Zum Inhalt springen

RE:Εὐναί

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
korrigiert  
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Vorläufer des späteren Ankers, an Tauen befestigte Steine
Band VI,1 (1907) S. 1121
Bildergalerie im Original
Register VI,1 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|VI,1|1121||Εὐναί|[[REAutor]]|RE:Εὐναί}}        

Εὐναί, εὐναῖαι sind bei Homer und Apoll. Rhod. die Vorläufer des späteren Ankers, nach Apoll. Rhod. I 955. Arrian. peripl. 9 und Herod. II 96 (erklärt Hermes XXXI 183) an Tauen befestigte Steine. Die Römer benutzten steingefüllte Körbe zum Verankern von Schiffsbrücken (Arrian. anab. V 7). Das Althochdeutsche kennt einen senchelstein, in der Ostsee kommt jener Brauch noch heute vor. Die εὐναί kamen wohl von den Phoinikern, den Lehrern der Hellenen im Seehandwerk. Das Wort εὐνή fehlt in Ficks Vergl. Wörterb. d. indogerm. Sprachen3, auch G. Curtius Etym.5 vertraut keiner griechischen Lösung, dagegen passen nach Sinn und Laut Verbalformen vom hebr. nach = sich niederlegen, ruhen, beruhigen (εὐνοῦχος stammt nach Jensen von chanuk = Vertrauensmann).