelte Leute sind, die um Lohn auf den Feldern, in den Forsten und Scheunen arbeiten, ihre kleinen Kinder dann meistens sich selbst überlassen oder den älteren Geschwistern zur Beaufsichtigung übergeben müssen, ein Umstand, der schon manches Unglück veranlaßt hat. Wer für diese Stiftung sein Scherflein beitragen will, dem erbietet sich die Redaction der Gartenlaube gern zur Vermittlung der Gaben an die edle Kinderfreundin.


Heft 27

[432] M. in L. Die Bemühungen, eine einfachere Notenschrift zu erfinden, haben sich seit länger als einem Jahrhundert oft wiederholt. Keine hat Eingang gefunden und finden können, aus dem einfachen Grunde, weil, wer die neue Notation allein lernt, alle bisher existirende Musikwerke nicht lesen kann, wer aber diese auch lesen will, statt einer, zwei Notenschriften erlernen muß. Noch weniger werden die Instrumentenmacher wegen irgend einer neuen Notation neue Instrumente construiren! – Ihre Bemerkung, daß die neuern Partituren nur in einem Schlüssel geschrieben würden, ist gänzlich falsch; in jeder Orchesterpartitur sind wenigstens drei, oft vier, ja fünf verschiedene Schlüssel zu finden. Aus den angeführten Gründen kann der Artikel in die Gartenlaube nicht aufgenommen werden.


F. W. in London. Ehe Sie den Verfasser der „Kunstketzereien“ Nr. 2 (in Nr. 24) hofmeistern und sein Citat aus Schiller als ein Goethe’sches bezeichnen, lesen Sie doch gefälligst den Prolog zu Wallenstein nach. Derartige „Berichtigungsgelüste“ sind wirklich langweilig.


B. in B. Wenn die in Innsbruck erscheinenden ultramontanen „Tyroler Stimmen“ und einige Priester unser Blatt als „eine Schlange des Unglaubens und Verderberin der Jugend“ verdächtigen, so läßt sich gegen derartige Lügen hier nichts thun. Den Tyroler Stimmen sowohl als jenen Priestern aber möchte ich doch die Mittheilung nicht vorenthalten, daß die beiden Geistlichen, welche vor circa vier Monaten wegen Unzucht und Knabenschändung in Bozen zu mehrjähriger Kerkerstrafe verurtheilt wurden, keine Abonnenten der Gartenlaube sind.


Heft 29

[464] Ein alter Abonnent in Preßburg. Sie finden von der Erzählung: „Eine Nacht in Missouri“, die Fortsetzung in Nr. 12, Seite 190, den Schluß in Nr. 13, Seite 204. Beide Nummern befinden sich noch im 8. Hefte.


Heft 34

[544] Leop. W–r in Heidelberg. Alle Anerkennung Ihrer braven patriotischen Gesinnung; ringen Sie nach einer gleichen wissenschaftlichen Tüchtigkeit, und Sie werden nicht für den „verlassenen Bruderstamm“ allein ein guter Kämpfer werden. Mit Gedichten, und namentlich solchen, deren gesuchte und schwerfällige Reimart nicht einmal einen poetischen Genuß, geschweige gar zur That entflammende Begeisterung aufkommen läßt, wirkt man Nichts für die ernste Sache.

M–n in H. Wenden Sie sich nach Prag oder Reichenberg, wo man Ihnen gern die Bezugsquellen der geschmackvollen österreichischen Turnanzüge nennen wird.

E. M. bei Helmstedt. Für einen „sechzehnjährigen Bauernknaben“, wie Ihr Brief versichert, sind allerdings Ihre Arbeiten aller Anerkennung werth; wenn auch die „Gartenlaube“ noch keinen Gebrauch davon machen kann, so muß sie wenigstens den Wunsch aussprechen, daß sich für Sie eine wohlthätige Hand finden möge, die Sie auf den entsprechenden Lebensweg führt.


L. in Z. Wie oft sollen wir wiederholen, daß die Redaction der „Gartenlaube“ Gedicht-Manuscripte niemals zurückschickt? Sollen wir die Couvertfabriken und die Post reich machen?


Heft 35

[560] V. in L. – Gesuche um Zulassung zur deutschen Seemannsschule in Hamburg, so wie um Mittheilung der Aufnahmebedingungen, Prospecte etc. sind an den Vorstand der Anstalt unter der Adresse „An den Vorstand der deutschen Seemannsschule in Hamburg, abzugeben in Hommer’s Hotel“, zu richten.

M. E. Sp. in Sch. (Baiern.) – Sie beschweren sich bei uns, daß Ihnen sowohl, wie auch Anderen die „Gartenlaube“ von der dortigen Post nicht selten zu spät zugestellt wird, und theilen uns den Grund hiervon in der Ihnen auf Ihre desfallsige Reclamation gewordenen Antwort mit, dahin lautend, „daß der Postexpeditor – ohne wirklicher Mitleser zu sein – immer ein Exemplar selbst lese und es hierauf erst dem Abonnenten zustellen lasse.“ Wenn solche Ungehörigkeit in einer geordneten Postverwaltung, wie wir sie bei Ihnen annehmen, noch vorkommt, so haben Sie sich bei der betreffenden vorgesetzten Behörde selbst zu beschweren, oder wenn Sie wünschen, daß wir diesem Mißstande abhelfen, so müssen wir um Nennung des Namens des betreffenden Beamten bitten, um ihn als schlechten Verwalter entweder verklagen, oder, Behufs gehöriger Controle Seitens des Publicums, hier namhaft machen zu können. Die „Gartenlaube“ erscheint regelmäßig Freitags und muß durch die dortige Post spätestens am darauf folgenden Sonntage in Ihre Hände kommen.

J. L. in Nürnberg. Ihr Brief ist Herrn Bauer mitgetheilt.

M. R. in Oschatz. In dieser Beziehung: Ja!

H. E. in Gotha. „Die Rache“ steht zur Verfügung.