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Kleiner Briefkasten (Die Gartenlaube 1865)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: diverse
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Titel: Kleiner Briefkasten
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aus: Die Gartenlaube, Heft 1 bis 52
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1865
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Heft 1

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[16] V. in F … g. Die von uns im vorigen Jahre gesammelten Spenden für die deutschen Veteranen zusammen im Betrage von 146 Thalern 16 Neugr. sind, laut in unseren Händen befindlicher Quittung, bereits im October d. J. an das königl. preuß. Kriegsministerium abgesandt und von diesem, an bedürftige alte Soldaten zweckentsprechend vertheilt worden. In Sachsen hätte das Geld ja doch keine Verwendung finden können. Die Redaction.     


Heft 7

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[112] F. M. in Berlin. Die Erfindung läßt kaum zu wünschen übrig, aber die Ausführung, die Form? Für jetzt also „Nein“. Indeß „Rom ist nicht in einem Tage gebaut“.

J. G. in N … bg. Vom Ober- und Unterland ist bis jetzt nichts zu uns gedrungen. Forschen Sie freundlich nach.

D. R. in Bielefeld. Getroffen. Der Artikel in Nr. 49, 1864: „Ein gekröntes Opfer“ hat Herrn Georg Hiltl, unsern altbewährten Mitarbeiter, zum Verfasser.


Heft 11

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[176] D … in K . . n. Allerdings ist die historische Skizze, die Sie im P . . r. L . . d gelesen haben, nichts weiter als der Nachdruck eines in der Gartenlaube veröffentlichten Originalartikels. Wie wir Ihnen sehr dankbar sind für Ihre desfällige Mittheilung, so bitten wir Sie, und mit Ihnen zugleich alle Leser und Freunde der Gartenlaube, uns auch fernerhin Anzeige machen zu wollen, wenn Ihnen dergleichen unerlaubte Nachdrucke aus unserem Blatte wieder zu Gesichte kommen, damit wir unsererseits Maßnahmen wider diese kecke Freibeuterei treffen können.

M. in Ghy. Auch Du Brutus, oder vielmehr auch Sie, alter Freund, schicken Gedichte? Ach, Sie ahnen nicht, wie viel wir von der Poesie zu leiden haben, namentlich aus Oesterreich! Bildung macht frei, sagt ein altes Sprüchwort und ein Dichter sollte doch wohl so gebildet sein und immer frei machen. Das ist aber leider nicht der Fall und die schlechtesten Gedichte sind gewöhnlich auf das schwerste Papier geschrieben. Neulich kam ein dickes Couvert aus Süddeutschland, von dem uns Böses ahnte, und richtig, als wir öffneten, wieder Gedichte „an Deutschland“, sehr lange – lange Gedichte aus Darmstadt! „Ich bin,“ schreibt der begeisterte Dichter, „ein deutscher Jüngling und Schlosser. Weil ich seit einigen Wochen so von Rheumatismus geplagt werde, daß ich nicht arbeiten kann, übe ich mich inzwischen im Dichten und sende Ihnen anbei die ersten sechs Gedichte an unser Vaterland! Nächste Woche empfangen Sie eine größere Anzahl!“ – Großer Gott! noch mehr von dem Dichter aus Rheumatismus!

K. in L. Warum bei so reichem Talent diese übertriebene Bescheidenheit? Es ist Pflicht jedes braven Mannes, an dem großen Werke mitzuarbeiten, einerlei, welche Stellung im Leben er einnimmt und welchem Glauben er angehört. Wenn nur Jeder in seinem Kreise und in seiner Weise tüchtig schafft und aufräumt, so wird schon reine Bahn werden – trotz alledem und alledem. Ein wackerer Freund der Gartenlaube, der auch in sehr bescheidenen Verhältnissen lebt, aber jede Gelegenheit ergreift, die Köpfe seiner Nachbarn hell und klar zu machen, schrieb uns vor einigen Jahren sehr treffend:

Ob Katholik, ob Lutheraner,
Ob reformirt, das thut es nicht,
Wenn nur im Herzen Puritaner
Und Protestant für Recht und Licht;
Wenn Jeder, Pfaffe oder Laie,
Nur treu und fest im heil’gen Streit,
Bis daß das Gotteslicht, das freie,
Auch von dem Lügenzwang befreit.

