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Διὸς κώδιον hiess das Fell eines dem Zeus Meilichios geopferten Widders, das zu Reinigungen und Sühnungen benutzt wurde: χρῶνται δὲ αὐτοῖς οἵ τε Σκιροφορίων τὴν πομπὴν στέλλοντες καὶ ὁ δᾳδοῦχος ἐν Ἐλευσῖνι καὶ ἄλλοι τινὲς πρὸς τοὺς καθαρμούς (Suid. s. v.). Handelte es sich um die Reinigung eines einzelnen, so trat er während der Ceremonie mit dem linken Fusse darauf (Hesych. s. v.); sollte eine grosse Menge oder ein Ort lustriert werden, wie an den grossen Sühnfesten, so ward es umhergetragen, um in seinen Flocken gleichsam alles Unreine aufzusaugen, und dann fortgeschafft (ἀποδιοπομπεῖσθαι, Eustath. 1935, 8 zur Od. XXII 481). Es geschah dies namentlich an den dem Zeus Μαιμάκτης gefeierten Maimakterien (Preller-Robert Griech. Myth. I 131). Die Lustration eines Mysten mit Anwendung des Δ. κ. haben wir dargestellt auf dem Relief einer Aschenurne im Bull. com. VII (1877) tav. IV. V. Auch auf einer rf. Vase der Sammlung Lambert wollen Lenormant und De Witte das Δ. κ. finden (Daremberg-Saglio III 265 fig. 2450). Über die kathartische Bedeutung des Vliesses und der Wolle überhaupt s. namentlich Diels Sibyll. Blätter 122f., auch Stengel Griech. Kultusaltt.² 146. Die Zeugnisse (ausser den angeführten besonders Bekker Anecd. 242) sind gesammelt bei Preller Polemonis frg. 139ff. FHG III 143 frg. 87, 88. Lobeck Agl. 183ff. Sonst vgl. ausser Daremberg-Saglio a. a. O. Hermann Gottesd. Alt.² § 23, 23. 57, 3. Schoemann Griech. Alt.³ II 263. Diels a. a. O. 70. Preller-Robert Griech. Myth. I 144. Töpffer Att. Geneal. 87. 120. O. Müller Aisch. Eum. 144ff. Mommsen Feste Athens 416f. 504, 2. Rubensohn Athen. Mitt. XXIII 1898. 277f.