Letztes Schlachtfeld der Vandalen

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Autor: Hanns von Gumppenberg
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Titel: Letztes Schlachtfeld der Vandalen
Untertitel:
aus: Das teutsche Dichterroß, S. 36–37
Herausgeber:
Auflage: 13. und 14. erweiterte Auflage
Entstehungsdatum: 1901
Erscheinungsdatum: 1929
Verlag: Callwey Verlag
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Erscheinungsort: München
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Digitalisat auf Commons
Kurzbeschreibung: Parodie auf Hermann Lingg
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LETZTES SCHLACHTFELD DER VANDALEN

Erspäht ihr durch die Nacht
Karthago’s Mondenglanz?
Dort triumphiert die Pracht
Der Griechen von Byzanz.

5
O stolze Stadt des Ruhms,

Daß wir dich lassen mußten,
Stern des Vandalenthums,
Perlen der Wüstenpußten!
O Schmerz, laß’ heut’ den Pfeil

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Auf schwarzem Bogen rosten,

Daß nicht mit Wehgeheul
Wir seinen Giftdorn kosten!

Hoch stand auf hohem Thurm
Der König Geiserich

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Und blitzte durch den Sturm –

Doch all’ sein Blitz erblich.
Nur Leichen schwemmt die Fluth,
Wrackvoll sind alle Riffe,
Das Meer ist roth von Blut –

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O ihr Vandalenschiffe!


Auf, König Gelimer,
Jetzt schmettr’ uns in die Schlacht –
Du flackerst vor uns her
Wie Fackelbrand zur Nacht!

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Wir aber thun dir’s gleich

An Flammenmuth und Wundern –
Es soll dein Königreich
Noch lange fortjahrhundern!

[37]

Schon saust der Feinde Schaar

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Empor vom blut’gen Meer –

Zerstich den Belisar,
O König Gelimer!
Ob auch der Göttersinn
In ew’gem Tod sich büßte:

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Denk’ du an Glyzerin,*)

Den Heldenstaub der Wüste!
Wirf ihn, den Belisar,
Und tritt ihm auf die Zähne –
Es ströme tausend Jahr’

40
Des Griechenweibes Thräne!



*) Oder hieß er Mycerin, jener hochgesinnte
Egypterkönig? Ich weiß es nicht mehr genau...

nach Hermann von Lingg