Was hilft’s um trübe Formen rechten,
Den Menschentand am Gotteswort? –
Der Geist läßt sich ja doch nicht knechten,
Er zieht die Welt erobernd fort. –
Noch bleibt uns Bess’res zu erringen,
Noch ist die Welt kein Himmelreich;
Und bei des Geistes Vorwärtsdringen
Zählt jeder wack’re Kämpfer gleich.

G. in Eßl. Sie sind ungerecht. Sobald sich der Autor genannt und so weit es sich nicht um einen prononcirt ausgesprochenen Tendenzartikel handelt, kann der Redaction die volle Vertretung der in Novellen, historischen Schilderungen, Reiseskizzen etc. etc. hie und da eingestreuten politischen oder religiösen Bemerkungen und Urtheile ihrer Mitarbeiter niemals zugemuthet werden. Unsere Gartenlaube ist kein Parteiblatt im eigentlichen Sinne des Wortes, und die Redaction, wollte sie Ihren Wünschen genügen, würde oft in Verlegenheit kommen, ganze Sätze zu streichen und so den organischen Zusammenhang eines Artikels zu stören – ein Verfahren, welches die Reihe unserer Mitarbeiter sehr rasch lichten würde. In solchen Nebendingen liegt auch nicht die Tendenz einer Zeitschrift. – Was übrigens den angeführten Fall betrifft, so sind eine Anzahl der liberalsten Zeitungen mit dem Verfasser jenes Beitrags vollkommen einverstanden und es dürfte bald die Zeit kommen, wo ganz Deutschland dem Ausspruch des gewiegten Historikers beistimmen wird.

K. in L. Ob die Gartenlaube nicht bald einen eingehenden Artikel über das verschrobene und unklare Gebahren jener mehr als frommen Buchstaben-Gläubigen bringen wird? Nein, lieber Freund! Dazu ist unsere Zeitschrift sicher nicht da! Die Gartenlaube soll durch die Wucht der mitgetheilten Thatsachen wirken und darf erwarten, daß ihre Leser die daraus zu ziehenden Schlußfolgerungen selbst zu finden wissen. Das Treiben dieser Leute huldigt einer Tagesmode, die bald genug durch eine andere verdrängt werden wird. Gutzkow hat ganz Recht, wenn er den Fanatismus für das conventionell Religiöse als den Mehlthau bezeichnet, der auf all unseren Geistesblüthen sitzt. „Man denkt nicht mehr, man prüft nicht mehr, man übt Religion nur um der Religion willen. Man ehrt sie um ihre Ehrwürdigkeit, man ehrt sie, wie man Eltern ehrt, deren graues Haar unsere Kritik über die Schwächen, die sie besitzen, entwaffnen soll. Das ist der Standpunkt der Salon-Religion, wohl zu unterscheiden von der aufrichtigen Herzensreligion. Man will nicht prüfen, man will nicht forschen, man umrahmt mit Gold und Edelstein die Tradition, die man auf sich beruhen läßt. Man schlägt sein rauschendes Seidenkleid in künstlerische Falten, wenn man im Gebetstuhl niederkniet; man schlägt sein goldenes Gebetbuch auf, liest halb gedankenlos, was alte Zeiten dachten, denkt vielleicht mit Rührung dieser Zeiten, wo der Glaube mit so vielem Blute mußte besiegelt werden, gesteht wohl auch seine eigenen sündigen Einfälle und Neigungen ein, giebt sich den Klängen einer vom Chor einfallenden Musik mit einigen quillenden Thränen der Nervenschwäche und Rührung hin und verläßt die Stätte der Andacht mit dem Gefühl, doch dem Alten Rechnung getragen, doch eine Demonstration gegeben zu haben gegen die anstößige und in allen Stücken gefährliche neue Welt“ Das ist die Religions-Mode des Tages.“


Heft 13

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[208] Tr. in Br. . . Herzlichen Dank für die reiche Spende! Wir freuen uns, daß der Anfangs d. J. veröfentlichte Aufruf, den in den Kriegshospitälern des amerikanischen Nordens liegenden verwundeten und siechen deutschen Landsleuten mit geeigneter Lectüre an die Hand gehen zu wollen, einen so guten Erfolg gehabt hat. Verschiedene deutsche Verleger sind bereitwilligst dieser Aufforderung nachgekommen, so daß wir in letzter Woche schon dreihundert und einige vierzig Bände – Belletristik, Touristisches, Naturwissenschaftliches u. a. m. – dem hiesigen Consulate der Vereinigten Staaten von Nordamerika zur Beförderung an die armen leidenden deutschen Brüder jenseit des Oceans übergeben konnten.

