Mistral
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Mistral.
Der Mistral
Weht durch die Straßen und fegt
Die Chiaja entlang, daß hochauf
Der Schönen flatternde Schleier sich bauschen und
Der hangenden Flechten Sammetglanz
Und die kleinen, korallengeschmückten Ohren,
Noch rothgeküßt vom letzten Stelldichein....
Toll bläst er
Vor sich her pfeilgeschwind die Fischerbarken,
Fährt in die knatternden Segel und holt
Des Himmels trotzigste Wolke keck zum Tanz!
Fern’ aber,
Sorrento hüpfen und
Von gold’nen Sonnenfurchen die Wasser blitzen,
Beginnt sein Zauberreich:
Zum Schöpferodem
Und Lust und Meer in glänzende Schaumgebilde
Verwandelt und aufleben läßt
In mystischen Urweltformen,
In seliger Urweltlust!
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Vom Ausschlag der Meeresrosse
Die brausende Fluth?
Mit Sonnenstrahlen-Zügeln
Lenkt sie Poseidon – sieh,
Kopfüber
Stürzen die Faune der See,
Die neckischen Tritone in die Wogen,
Und zwischendurch
Der Tethystöchter, blinkt’s
Von schneeigen Nacken,
Von schaukelnden Hüften
Und perlenthau-benetztem, gold’nem Haar!
Die lenchtenden Herrscher der Tiefe!
Schon hör’ ich
Ihrer Muschelhörner Gedröhn –
Ein Weilchen noch –
Die weichen Glieder in den glitzernden Sand....
So träum’ ich wachenden Aug’s – da zerrinnt
Der Götterfestzug in schäumende Wogenkämme,
Scharf weht’s vom Vesuv herüber
Mit heimlichem Gekicher plätschernd die Fluth an.