Wenn Sie dagegen meinen, daß die Eintausend Thaler, welche wir vor Kurzem an das Hülfscomité für Schleswig-Holstein zur Vertheilung unter die kriegsbeschädigten Alsener abgeben ließen, der einzige Beitrag gewesen sei, der von unseren Sammlungen nach Schleswig-Holstein gesandt worden ist, so irren Sie. Bereits früher haben wir Dreitausend und dreihundert Thaler nach Schleswig-Holstein abschicken können und außerdem noch beinahe Zweitausend Thaler bei einem hiesigen großen Credit-Institute für alle etwaigen Eventualitäten verzinslich angelegt. Sie sehen, daß wir nie die Hände im Schooß ruhen lassen, wenn es gilt, unser Scherflein für die nationale Sache beizusteuern.

F. in R. Sie müssen unser Blatt nicht ganz aufmerksam gelesen haben, die Gartenlaube hat schon sehr oft Veranlassung genommen, das in Deutschland leider nur zu wahre Sprüchwort „der Prophet gilt nichts in der Heimath“ zu variiren und namentlich auf die Ausländerei in Bezug auf die Erzeugnisse unserer deutschen Industrie als einen Schandfleck hingewiesen, von dem uns zu reinigen es nachgerade Zeit wird. Erst neulich haben wir von den englischen Nähnadeln aus Aachen erzählt; diesen bietet sich, wie uns mitgetheilt wird, ein würdiges Seitenstück mit dem englischen Glase aus Preußen.

Die großartigen Leistungen der Josephinenhütte bei Warmbrunn in Schlesien sind wohl vielen unserer Leser bekannt: minder bekannt dürfte es sein, daß die besten Glaswaaren dieses Etablissements nach England wandern, um als englisches Glas nach Deutschland zurückzukehren. Wie man uns meldet – wie gesagt, wir erzählen nur, was uns aus glaubhafter Quelle berichtet wird – wohnt nun in der nächsten Nachbarschaft dieser Josephinenhütte seit manchem Jahre ein Engländer, der von einer englischen Gesellschaft einen Gehalt von täglich einem Pfund Sterling erhält, blos damit er Jahr aus Jahr ein täglich das Neueste und Vorzüglichste von Gläsern und Krystallsachen an Ort und Stelle einkauft und nach England schickt.


Heft 15

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[240] A. G. in Str.0 Sie haben jetzt am Längsten gewartet. Schon unsere nächste Nummer wird Ihnen den versprochenen Aufsatz von Schulze-Delitzsch, „Die nationale Bedeutung der Genossenschaft“, bringen. Die Red.     


Heft 16

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[256] Obergerichtsassessor Z. in Berlin. – Herr Levin Schücking weilt augenblicklich nicht in seiner westphälischen Heimath, er befindet sich vielmehr seit einigen Monaten in Rom. Beiläufig die Mittheilung, daß unsere Zeitschrift schon in ihrer nächsten Nummer eine neue Erzählung desselben beginnen wird, auf die wir Sie mit vollem Recht aufmerksam machen können. Die Redaction.     

Heft 18

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[288] K. in L. Allerdings ist das in Nr. 15 unsrer Zeitschrift erschienene Bild von Ernst Fischer in Dresden jetzt in einer großen Lithographie im Kunsthandel erschienen.

R. in D. Der in der letzten Nummer abgedruckte Artikel: „Die nationale Bedeutung der Genossenschaften“ ist ein Vortrag, den der Verfasser Schulze-Delitzsch am 19. März 1864 in Berlin vor den Mitgliedern der dasigen Genossenschaften gehalten hat.




Heft 19

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[304] B. in St–g. Wir haben an bester Quelle Erkundigungen eingezogen und können Ihnen zum Ankaufe eines Pianofortes aus der Fabrik der Herren Hölling und Spangenberg in Zeitz nur rathen. Dies in neuerer Zeit sehr umfänglich gewordene Etablissement, das über hundert Arbeiter beschäftigt, liefert zwar nicht Instrumente wie Erard oder Breitkopf und Härtel oder andere Matadore der Pianofortemanufactur, wohl aber ganz, was Sie gerade wünschen: gute, brauchbare Instrumente zu verhältnißmäßig niedrigen Preisen, wie sie der minderbemittelte Musikfreund sich anschaffen kann.

X. Y. Z. L. Ist Schwindel. Jeder Groschen, den Sie an diese Kräftigungstränke ausgeben, ist weggeworfen.

Den beiden Freundinnen. Ich war leider nicht am 31. Juli in Rathen.
G–r.


Heft 34

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[544] J. Pl. in Lemberg. Zwar sehr schmeichelhaft für uns, daß man uns – nach den verschiedenartigsten Auskünften zu urtheilen, die man von uns verlangt – für allwissend zu halten scheint; leider aber müssen wir die uns solchergestalt zugedachte Ehre bescheidentlich von der Hand weisen und können auch Ihnen nur erwidern, daß wir in Ihrer Erbschaftsangelegenheit noch viel weniger wissen als Sie selbst. Das Testament des Verstorbenen ist uns in seinen einzelnen Bestimmungen völlig unbekannt, wir sind also nicht im Stande Ihnen einen Rath zu ertheilen, ob Sie an den Nachlaß Anspruch erheben können oder nicht.

G. L. in Dresden. Die Gartenlaube befaßt sich nie mit Kritiken ihr zur Prüfung eingesandter Manuscripte; dazu hat sie weder Raum noch die Redaction Zeit zur Verfügung. Ihre Erzählung ist übrigens noch ein ziemlich unreifes Product.

J. A. K…r Wien. Die Rechenmaschine, nach welcher Sie sich erkundigen, ist am Besten von A. M. Hoart in Paris, Rue du Helder 13 zu beziehen und ihr Preis 500 Franken.


Heft 35

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[560] M. v. d. Gr–n in Berlin. Schon mit nächster Nummer beginnt wieder eine größere Erzählung. Im Uebrigen werden wir Ihren und den Wünschen vieler Leser gemäß, zu dem alten Principe der Gartenlaube, wo möglich in jedem Monatshefte eine Erzählung abzuschließen, fortan zurückkehren.


Heft 46

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[736] B-s in M–an. Ihre Alltagsgeschichte ist doch gar zu alltäglich. Das Manuscript liegt mit den anderen zu Ihrer Verfügung.

H. S. B. in Stuttgart. Ohne Nennung von Namen ist die Notiz unverwendbar.

S. in N…g. Die interessanten Enthüllungen in nächster Nummer.


Heft 48

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[768] R. E. Die metabolische Maschine ist unseres Wissens noch gar nicht in Deutschland zu haben. Exemplare können jetzt wohl blos durch den Verleger des betreffenden Buches: R. Bentley, bookseller, London, oder durch Asher und Co. in Berlin oder Denicke in Leipzig bestellt werden.


Heft 52

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[832] H–n, Colonie Blumenau in Brasilien. Die Gartenlaube steht zu keiner Partei in dieser Sache. Senden Sie also Ihre Entgegnung ein; wir werden dann sehen, ob sie sich zum Abdruck eignet. Nur ja keine Abhandlung, sondern Bilder frisch aus dem Leben heraus! An gutem Humor dazu scheint es Ihnen ja nicht zu fehlen.

S. K. in Paris. Heute endlich können wir Ihnen die erfreuliche Mittheilung machen, daß schon in einer der nächsten Nummern unsers Blattes die Erinnerungen an meinen Bruder Heinrich Heine, von Maximilian von Heine, Staatsrath in St. Petersburg, zu erscheinen beginnen werden.

F. R. in Potsdam. Sie irren sich wohl, wenn Sie von einem Abdrucke des Spielhagen’schen Romanes „In Reihe und Glied“ in der Janke’schen Romanzeitung sprechen. Derselbe erscheint ja bereits seit mehreren Wochen im Feuilleton der „Neuen freien Presse“.